1. Jahr mit meiner Evora 400 - Top oder Flop

  • Hi,

    als ich vor ca. einem Jahr meine Exige S2 als Cup abgegeben habe, war ich doch recht lange am Suchen, ein paar Infos zur 400er Evora zu finden.

    Diese Tatsache, machte mir die Entscheidung nicht leichter, ob ich nun ja oder nein zu einem weiteren Lotus sagen sollte.

    Kurz zur S2 und meiner generellen Vita in Bezug auf die fast schönste Geschichte der Welt "unsere Autos"

    Ich fahre seit Jahren vielerlei Sportwagen aus den verschiedensten Ländern. Früher hatte ich auch mal 2,3 Mini´s und da konnte ich mich an das Leiden in Bezug auf Qualität mit der doch schnellen Verliebtheit dieser nicht ganz perfekten Autos gut anfreunden. Also kurz und knapp ... Engländer und der ganz spezielle Charme sind mir bekannt.

    Bei Lotus hatte ich exakt das gleiche Empfinden. Wobei die S2 auch von Begin an so glaube ich, gar nicht perfekt rüberkommen wollte. Laut, brachial unübersichtlich ... wer dann noch den Anspruch hat, einen verarbeitungstechnisch sehr hochwertigen Wagen haben zu wollen, der ist sowieso nicht ganz so mein Geschmack : -)

    Bei der 400er sehe ich das aber nach einem Jahr ein wenig differenzierter...

    Ich liebe weiterhin dieses Gefühl meine Runden mit ihr zu drehen, komme aber zu "meinem" ganz persönlichen Fazit, dass ich hier einem Mythos im Namen auf dem Leim gegangen bin. Die Evora lief vom Band und man hatte ganz sicher das bestreben, in einer Klasse um Porsche etc. mitmischen zu können. Ganz bewusst will ich hier nicht unbedingt auf die Motorleistung eingehen, sondern vielmehr auf das gebotenen Gesamtpaket.

    Meine persönliche Ansicht nach einem Jahr, eine Evora ist vom Preis Leistungsverhältnis ihr Geld nie wert gewesen.

    - Innenraum schlechte Verarbeitung und wer Pech hat bekommt bei Temperaturschwankungen auch noch das beliebte Knarzen an allen Ecken mit obendrauf.

    - Sitze sehen gut aus, können aber meiner Ansicht nach nicht wirklich was.

    - Das komplette Audiosystem ist ein Witz und ich würde mich schämen so etwas zu verbauen.

    - Das manuelle Getriebe ist echt nicht so cool : (

    - Knöpfe und Schalter + Lüftungsdüsen ... da bricht auch schnell mal was ab. ( Eine Lüftungsdüse kostet um die 1000,- € )

    - Undicht ist der Lotus sowieso ... Wir können uns jetzt darüber streiten, ob Waschanlagen angebracht sind, aber können muss ein Auto so etwas.

    - Die Geschichte mit der Batterie und dem schleichenden Leerstand hat Lotus nach Jahrzehnten noch nicht auf die Reihe bekommen. Viel schlimmer noch, sie haben sich daran gewöhnt, dass der Kunde sich eine Abschaltung einbauen lässt und sich damit selbst um das Thema kümmert.

    Motor:

    - 3 Fahrmodi ... aber ehrlichweise kommt nur bei Race eine gewisse Dynamik im Pedal und Motor auf.

    - Auf Autobahnen rate ich von allzu viel Mut im Gaspedal ab. Denn in der heutigen Motorisierung, spielt ein 400er Evora im Sound zwar echt gute Karten aus ... aber wenn es dann mal um die Wurst geht, kann es schnell peinlich für euch werden.

    Fazit:

    Ich würde den Wagen immer wieder kaufen ... Warum?

    Ich stehe in der guten Position, dass ich mir so etwas leisten kann. Ich muss bei dem Kauf von Autos keine Pro und Contra Liste führen. Wenn mir etwas gefällt, dann gehe ich los und kaufe es. Allen anderen Menschen, die sich das regelrecht von Backe absparen müssen und rational gesehen das absolute Maximum für ihr Geld haben wollen, den würde ich nie einen Lotus Evora empfehlen. Für das Geld fallen mir gleich mehrere ebenfalls echte Sportwagen ein, die aus rationellen Gesichtspunkten wirklich besser sind.

    Dieser kleine Bericht soll eine Hilfestellung für diejenigen sein, die sich nicht ganz sicher sind ob sie Richtung Lotus "Evora" abwandern wollen. Ich rate euch nicht von dem Wagen ab, aber glaubt auch nicht, dass ihr das Maximum an technischer und qualitätsmäßiger Evolutionsstufe für euer Geld erhaltet.

    An alle anderen Lotus Fahrer, fühlt euch von mir bitte nicht angegangen ... tolle Marke, tolle Autos aber man muss auch mal ein wenig faktenbasiert und nicht nur auf emotionaler Ebene über unsere Schmuckstücke sprechen können : )

    Falls ich damit irgendwelche Forenregeln verletzte, dann kickt den Beitrag einfach wieder raus.

    Ansonsten hoffe ich das ich mit meiner kleinen Erfahrung für ein wenig Klarheit bei den untentschlossenen sorgen konnte.

    Feedback und Kritik natürlich willkommen

  • Kannst du etwas konkreter werden was du an den oben aufgelisteten Punkten im Detail kritisierst?

    - Innenraum schlechte Verarbeitung... > sollte schon auf Corvette Niveau sein, knarzen kannst in jedem Auto haben oder auch nicht, das ist oftmals Glücksache.

    - zB was stört an den Sitzen?

    - Das Audiosystem > zu Leise?

    - Das manuelle Getriebe ist echt nicht so cool > generell manuell oder hakelt etwas?

    - Knöpfe und Schalter + Lüftungsdüsen > Fande die Qualität durchschnittlich wie in jedem Fiat, Opel Nissan Renault usw.?

    - Undicht ist der Lotus sowieso > Das sollte eigentlich nicht sein.

    Bin gespannt was konkret zu beanstanden ist

  • Ich stehe in der guten Position, dass ich mir so etwas leisten kann. Ich muss bei dem Kauf von Autos keine Pro und Contra Liste führen. Wenn mir etwas gefällt, dann gehe ich los und kaufe es. Allen anderen Menschen, die sich das regelrecht von Backe absparen müssen und rational gesehen das absolute Maximum für ihr Geld haben wollen, den würde ich nie einen Lotus Evora empfehlen.

    „Eigentlich fand ich die Corvette geiler, aber, hey, ich hab Kohle wie Heu und kann mir auch mal einen Fehlgriff leisten. Für das gemeine Volk, dass sich das von der Backe absparen müssen, ist so ein Lotus aber nichts.“

    Das ist das was ich lese <X

  • Ich auch nicht. Ein persönlicher Eindruck eben. Und dass die Entscheidung für eine Lotus selten aus rationalen Gründen getroffen wird … kann ich nachvollziehen. Und die würde ich es eben jenen Gründen immer wieder genau so treffen. 🤩

    - the ultimate sophistication -

  • Es ist schon so , dass eine Evora / Emira eben im einer anderen finaziellen Liga liegt im Vergleich zur Elise . Es sind jedoch auch total unterschiedliche Fahrzeuge für unterschiedliche Anforderungen . Wobei es nicht bedeutet , dass einer besser ist wie der andere , jedoch einfach anders . Mir gefallen die verschiedenen Lotus ja schon alle und ich sage ja auch nicht .der este Lotus ist ... , jeder kauft den Typ , der ihm am besten zusagt . Da spielt für mich der Grund doch keine Rolle . Macken haben sie ja alle , aber dies wissen ja auch alle hier . Egal welchen Lotus man sich kauft , man hat einen schönen und selten anzutreffenden Sportwagen , mit dem man Spaß und Freude haben kann und darauf kommt es ja schließlich an :)

    Det

  • Alle sind geil und am Ende ist es reine Geschmackssache. Finde da jedes Urteil deplatziert.

    Also in einer kleinen Beispielwunschgarage hätte alle drei stehen.

    Elise für die Landstraße

    Exige für die Rennstrecke

    M3 Touring als ersten Daily

    Emira als zweiten Daily

    Und noch irgendwas zum Ziehen von Elise/Exige ^^

    Leider kann ich auch nicht einfach loslaufen und all das kaufen, aber ich darf und werde mich auch gar nicht beschweren.

  • „Eigentlich fand ich die Corvette geiler, aber, hey, ich hab Kohle wie Heu und kann mir auch mal einen Fehlgriff leisten. Für das gemeine Volk, dass sich das von der Backe absparen müssen, ist so ein Lotus aber nichts.“

    Das ist das was ich lese <X

    Fährst du deine Elise als "Erstwagen"? :/

    ;)

    Früher zählte das Erreichte, heute reicht das Erzählte

  • Ich finde bei einem Auto über 100K oder von mir aus auch knapp 100K sollte eigentlich nichts knarzen. Wenn dann aber mal doch, dann muss es auch ohne viel Aufwand zu beheben sein.

    Bei den Sitzen lösen sich immer mal wieder die Leder-Seitenwangen. Laut Lotus gabe es wohl mal eine Produktionscharge bei einigen Baujahren, wo wohl ein wenig gespart wurde. Kein großes Ding, aber irgendwie halt ein wenig nervig. Als ich vor einigen Wochen meine Sporttasche aus der hinteren Sitzbank holen wollte, hatte ich auf einmal den kompletten Lederriemen in der Hand.

    Ich habe noch nie ein Auto mit einem derartig schlechten Navi und Klangbild über die Serienlautsprecher besessen.

    Das Getriebe bzw. der Schaltvorgang ist echt unpräzise. Zudem hört man beim anfahren die "Zahnräder" aneinanderreiben. Deswegen war die Kiste auch schon in der Werkstatt...laut Lotus sind die Toleranzen im Getriebe so hoch, dass bei gewissen Temperaturen diese hörbare Reibung ensteht. Lotus hat mir das sogar schriftlich gegeben und bietet bei Austausch bzw. Upgrade fast 50% entgegenkommen an.

    Bei der Lüftungsdüse ist mir wohl durch Materialermüdung ein kleines Stück vom Plastik abgebrochen. Als ich mich dann schlau gemacht hatte was die Düse kostet bin ich fast hinten drüber gefallen.

    Das sind ja alles Dinge die zu beheben sind, ... aber es ging mir nur um MEINEN generellen Eindruck zur Verarbeitung des Evoras.

    Wenn ich mich richtig mit der Marke auseinandergesetzt habe, war bei der Planung des 400er´s Lotus auch mal wieder am Abgrund. Der CEO hatte die Vorgabe an seine Entwicklungsabteilung gestellt, ein Auto zu kreieren was den Karren aus dem Sack holen sollte. Maximales Auto zu minimalen Kosten.

    Hoffe ich konnte ein wenig aufklären : )

  • „Eigentlich fand ich die Corvette geiler, aber, hey, ich hab Kohle wie Heu und kann mir auch mal einen Fehlgriff leisten. Für das gemeine Volk, dass sich das von der Backe absparen müssen, ist so ein Lotus aber nichts.“

    Das ist das was ich lese <X

    Hey Mattes, ohne ein Grundsatzgespräch vom Zaun zu reißen ... Noch vor ein paar Jahren hab ich Abends die Pfandflaschen aus meiner Wohnung zum REWE gebracht, um mir am nächsten Tage die wunderbaren Fertignudeln "a-la" Napoli in die Pfanne zu hauen. Glaub mir, ich weiß was es heißt über Jahre Sch..... zu fressen. Von daher bin ich ganz weit entfernrt von dem was du aus dem Text gelesen hast : )

  • „Eigentlich fand ich die Corvette geiler, aber, hey, ich hab Kohle wie Heu und kann mir auch mal einen Fehlgriff leisten. Für das gemeine Volk, dass sich das von der Backe absparen müssen, ist so ein Lotus aber nichts.“

    Das ist das was ich lese <X

    Aber um auch noch was produktives zum Beitrag zu schreiben ... Ja, ich glaube für den der sich von der Backe die Kiste abgespart hat, kann es auch schnell mal teuer werden. Bei einer Exige S2 oder vielleicht ja auch bei einer Elise kann man sich ein neues Getriebe vielleicht ja doch mal leisten. Aber als ich gehört habe, was ich löhnen müsste, um in der Evora das Getriebe zu tauschen wurde mir schon ein wenig übel. Da ich ja nun schriftlich habe, dass es gewisse Probleme mit dem Getriebe in der Evora gab, wird es sicherlich wohl nicht nur bei meinem Auto so sein.

    Falls Getriebe Elise / Exige aus älteren Baureihen ebenfalls preislich der Knaller sind, dann sorry für meine Unwissenheit.

  • vielen Dank für dein Feedback. deine Eindrücke und genau die gleichen Themen ergänzen mein eigenes Bild (durch Probefahrten und weiteres Feedback von Besitzern gewonnen).

    hier sind eigentlich nur Elise/Exige Fahrer unterwegs, die meinen, dass es davor und danach keine Lotusse gegeben hat. und die den Lotus nur als Hobby haben und es nicht merkwürdig finden, dass sie mehr Zeit mit Reparaturen, Verbesserungen, private Ersatzteilbeschaffung und Aufenthalt im Forum verbringen, als das Fahrzeug zu fahren.

    wenn ma sich einen Evora antuen will, dann muss / sollte er sich eher mal an dem Einsatz als Alltagsfahrzeug messen lassen. einmal, weil er so von Lotus so ausgelegt wurde (mehr Kompromisse als eine Elise/Exige und breiteres Einsatzgebiet) und weil andererseits damit und auch von der preislichen Positionierung sich mehr Konkurrenz von Fahrzeugen der Grossserienherstellern automatisch stellt(e) (jetzt nur noch gebraucht).

    der Evora ist von der Konstruktion, der Montage und der Wahl der Zulieferteile her im Vergleich zu anderen Fabrikaten dann doch extrem kompromissbehaftet. Lotus halt.

    das Getriebe im Evora 400 und den V6 Ewigen kann deshalb ein Problem machen, weil Lotus an einem guten Standardgetrieben dran rumgefingert hat und andere Teile für eine niedrigere Übersetzung einbaut. und im Evora kommt sehr erschwerend dazu, dass der Aus- und Einbau extrem zeitintensiv ist und Kosten für Getriebeprobleme in den Bereich von > 12k kommt (Getriebekosten alleine sind da gering).

    man sollte sich in Summe nicht wundern, wenn er in keinerlei Hinsicht von der Qualität, den Kosten oder dem grottigen Service mit möglichen üblichen Vergleichsfahrzeugen standhält.

    trotz alledem war und ist der Evora für mich aus genau vier Gründen attraktiv und vorstellbar - Optik, Feel, Marke und Sound (der 400), aber noch nicht ohne Ersatzfahrzeug und/oder richtiges Spassfahrzeug im Haus oder Zugriff drauf.

  • astrein beschrieben ... würde ich so unterschreiben :thumbup:

  • Irgendwie komme ich da nicht mit. Sowas weiß man aber doch, bevor man sich eine Evora kauft? Wenn ich für die Lise zu alt werde, steht eine Evora auf der Einkaufsliste, ich finde das Ding schön schrullig, passt. Für mich persönlich wird ein Lotus - egal welcher - immer nur ein Hobby Zweitfahrzeug sein. Kosten und Teile sind da eher zweitrangig. Und ein von der Backe abgesparter Sportwagen ohne Rücklagen ist im Zweifel immer eher eine schlechte Idee.

    Mir ist der Wortlaut aufgestoßen. „Bin in einer guten Position, muss nicht nachdenken, geh los und kaufe sowas einfach, andere sollten sich das aber gut überlegen“.

    Kann auch sein das ich das in den falschen Hals bekommen habe, aber so kam es bei mir an.

    Gruß,

    Mattes

  • Irgendwie komme ich da nicht mit. Sowas weiß man aber doch, bevor man sich eine Evora kauft? Wenn ich für die Lise zu alt werde, steht eine Evora auf der Einkaufsliste, ich finde das Ding schön schrullig, passt. Für mich persönlich wird ein Lotus - egal welcher - immer nur ein Hobby Zweitfahrzeug sein. Kosten und Teile sind da eher zweitrangig. Und ein von der Backe abgesparter Sportwagen ohne Rücklagen ist im Zweifel immer eher eine schlechte Idee.

    Mir ist der Wortlaut aufgestoßen. „Bin in einer guten Position, muss nicht nachdenken, geh los und kaufe sowas einfach, andere sollten sich das aber gut überlegen“.

    Kann auch sein das ich das in den falschen Hals bekommen habe, aber so kam es bei mir an.

    Gruß,

    Mattes

    Denke, wer nen Lotus besitzt und diesen auch bewegen möchte, sollte sein Konto nicht auf letzter Rille haben. Da ist dann z.B. ein MX-5 sicherlich die vernünftigere Wahl.

    Früher zählte das Erreichte, heute reicht das Erzählte

  • Wieso?
    Der Lotus wird mehr wert, der MX5 nur rostiger :)

    Nicht zwingend, sofern man auch da gewisse Stellen im Auge hat und diese nachgeht. Ablauf Verdeck z.B.

    Ich geb zu, da hab ich schon schlimme Exemplare gesehen. Hab aber auch schon schlimme Elisen/Exige gesehen. Ok, Rost war da weniger das Problem…

    Früher zählte das Erreichte, heute reicht das Erzählte

  • Also der NC meiner Andrea ( Grüße an Maekx ) fängt an den Scheibenrahmen an zu gammeln. ;)

    Die Karosse sieht ganz schüssig aus, obwohl er jahrelang draußen schlafen musste.

    Tatsächlich sind die Schüsseln ziemlich wertstabil, die Mazda Jungs müssen ähnlich einen an der Haube haben, wie ich.