Route de Grande Alpes in drei Tagen sinnvoll?

  • Hallo Zusammen,

    ich plane für nächsten Sommer eine "Tour de France" gegen den Uhrzeigersinn. Also grob:
    Bonn, Bordeaux, Biaritz, quer durch die Pyrinäen, Carcassonne, Aix en Provence, Saint Tropez, Monaco und von dort aus zurück.

    Von Monaco zum Genfer See möchte ich die Route de Grande Alpes mitnehmen. Die aktuelle Planung sieht Übernachtungen in Vars, Sainte-Foy-Tarentaise und Thonon-les-Bains (am Genfer See) vor, damit ergeben sich Tagesetappen von ca. 250 km, also geschätzte 6 Stunden reine Fahrzeit.

    Hier wäre ich für Eure Beratung dankbar. Macht die Route de Grande Alpes in drei Tagen Sinn? Habt ihr bessere Vorschläge für Übernachtungen (nette Orte und ggf. Hotels)? Gibt es interessante und fahrtechnisch lohnenswerte Umwege? Ich hätte für die Strecke max. 5 Tage Zeit.

    Bin auf Eure Tipps sehr gespannt.

    Viele Grüße
    Hein

  • Hallo,

    wenn man die Seitenscheiben abklebt, damit man durch die Umgebung nicht abgelenkt wird, schafft man es auch in ein bis zwei Tagen ;)

    Meine Meinung zu RdGA in 3 Tagen: Möglich: ja. Sinnvoll: nein.

    Bei diesen Strecken würde ich für 250 km mit einer reinen Fahrzeit von 7, eher 8 Std. rechnen.

    Gibt es interessante und fahrtechnisch lohnenswerte Umwege?

    Ja, aber dafür hast Du keine Zeit.

    MikeMorgan ist da sicher anderer Meinung.


    Viele Grüße

    Ralf

    Built not Bought

    2 Mal editiert, zuletzt von eton (30. November 2016 um 15:15)

  • habe Thonon-les-bains - > Menton in 3 Tagen mit dem Motorrad gemacht... kein Problem wenn's um's fahren geht. Wenn es gemütlich angehen willst mit Stopps (Fotos etc), dann wirds etwas stressig.
    Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten der Route die sich dann in den unterschiedlichen Distanzen/Zeiten bemerkbar machen. Informiere Dich einfach über die Pässe die Du fahren willst, es gibt da richtig üble Gesellen was der Strassenbelag angeht.

    Gruss
    Mega

  • BTW: Nicht dass ich besonders gut Französisch könnte, aber es heißt Route des Grandes Alpes (und spricht sich ungefähr: rut de gronds alpä)

    Sonst frägst Du unterwegs mal nach dem Weg und wunderst Dich, warum die Franzosen keine Ahnung haben, wohin Du willst.

    Built not Bought

  • Schau'dr ehm a. Kaum wohnt'er in Hannover, däd'er d' Deitschlehrer spiela.
    I hab halt denkt, "frägst" isch Hochdeutsch. Normalerweise hoist's ja au "frogsch".

    Built not Bought

  • Zunächst vielen Dank für die ersten Reaktionen.

    Wenn ich mit dem Lotus unterwegs bin, lasse ich mich nie durch die Umgebung ablenken. Da haben wir eine ganz einfache Aufgabenteilung. Ich fahre :evil: , meine Frau schaut raus. 8o

    7 bis 8 Stunden reine Fahrzeit sind allerdings etwas zu viel des Guten, zumal wir ja schon ca. 2000 km hinter uns gebracht haben werden (ich hoffe, das ist grammatikalisch korrekt :) ).


    habe Thonon-les-bains - > Menton in 3 Tagen mit dem Motorrad gemacht... kein Problem wenn's um's fahren geht. Wenn es gemütlich angehen willst mit Stopps (Fotos etc), dann wirds etwas stressig.
    Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten der Route die sich dann in den unterschiedlichen Distanzen/Zeiten bemerkbar machen. Informiere Dich einfach über die Pässe die Du fahren willst, es gibt da richtig üble Gesellen was der Strassenbelag angeht.

    Gruss
    Mega

    ?( Ich bin davon ausgegangen, dass die "rut de gronds alpä" eine festgelegte und ausgeschilderte Touristenstraße ist und das es da keine verschiedenen Möglichkeiten gibt. Laut Wikipedia werden folgende Pässe überquert:

    Die sind alle in meiner Tourenplanung enthalten.

    Ich werde die Route mal auf vier Tage verteilen. Wäre für Tipps bezüglich schöner Orte / Hotels dankbar.

    Hein

  • Hallo,

    ja, es gibt eine mehr oder weniger feste Route. Problem ist, dass umgangssprachlich fast die gesamten französischen Alpen als RdGA bezeichnet werden und es auch noch Nebenstrecken gibt, die mehr oder weniger zur RdGA gezählt werden. Die Beschilderung ist auch nicht so häufig, dass man nur nach Schildern fahren kann.

    Es kann sich also jeder "seine" Route des Grandes Alpes zusammenstellen.

    Wichtigste Frage ist die Reisezeit. Zu früh im Jahr sind die ganz hohen Pässe noch gesperrt oder gerade mit Rollsplitt überzogen. Juni regnet es gerne mal. Ab Juli ist dann streckenweise der Teufel los wegen der Tour de France. August kann es sehr heiß werden und ab Oktober können die ganz Hohen schon wieder zu sein.

    So richtig Glück mit den Hotels hatte ich nicht. Die meisten waren o.k, aber nicht besonders empfehlenswert. Tipps hätte ich für Briançon und insbesondere Embrun und Castellane, aber da willst Du ja nicht hin.

    Ansonsten würde ich an Deiner Stelle möglichst viele Reiseberichte lesen und schauen, was Du unbedingt sehen willst.

    Meine persönlichen Highlights:
    Colle dell’Agnello (gehört nicht zur RdGA)
    Ciansschlucht (gehört nicht zur RdGA)
    Verdonschlucht (gehört nicht zur RdGA)
    Col de la Bonette (gehört nicht zur RdGA)
    Daluisschlucht (gehört nicht zur RdGA)
    Ostufer Lac de Serre-Ponçon (gehört nicht zur RdGA)
    Col d’Izoard
    Lac du Mont Cenis (gehört nicht zur RdGA)
    Cormet de Roselend


    Von dem was ich in Frankreich gefahren bin, ist aber auch nichts dabei, was ich nicht gerne nochmal fahren würde. Ist halt sehr subjektiv. Mit Verkehr oder schlechtem Wetter ist die beste Straße nichts. Wenn alles passt, können auch Strecken saugeil sein, die andere nur als mittelmäßig empfinden.

    Hängt auch davon ab, ob man lieber die ganz hohen Pässe mag (Galibier, Bonette, Iseran..) oder lieber Schluchten, Küsten- oder Uferstraßen oder Spezialitäten wie den Mont Ventoux...


    Viele Grüße

    Ralf

    Built not Bought

    Einmal editiert, zuletzt von eton (30. November 2016 um 21:50)

  • Vielen Dank für die ausführlichen Infos! Das hilft mir sehr weiter.
    Ich werde mich am Wochenende mal hinsetzen und schauen, was sich in die Streckenplanung an "Nicht RdGA-Highlights" noch sinnvoll einarbeiten lässt (die Verdonschlucht ist schon enthalten). Und ich werde versuchen, die Alpenetappen auf unter 200 Km am Tag zu begrenzen. Es soll ja kein Stress aufkommen.

    Viele Grüße und nochmals vielen Dank.

    Hein

  • und den Col du Turini unbedingt von Süden her fahren.... Hammer ! Richtig zügig gefahren kommt Rally Monte Carlo Feeling auf :)

    Oben im Restaurant Hotel des trois vallees was trinken gehen und die Wände anschauen :-). èbernachten kann man dort übrigens auch gut.

    Gruss
    Mega

    Einmal editiert, zuletzt von Mega (1. Dezember 2016 um 10:17)

  • ja SUPER, ganz toll Hein ! Grosse Klasse... grrr....

    Hab gerade die Fotos angeschaut und Google maps..... ich muss da nächstes Jahr wieder hin.... Dolomiten oder französische Alpen ? Warum nicht beides ? :)

    Wie geschrieben von meinem Vorredner, nicht zu früh im Juni gehen, da können die hohen Pässe noch zu sein. Entweder letzte Juni-Wuche (Juli-August haben die Franzosen Ferien) oder im September, gleiches gilt ja auch für die Dolomiten, wobei dort etwas weniger.

    Nochwas betreffend französische Alpen: egal wo man dort abbiegt, man kommt immer an einen Pass... und es hat sehr viele Nebenstrassen die der Hammer sind, zum Beispiel en Col de Braus (ich nenne den nur Col de Graus, so krass ist der)

    Mist, jetzt muss ich mit meiner Frau reden :)
    Mega

  • Den Col de Turini von allen Seiten fahren. Mehrmals.

    Das sowie die Gegend um Verdon nebst Daluisschluch und der Bonette waren meine schönsten Erlebnisse in Frankreich, die ganzen anderen Pässe kann man sich des reinen Fahrens halber einigermaßen sparen.

    Quoi?

  • und den Col du Turini unbedingt von Süden her fahren.... Hammer ! Richtig zügig gefahren kommt Rally Monte Carlo Feeling auf :)

    Oben im Restaurant Hotel des trois vallees was trinken gehen und die Wände anschauen :-). èbernachten kann man dort übrigens auch gut.

    Gruss
    Mega

    Die Südauffahrt ist sozusagen das Originalerlebnis nach DIN, die Straße aber sehr unruhig. Die nördliche Westabfahrt ist bergab extrem geil, seit die zwei Baustellen weg sind.
    Unten ist dann rechts gleich eine Tanke. :D:D:D
    Die Zufahrt D90/D71 zur Südseite der Verdonschlucht von Castellane aus ist auch der Wahnsinn.

    Gruss, Mark

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

  • 3 Tage sind sehr gut!

    Wir haben es das erste mal in 2 Tagen gemacht (Zwischenaufenthalt in Val d'Isere), das war zu knapp. Siehe hier: Route de Grandes Alpes.

    2. Mal von Italien aus mit Start in Aosta und Zwischenhalt in Briancon und Trigance (beide empfehlenswert).

    Es gibt mehrere Varianten zur Route, siehe hier: http://www.moveyouralps.com/fr/route-des-grandes-alpes
    Einige der wichtigsten Pässe sind nicht Bestandteil der Kernroute, z.B: Col de la Bonette.

    St. Foy ist nicht sehr spannend, fahre die paar Kilometer weiter nach Bourg St. Maurice.

    Lotus Komotec Exige Ex460 JPS #1

  • Hallo,

    habe mal meine Bookmarks durchgestöbert.

    Als Lektüre fürs Wochenende:
    - eton - Route des Grandes Alpes 2015
    - kartfix - 2015 - Frankreich
    - auf elisecommunity.de ist noch der Bericht von Korbinian. Kann ich Dir als pdf-mailen, wenn Du da nicht angemeldet bist. Denke nicht dass Korbi, Mark und Max da was dagegen haben.
    - auf lotus-forum.forumprofi.de anmelden. Da ist in der Rubrik "Streckentipps / Reiseziele" auch was.

    Unter Google mit den Stichwort "Route des Grandes Alpes" findet sich tonneweise Material, aber überwiegend für Moped- oder Rennradfahrer. Ich bin zunehmend vorsichtig mit Routentipps für Motorradfahrer. Die haben doch einfach komplett andere Anforderungen an Straßenbreite und zum Teil Belagzustand.

    Hotels suche und buche ich nur noch per booking.com. Das funktioniert auch unterwegs last Minute super. D. h. ich fahre, bis ich keine Lust mehr habe, werfe das Smatphone an und lasse mir zeigen, was in der Umgebung frei ist.
    Hoteltipps:
    Briancon
    Embrun
    castellane


    Viele Grüße


    Ralf

    Built not Bought

  • Also ich bin jetzt richtig heiß auf eine französische Alpentour nächstes Jahr.
    Da würde ja wohl locker was zusammen gehen. Vorschlag:
    Zwei Gruppen, drei Tage, selbe Übernachtungen.
    - Erste Gruppe 250 km Tagestouren mit Stopps, Fotos etc.
    - Zweite Gruppe 350 bis 400 km Touren mit notfalls einer zähneknirschenden Pinkelpause ^^ und einem schnellen Snack mittags.
    Dann wären alle glücklich und die Gruppe etwas größer.
    So gegen Anfang September wäre wohl die beste Zeit.
    Wer wäre denn bei sowas dabei?

    VG,

    Daniel

  • Wenn Du in einer Gruppe fährst, kannst du alles über 300km pro Tag vergessen mMn.
    Gerade dort halten selbst die gestörtesten Heizer an, um zu kucken.
    Und im September wirds so um 19:00 Uhr schon richtig dunkel.

    Gruss, Mark

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

  • Ich wusste auch nicht, das die Autobahn dort schon so gut ausgebaut ist 8|
    Also 450km am Tag in den Bergen - da biste aber auch um 6 losgefahren und hast mit Glück zwischendurch einmal die Windel gewechselt. Hat zwar auch Zeit gekostet, aber war irgendwann doch zu eklig.

    Alles über 300km artet in Stress aus. 200 bis 250 sind für einen Tag in Ordnung.

  • Also wenn Du 450km pro Tag schaffst, fährst Du zu langsam. :rolleyes:

    Gruss, Mark

    Ja, das haben wir auch schon geschafft aber nur weil wir Richtung Cortina, Falzarego über Giau
    alle SUV`s die dort wegen der tollen Straßenbeläge etwas zögerlich unterwegs waren, im vollen
    Rauch stielvoll und standesgemäß überholt haben. Die haben alle gestaunt! Ich weiß jetzt gar
    nicht mehr ob es geregnet hat oder die Sonne schien.
    Schmunzelnde Grüße ecotarga

  • Hallo Hein,
    deinen Thread hier finde ich gut. Ich hatte für dieses Jahr diese Route geplant und bin alle mir möglichen Info`s mal durchgegangen und habe mir ein komplettes Routenbuch inkl. Nächtigungen für diese Tour zusammengestellt.
    Es sind 27 Din A4 Seiten. Es sollte die Classic-Route der "Route des Grandes Alpes" sein.
    Mein Zeitfenster war Ende Juni 2016 und da gab es auf den Pässen noch Schnee. Wir sind witterungsbedingt nicht
    gefahren. Diese Fahrt steht also für mich noch aus.
    Für die, die diese Traumtour in 2 bzw. 3 Etappen durchrutschen wollen und daher von weit her anreisen, kann ich
    nur empfehlen, laßt euch Zeit und genießt die Einmaligkeit dieser Landschaft. Und natürlich auch der Straßen.
    (Anm.: Ich kenne den größten Teil dieser Berge vom Skisport her)
    Fahr lieber schnell nach Süden und langsamer wieder nach Norden, obwohl ich diese Tour noch nicht gefahren bin.
    Ich denke ich krieg die Tour auch noch hin.
    ecotarga