Ist schon schnell was mit heutigen Kompaktwagen geht. Da sind ja auch ein paar Spezialisten unter den Touristenfahrern, die fahren mit Ihren Seat Leon und Renault Mégane Zeiten im Bereich von 7'30. Lotus-Zeiten in dem Bereich sind mir wenige bekannt. Für eine Exige S2 hab ich z.B. noch nichts unter 8 Min. gefunden. (Dafür aber eine S1 Elise.)
Natürlich wurmt das auf der Strecke, wenn man sich einen tollen Sportwagen kauft, und dann von einem heiß gemachten Einkaufswagen lang gemacht wird. Aber die fahren halt inzwischen auch gern 300-400 PS, und auf die einzelne Runde kosten Frontantrieb und die Gewichtsverteilung auch nicht mehr so viel Zeit, wenn man der Traktion mit Sperrdiff und guten Semis auf die Sprünge hilft. Und auf Streckenabschnitten wie über den Flugplatz bis Aremberg, oder Kesselchen hoch oder auch die Parabolika in Hockenheim ist es einfach Leistung vs. Aerodynamik, und das ist nicht die Domäne eines Lotus.
Deswegen würde ich mir nie einen Megané oder Civic als Spaßauto holen. Ich fahre im Alltag Golf 7 GTD. Gutes harmonisches Auto, aber kein Spaßgerät. Da macht mein alter 130 PS MX-5 um ein vielfaches mehr Gaudi, genauso wie mein BMW E30. Beide wären auf der Rennstrecke deutlich langsamer als der Golf. Trotzdem war ich mit beiden schon auf der Rennstrecke. Mit dem Golf würde mir das nicht in den Sinn kommen.
Ich habe aber auch ein Fragezeichen auf der Stirn, wenn ich die Konzepte vergleiche, und sehe das ein Auto mit mehr Gewicht, höherem Schwerpunkt, ungünstigerem Antriebskonzept, ungünsterer Gewichtsverteilung und kompromissbehafteterer Achsgeometrie schneller ist als einer unserer Lotus.
Glücklicherweise spielen auf Trackdays die fahrerischen Unterschiede die Hauptrolle, und nicht jeder kann oder möchte sein Auto so schnell bewegen. Von daher zeichnet mir die Trackdaypraxis ein anderes Bild als die Zeitenliste der Sport Auto.