Wenn man diesen Fahrspaß haben will, dann bekommt man nirgends mehr Fahrspaß/Euro wie bei der Elise, da brauch ich mir überhaupt nichts schönzureden ( drdope). Ein Satz Sportreifen bekomm ich unter 500 Euro, der Tank ist mit aktuell 60 Euro voll und weder Versicherung noch Steuer sind unbezahlbar. Bremsbeläge und sonstiges Verschleißmaterial... alles um einige Prozente (oder Faktoren!) günstiger als bei der Konkurrenz. Ein Vergleich mit einem MX5 erachte ich hier nicht als statthaft (obwohl man hier bei den meisten Teilen nicht sooo weit weg ist vom Preis her, wenn man nicht grad die AluBemsscheiben einer MK1 als Beispiel nimmt), dann kann man auch den MX5 mit meinem Yaris Diesel vergleichen, da ist der Yaris nochmal um Faktor 3 günstiger.
Sehe (evtl. Aufgrund des direkten Vergleichs MX-5 vs Elise) ein bissl anders, wobei ich mich dabei ausdrücklich nur auf den NA (erste Modellreihe, mit den Klappscheinwerfern) und auch da nur auf die frühen, puristischen Modelle (1,6l/115PS; ohne ABS, Klima, eFH, Sitzheizung und sonstigen Schnickschack) beziehe.
Im Alltag = auf öffentlichen Straßen macht mir der MX-5 unterm Strich mehr Spaß, weil er
a) einen deutlich niedrigeren Grenzbereich hat als die Elise und
b) er im Grenzbereich deutlich gutmütiger ist
Mit der Elise kann man nahezu (im Rahmen der StVO ) jede Kurve mit der max. erlaubten Geschwindigkeit durchfahren, ohne auch nur im Ansatz an den Grenzbereich des Fahrzeugs zu kommen; mit etwas vorausschauender Fahrweise reduziert sich der "Zwang zu Bremsen auf Ampeln, Kreuzungen ohne eigene Vorfahrt und "am Ziel angekommen".
Gas geben ist wegen der Beschleunigungswerte auch ein rel. kurzes Vergnügen.
Um den Grenzbereich der Tupperdose auszuloten (bzw. den eigenen, der meist eine ganze Ecke niedriger liegt), muß man mit der Kiste (imho) schon auf die Rennstrecke, dort kommen dann (für mich) auch deine aufgeführten - niedrigen Unterhaltskosten - zum tragen (ich bin "nur" eine arme Krankenschwester).
Was an dem Vergleich Elise vs MX-5 NA natürlich hinkt -> die Elise ist ein Sportwagen und der MX-5 ist Roadster (weshalb ich mich auch vehement gegen den Yaris-Vergleich wehre -> der hinkt noch mehr).
Roadster (meine Definition) = 2 Sitze, klein, leicht, puristisch, Frontmotor/Heckantrieb, nahezu 50/50 Gewichtsverteilung und ein Verdeck, daß man manuell ohne viel Aufwand bei schlechtem Wetter schließen kann, der Fahrspaß/das Fahrerlebnis ist dem Komfort untergeordnet.
Ich hab aus Spaß mal diese Saison die Elise "im Alltag" genutzt und den MX-5 stehen gelassen, da sind mir viele kleine Punkte aufgefallen, die der MX-5 einfach besser kann:
- die Verdeckkonstruktion der Elise ist einfach nur nervig; mit dem MX-5 fahre ich seit 12 Jahre eigentlich immer "offen" solange es nicht regnet -> regnet nicht -> entriegeln -> zurück klappen -> fertig = dauert keine 10s; und schließen läßt es sich - mit ein wenig Übung auch in unter 12s von Fahrersitz aus... da überleg ich gar nicht, ob es sich lohnt, daß Verdeck zu öffnen, daß mache ich sogar, wenn ich nur 2km zum einkaufen fahre.
- die Heizung der Elise ist (imho) eine Zumutung, ich brauch 15-20min bei gemächlichen Warmfahren, bis da mal ein lauwarmes Lüftchen raus kommt; beim MX-5 kommt da nach 3-4min 40-45°C heiße Luft raus; speziell im März/April hatte ich da viele Morgende (6:20 nach dem Nachtdienst; schönstes Wetter, aber Außentemps <10°C) wo ich freiwillig drauf verzichtet hab das Dach (für eine größere Spaßrunde) zu demontieren, um mir nicht den Hintern abzufrieren (evtl. bin ich da auch ein Weichei).
- die Luftverwirbelungen bei geöffneten Verdeck sind in der Elise sehr extrem -> im Hochsommer finde ich den "Orkan im Cockpit" sehr geil, bei schlechterem Wetter = kühleren Temps macht das wenig Spaß -> Mit dem MX-5 hab ich keine Probleme auch mal eine halbe Stunde/Stunde Autobahn bei 10°-15°C zu fahren (Verdeck offen, Scheiben runter, Windschott hoch) -> das würd ich mir mit der Elli nicht freiwillig geben.
- Last but not least -> die Schaltung -> im in der Elli ab Werk (imho) unter aller Sau, mit Gear-Linkage-Kit gutes Mittelmaß, aber nicht herausragend; im MX-5 extrem präzise, sehr kurze Schaltwege -> hab noch kein besser zu schaltendes manuelles Getriebe gefahren.
Bitte nicht falsch verstehen, ich mag meine Elli sehr und finde da auch diverse Punkte, die deutlich besser sind, als am MX-5, aber letzterer ist imho unterm Strich das deutlich bessere, rundere Alltagsauto, wenn man ein wenig Wert auf Fahrspaß/Handling, Freiluft und Heckantrieb legt und es gern "puristisch" mag.
Imho (=für mich) immer noch um 2-3 Zehnerpotenzen besser, als meinen Alltag mit einer 0815-FWD-Schlörre zu bestreiten und bei guten Wetter mal die Elise spazieren zu fahren -> wenn ich in Auto steige, soll es mir Freude bereiten und nicht nur Mittel zum Zweck (A->B) sein.
Um das ganze mal in den richtigen Kontext zu rücken, bevor mir jemand den totalen Lattenschuß unterstellt -> ich fuhr - bis zur Elli mit dem MX-5 keine 10TKm/Jahr ('99 mit 58TKm gekauft, letzte Woche die 160TKm überschritten) , hab seit '97 800m Wegstrecke zur Arbeit; seit der Elli sind da noch 3-4TKM/Jahr für Werkstattbesuche/Trackdays/Stammtische hinzu gekommen.
Und wenn es "hart auf hart" kommt, kann ich immer noch jederzeit auf den Golf meines Großvaters, den Ibiza meiner Schwester oder den Voyager meines Schwagers zurückgreifen, weil wir alle im gleichen Haus wohnen = ich brauch eigentlich kein eigenes Auto -> reines Hobby.
Last but not least -> ich hab mir, als ich die Elli gekauft habe, wirklich gedacht ich kaufe einen bissl extremeren MX-5, der im Alltag ein paar mehr Kompromisse fordert -> unterm Strich (nach 2 Saisons mit der Elise) hab ich mir ein im Unterhalt günstiges Trackday-Fahrzeug mit rudimentärer Alltagstauglichkeit gekauft.
Jetzt wo ich die Kiste hab, zieh ich das konsequent durch -> die Tupperdose gehört auf die Rennstrecke und der Fokus liegt nun darauf, an meinen Fahrfertigkeiten zu arbeiten; seit ich im Frühjahr die Elli erstmals auf der Rennstrecke bewegt habe, haben "Rennspiele" ihren Reiz verloren; Playseat und G25 hab ich verkauft -> das ist "in Echt" so viel "geiler"!