Stirbt der Sportwagen aus?

  • Das halte ich für ein Gerücht. Viele meiner Freunde/Bekannten/Verwandten um die 50 haben Kinder, die irgendwo zwischen 16 und 20 sind. Nahezu bei allen kann man feststellen, dass diese Kinder mit einem viel größeren Finanzpolster ins Erwachsenenleben starten als damals ihre Eltern.

    Kann ich bestätigen, wenn ich mir anschaue was meine Tochter von Großeltern Sparfonds und Geschenken schon auf der Kante hat, da war ich mit 23 aber DEUTLICH ärmer.

    Allerdings interessieren sich die Kids sehr viel weniger für Autos, meine will kein Auto haben, und wird nie ihr Geld dafür ausgeben, sie nimmt das der Mutter wenn erforderlich und sonst Öffis, Mobilität hat hier einen anderen Stellenwert als bei mir damals, ich wollte "am Dorf" ein Auto um wegzukommen UND um ein Auto zu haben, das hat sich verändert.

    Ad more Lightness to your life

  • Wenn man eine menschliche Generation mit der Dauer von 25 Jahren bemisst und sich die Kaufkraft des Geldes in einem ähnlichen Zeitraum etwa halbiert, so wäre es ziemlich überraschend, wenn unsere Kinder "nur" über die exakt gleichen finanziellen Mittel wie wir damals verfügen würden. Inflation eben.

    Und ob das Interesse am Auto wirklich nachlässt, wird die Zukunft zeigen. Meine beiden sind jedenfalls voll auf Kurs Richtung Führerschein und eigenes Auto, obwohl das erst in ein paar Jahren kommt...

    Mein Lotus? Typisch englisch: säuft wie ein Loch, ist ständig blau und wenn sie sich wohlfühlt, furzt sie rum.

  • Allerdings interessieren sich die Kids sehr viel weniger für Autos, meine will kein Auto haben, und wird nie ihr Geld dafür ausgeben, sie nimmt das der Mutter wenn erforderlich und sonst Öffis, Mobilität hat hier einen anderen Stellenwert als bei mir damals, ich wollte "am Dorf" ein Auto um wegzukommen UND um ein Auto zu haben, das hat sich verändert.

    Also zu meiner Zeit (oh verdammt ich werde .....äh korrigiere ich bin alt 8o) gab es eben auch nur ein Auto in der Familie, da gab es auch kein Elterntaxi, also war mal selbst für die Mobiltät verantwortlich. Das hieß ÖFFI oder Fahrrad zum Freunde treffen oder weg gehen.,.......................... wenn ich heute als 19 jähriger Sonntagmorgen um 3 Uhr nur den Privat-Uber rufen muss um heim zu kommen, habe ich auch keine Bedarf nach einem eigenen Fahrzeug und haue die Kohle lieber in der Disse auf den Kopf =O

    So ist eben die gesellschaftliche Entwicklung

  • Ich seh' halt die allgemeine Entwicklung zu einer deutlichen Teilung Stadt(nah)/Land - auf dem Land wird das Auto den hohen Stellenwert behalten (mit großen Konfliktpotential bzgl. politischer Entwicklungen durch abnehmendes Verständnis für die Bedürfnisse der Landbewölkerung seitens Stadtleuten und Politikern), in der Stadt reduziert's sich immer mehr auf, überspitzt gesagt, Proll-Umgebungen für die Balz und zum allgemeinen Angeben - ok und Stadtleute, die auch mal raus aufs Land wollen ^^

  • Das halte ich für ein Gerücht. Viele meiner Freunde/Bekannten/Verwandten um die 50 haben Kinder, die irgendwo zwischen 16 und 20 sind. Nahezu bei allen kann man feststellen, dass diese Kinder mit einem viel größeren Finanzpolster ins Erwachsenenleben starten als damals ihre Eltern.

    Dazu würden mich mal ein paar Statistiken interessieren. Meine Theorie ist, dass das zutrifft, weil die Eltern halt deutlich älter sind als deren Eltern und es deshalb für sie aufbauen konnten. Trifft aber auch nur auf einen kleinen Teil der Gesellschaft zu.

    Ain't no sunshine when cheese gone

    -Bill Weathers; hat den ganzen Käse aufgegessen und jetzt regnets :cursing:-

  • Dazu würden mich mal ein paar Statistiken interessieren. Meine Theorie ist, dass das zutrifft, weil die Eltern halt deutlich älter sind als deren Eltern und es deshalb für sie aufbauen konnten. Trifft aber auch nur auf einen kleinen Teil der Gesellschaft zu.

    sehe ich genauso....bei der jetzigen Spaltung der Gesellschaft gibt es die Wohlhabenden und diejenigen, die wirklich von der Hand in den Mund leben.
    Generell wird sich in den nächsten Jahren einiges ändern, ob gewollt oder nicht sei dabei mal dahingestellt.
    Sportwagen für Reiche wird es weiter geben.
    Die Entwicklung mach es auch für Reiche noch interessanter....siehe Paris mit der SUV (eigentlich der Gewichtsregelung) bei den Parkplätzen.
    Ist doch geil, wenn es richtig Geld kostet, dann kommen die Proleten ja nicht mehr in die Stadt und es ist noch viel exklusiver.
    Sportwagen oder Spielzeuge in der Richtung werden sich viele aus dem Mittelstand nicht mehr leisten können, weil sie zu teuer sind oder das Geld eben für andere Dinge ausgegeben werden muss (Umbau Haus auf Wärmepumpe plus Isolierung etc.).
    Warten wir es doch einfach ab.
    Die Elise so wie damals erfunden war ja da schon ein Exot und in der Form wird es so etwas auch nicht mehr geben.

  • Es sind ja nicht nur die Sportwagen. UP!, Fiesta, A-Klasse...

    Dennoch: Sportwagen und insbesondere Cabrio fahren ist einfach ein "positives" Lebensgefühl. Glückshormone. Das bricht sich immer Bahn.

    Ich hab da einfach Hoffnung, auch wenn das naiv ist.

    Ein Influenzer heutzutage...

    Früher zählte das Erreichte, heute reicht das Erzählte

  • Früher konnte man noch klar differenzieren zwischen BMW, Mercedes, Porsche, Audi, .. und sich mit einer Marke identifizieren

    Heute SUV Einheitsbrei. Oder Plattformen: Porsche, VW, Audi, Skoda, ... Sich von der Masse abheben will doch auch die Jungend, oder?


    Ich bin mir sicher dass ein nicht geringer Teil irgendwann wieder Spaß an einem echten Sportwagen haben werden.

    Weil

    • leicht d.h. Feedback eines echten Sportgerätes. Besseres Feeling als ein 3 Millionen elektronischen Sportwagen
    • nostalgischer Oldtimer Gentleman Style, kein AMG 63 Alder was guggst du
    • Formel 1 Mythos. Bei freistehenden Rädern schauen die Leute schon.
    • mechanische Technik die man verstehen und anfassen kann. Kein glattes Touchdisplay
    • Sieht einfach geil/anders aus. Unverwechselbar
    • knattert bollert, riecht nach Öl, Benzin -> wenn man 10 Jahre nur klinisch rein ohne Sound gefahren ist will man es wieder drecking und laut.

    Die Preise für Caterhams steigen ordentlich.

  • In der DTM sind doch noch nie Sportwagen gefahren - und trotzdem war die Serie mal sehr, sehr erfolgreich. In England ist das wohl immer noch der Motorsport Nr. 1. Liegt aber auch hier nicht an den "Sportwagen", sondern wohl eher an der "Ehrlichkeit" des Sports und der Fannähe. Die fahren da mit Autos, die der Fan sich sogar vielleicht leisten könnte.

    Ain't no sunshine when cheese gone

    -Bill Weathers; hat den ganzen Käse aufgegessen und jetzt regnets :cursing:-

  • Eines der grössten Probleme für Sportwagen ist - zumindest hier in der Schweiz - die grassierende Überregulierung des Verkehrs: 80km/h ausserorts ist schon nicht viel zusätzlich wird jede kurvige Strecke noch eingeschränkt. Bei jedem Dorf ist die 50km/h Begrenzung erst 150m nach dem letzten Haus aufgehoben und die Strecken zwischen den Dörfern (und somit der Spass) werden immer kürzer. Abgesehen davon wird kontrolliert was das Zeug hält, der Führerschein ist sehr schnell Weg und die Bussen sind extrem.

    Dann noch die zunehmende Verkehrsdichte resultierend in Kolonnenfahren usw. Das kann einem schon die Lust am Sportwagen nehmen bzw. dzu führen das Auto als reines Transportmittel anzusehen.

    Ich hab die Liese weil ich das puristische Fahren ohne irgendwelche Assistenzsysteme mag. Die 135PS zusammen mit wenig Gewicht reichen um auch auf kleinen Strässchen Spass zu haben.

    Die Reaktionen der Leute, wenn ich sage dass das Teil eben "nur" 135PS hat und kaum mehr als 200km/h läuft sind vielsagend: "Was? echt? nur?" und dann ist das Thema gegessen. Es müssen 500PS sein, egal ob das ausgefahren werden kann oder Spass macht.

    Wenn die Entwicklung so weitergeht sehe ich schwarz für einen "Alltagssportwagen" für "Normale" Leute. Aber das hat man schon in den 80ern gesagt und dann kam der MX5. Es gibt also Hoffnung :)

  • Warum? Im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird man immer flott fahren können. Der Blick in die Schweiz (dothebeat) zeigt jedoch, dass man dann wieder kleinere Autos mit weniger Leistung braucht um Spaß zu haben. Wer viel zu schnell fahren will muss ja eigentlich heut schon auf die Rennstrecke.


    In meinen tun wir aber auch grad nicht besonders viel um die Akzeptanz für unser Hobby zu erhöhen. Wenn ich lese, dass Leute es geil finden, dass ihre Kisten 120 db Lärm machen, zweifel ich ein wenig daran, dass die Brisanz verstanden wurde.

    Ain't no sunshine when cheese gone

    -Bill Weathers; hat den ganzen Käse aufgegessen und jetzt regnets :cursing:-

  • Warum? Im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wird man immer flott fahren können. Der Blick in die Schweiz (dothebeat) zeigt jedoch, dass man dann wieder kleinere Autos mit weniger Leistung braucht um Spaß zu haben. Wer viel zu schnell fahren will muss ja eigentlich heut schon auf die Rennstrecke.

    Hat halt seine Grenzen, wenn der Verkehr immer mehr wird. Wenn ich sehe, wie dann viele bei einer 70km Vorgabe knappe 60 fahren.....

  • Genau. Das halte ich schon seit den 80ern (damlas mit dem Motorrad) so: Samstag Nachmittag ab vier wenn alle Rasenmähen und den Grillabend vorbereiten oder Sonntag ganz früh wenn sie den Rausch vom grillabend ausschlafen.... Wichtig ist Sonntags spätestens um 10 zu hause zu sein bevor sich die Strassen füllen.

  • Rein wird noch lange nicht das Problem, Schwerkraft/Erdanziehung ist Dein Freund.

    RAUS, das wird schwieriger, dran bleiben hilft, sagt einer mit 71 und EXIGE S

    71

    Ende letzten Jahres quatscht mich an der Tanke ein junger Mopedfahrer auf die Elise an, auch aufs Ein und Aussteigen. War alles ganz nett, dann fragt er nach dem Baujahr. „Das Auto 21, ich 71“.
    „Echt? 71? Ich hätte sie auf 60 geschätzt.“

    👊

    Da wäre beinahe der Jüngling ausgestorben, nicht der Sportwagen.

    "Sie dürfen nicht alles glauben, was Sie denken."

    Heinz Erhardt