Spannendes Thema!
Ein paar Denkansätze, die mir immer durch den Kopf gehen im Bezug auf aktuelle Autos:
- Die Autos haben komplett Emotionen und Charakter verloren. Trotzdem sind sie als Produkt besser denn je zuvor. Wenn ich zwischen einem 320i E30 und einem 320i G20 für eine 800 km lange Reise wählen müsste, würde ich immer das neue Auto nehmen. Für eine Runde über meine Hausstrecke würde ich jedoch immer den E30 wählen.
- Die neuen Autos sind zu schnell und zu stark! Deutschland hat (vielleicht) noch mit der Autobahn ein Argument für mehr Performance, alle anderen aber nicht. Ich muss immer die Augen verdrehen, wenn ich im Pistonheads Forum lese, wie langsam alles mit weniger als 300 PS ist. Und das schreiben die Verkehrsteilnehmer eines Landes mit 70 mph Autobahnlimit und bald schon flächendeckend 20 mph in Ortschaften. Wieso wollen alle für Technik bezahlen, die sie nicht nutzen können und hohe Steuern mit sich bringt? Verstehe ich nicht! Dieser Trend geriet jetzt mit EVs völlig außer Kontrolle, hat aber schon mit dem Verbrenner angefangen.
- Die Gesellschaft fordert sicherere Autos, aber nicht sicherere Fahrer. Ich mag die neuen Systeme nicht. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mein 2016 gebautes Auto möglichst lange fahren möchte. Wenn ich aber sehe, wie sich die meisten Autofahrer benehmen und tagtäglich beobachte, welche Entscheidungen hinter dem Steuer getroffen werden, bin ich der Meinung, dass wir diese Systeme leider benötigen. Die 20% der Fahrer, die den Quatsch nicht brauchen, sind die Leidtragenden. Das Automobil ist eine sehr demokratische Institution. Es ist fast jedem zugänglich, aber definitiv kann nicht jeder damit umgehen. In den meisten Fällen fällt es ihnen gar nicht auf, wie grausam schlecht sie als Autofahrer sind.
- Chris Harris sagt, Gewicht ist nur eine Zahl (bezogen auf den neuen BMW M5). Diese Meinung teile ich nicht. Ich glaube schon, dass man eine 2,4 Tonnen Limousine dazu bringen kann, präzise und schnell durch die Kurve zu fahren, aber es gibt eine Kehrseite der Medaille. Damit das möglich ist, sind verstellbare Rollbars, teure Dämpfer, riesige Bremsen und Räder notwendig. Die Kostenspirale wird somit in die Höhe getrieben. Wer zahlt das? Wir, die Konsumenten. Und dann gibt man diese 2,4 Tonnen Autos, die in 3 Sekunden auf 100 km/h sind, in die Hände der Fahrer die damit nicht umgehen können. Das kann nicht gut ausgehen...
- Der gute Geschmack ist gestorben. Die Spezifikationen der heutigen Autos stimmen mich sehr traurig. Verdunkelte Scheiben, schwarze Felgen, Fake-Auspuffrohre und LED-Balken innen und außen, etc. Traurig das Ganze! Genauso wie die wirtschaftliche Lage der Automobilindustrie.
Du vergisst, dass "Schnell" sich heute meistens nur noch auf die 0-100 Zeit berieht, insbesondere in allen Ländern mit Tempolimit. DIe Zeit wo Kurven- oder Höchstgeschwindigkeit irgendeine Rolle in den Autotests spielen ist vorbei. Leider