Bremsleistung einer aktuellen Elise 220 Sport

  • Nochmal zu dem zweiten Teil meiner Frage...habt ihr vorn noch die originalen 175er Reifen drauf?
    Bei mir sind es Yokohama AD07 in Lotusmischung. Hab heute nochmal Sprit verbrannt und gebremst wie ein Weltmeister. Die Bremsanlage hat bei entsprechender Betätigung genug Kraft die Vorderräder recht schnell in den Grenzbereich zu bekommen (beginnendes quitschen). Der Grenzbereich lässt sich auch noch ausreizen (quitschen wird lauter)...bis das ABS einsetzt...und wie schon geschrieben...sehr gut dosierbar.
    Aber so richtig Verzögerung ist das nicht...nicht für einen Lotus (auch wenn ich noch keinen hatte).
    Bessere Bremsbeläge werden diesen Grenzbereich nicht verschieben...deshalb meine Frage ob jemand vorn breitere Reifen fährt.

    *** Ein Gebrauchsrennwagen besteht zu min. 3% aus Gaffertape ***

  • Speziell mit der Serienbereifung ist das Auto hinten unterbremst. Das ist alles.
    Wenn man dann nicht schafft, die Vorderräder auf 50-55 Grad zu bringen, ist es noch schlechter. Die Hinterreifen werden früher warm.

    Gruss, Mark

    Edit: Die DS Performance sind auch ein Kack, sie sind kalt schlecht und bauen under full chat auch auf der Landstraße ab, wenn sie zu warm werden.

    Edit2: An der Vorderachsbremse muss man nichts machen. Schon gar keine Vierkolbenbremse.

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

    Einmal editiert, zuletzt von BigMan (4. September 2017 um 00:29)

  • Ändern eigentlich die zweiteiligen Bremsscheiben was an der Bremscharakteristik und was sind die Vor- und Nachteile?

    und

    ist die stärkere Bremsanlage (von Lotus) für die Stasse eher überdimensioniert?

    Einmal editiert, zuletzt von carli (4. September 2017 um 00:27)

  • Standardbremse mit vernünftigen Belägen und Toyo R1-R oder Kumho V70 in 205/45R16 vorne 235/40R17 hinten.
    Große Vorderreifen bringen nur was, weil sie eine höhere Wärmekapazität haben. Und mehr Oberfläche, die gekühlt werden kann. Aber soviel Unterschied, wie alle glauben, ist da nicht. Man hat in den Formaten vor allem mehr Auswahl.

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

    Einmal editiert, zuletzt von BigMan (4. September 2017 um 22:21) aus folgendem Grund: Aus naheliegenden Gründen wieder neutraler formuliert.

  • Nochmal zu dem zweiten Teil meiner Frage...habt ihr vorn noch die originalen 175er Reifen drauf?
    Bei mir sind es Yokohama AD07 in Lotusmischung. Hab heute nochmal Sprit verbrannt und gebremst wie ein Weltmeister. Die Bremsanlage hat bei entsprechender Betätigung genug Kraft die Vorderräder recht schnell in den Grenzbereich zu bekommen (beginnendes quitschen). Der Grenzbereich lässt sich auch noch ausreizen (quitschen wird lauter)...bis das ABS einsetzt...und wie schon geschrieben...sehr gut dosierbar.
    Aber so richtig Verzögerung ist das nicht...nicht für einen Lotus (auch wenn ich noch keinen hatte).
    Bessere Bremsbeläge werden diesen Grenzbereich nicht verschieben...deshalb meine Frage ob jemand vorn breitere Reifen fährt.

    Hattest Du meinen Post oben gelesen? Breitere Räder, Brembo HP Beläge (wenn es legal sein soll...). Damit bremst das Auto ANDERS. Bist herzlich zu einer Mitfahreindruck eingeladen.

    Ich fahre Kurven aus Leidenschaft.

  • So...die Bremsenstory...
    Freitag Bremsbeläge gewechselt bei ca. Km 2500, ging ganz gut...Anleitungen finden sich im Netz.
    Sonntag erste Probefahrt...einfahren nach Ferodo Anleitung und dann noch durch die Gegend gegurkt und probiert...hmmm...naja...vielleicht wird das noch...sind ja noch neu....beim heran rollen an eine Ampel und zartem bremsen...quitschen die Beläge...scheiße...bei der nächsten Ampel auch...toll.
    Dienstag aufgebockt, Beläge raus, angefast, Beläge rein, Wagenheber weg...draußen Sturzregen...toll.
    Heute Mittag die zweite Runde...bremsen...naja...nicht der erhoffte Anker...sie packen aus kleinen Geschwindigkeiten wie man sie innerorts fährt bissiger zu...da macht man schon mal nen Diener wenn man zu fest drauf tritt. Bei höheren Geschwindigkeiten 120 auf 60...hmmm...vielleicht nen kleines bisschen besser als die originalen...vielleicht...kann mich auch irren...das quitschen ist übrigends weg.
    Kaufempfehlung...ich würde lieber andere probieren. :thumbdown:

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  • Hi Domsawyer,
    danke für die Infos, dann werd ich mal andere testen, allerdings erst nächste Saison, ich warte, bis die Reifen auf sind und mach dann mit neuen Reifen die Bremsbeläge gleich mit...
    Grüße
    Bernd

    "Geraden sind für schnelle Autos, Kurven für schnelle Fahrer"

  • Natürlich hat auch der Sturz Einfluß auf die Größe des Reifenlatsches und somit auf die übertragbare Kraft. Wozu sollte man sonst zur Verbesserung der erreichbaren Querkräfte bzw. Querbeschleunigung bei Kurvenfahrt bspw. negativen Sturz fahren?

    Ansonsten wurden in dem Thread einige sehr einfache Annahmen getroffen und teils auch falsche oder zumindest mal schlecht erklärte Informationen verbreitet. Das ist etwas schade, da es dem Fragesteller nicht viel helfen dürfte, sondern eher zu Verunsicherung führt.

    Fakt ist: Bremsanlagen sind in modernen Fahrzeugen höchst selten unterdimensioniert. In Sportwagen gleich noch weniger. Hier ist es in der Regel (angemessenerweise) sogar so, daß die Bremsanlagen auch über längere Zeiten mit hoher thermischer Belastung nicht in die Knie gehen (was man von "normalen" PKW nicht behaupten kann). Für mehrere ABS-Bremsungen in Folge reicht es aber allemal.

    Das heißt: natürlich ist die Bremsanlage azusreichend dimensioniert, um mit einer angemessenen Pedalkraft alle Räder zum Blockieren bringen zu können. Sobald das der Fall ist, ist die Bremsanlage "ausreichend groß". Natürlich kann man mit anderen Belägen großen Einfluß nehmen (bspw. höherer Reibwert, bessere thermische Stabilität), man wird damit aber nicht die maximal mögliche Verzögerung erhöhen. Man beeinflußt damit nur das Blockierdruckniveau bzw. die notwendige Pedalkraft. Auch kann man die Bremsbalance damit beeinflussen ... aber das ist wohl eher ein Glücksspiel als tatsächlich zielführend. Dafür müßte man nämlich genau wissen, was man erreichen möchte und dann entsprechend auch ein bißchen rechnen und sich die Beläge so zusammenstellen, daß die Reibwerte entsprechend passen. Also: nix für den durchschnittlichen Hobbyfahrer.

    Das einzige, daß unterm Strick wirklich Einfluß auf die maximale Verzögerung hat, ist das Element, das die Kraft zwischen Fahrzeug und Fahrbahn überträgt: der Reifen. Dabei: Gummimischung, Reifenformat, Anteil des Negativprofils (ergo: Latschgröße).
    Alles andere (Modfikationen an der Bremsanlage) verändern nur Dinge wir "initial bite", thermische Standfestigkeit, generelles Blockierdruckniveau, Bremsbalance ...).

    Eine erwähnenswerte Sache wären noch die Bremsregelsysteme: Ein Nutzer hat die u.U. unterbremste Hinterachse angesprochen. Das kann durch das ABS/ESP-Steuergerät verursacht sein und wäre dann "Abstimmungssache", woran der Nutzer natürlich nichts ädnern kann. Auch wird das durch die grundelgende Auslegung der Bremsanlage in Zusammenhang mit der statisschen und dynmaischen Achslastverteilung des Fahrzeuges verursacht. Vielleicht ist dem einen oder anderen schonmal aufgefallen, daß Mittelmotorfahrzeuge bei Nässe gern an der VA zuerst ins ABS gehen, während die HA noch nicht am Limit (also unterbremst) ist. Bei Trockenheit verschiebt sich die Bremsbalance zugunsten der HA (da sie "leichter" wird und die VA "schwerer") und somit die Bremsen beiden Achsen bei ähnlicherem Bremsdruck an ihre Limits kommen.

  • Also z.B. der Radsturz hat keinen Einfluss auf die Kontaktfläche? Warum fahren sich bei extrem großen (Negativ-)Sturzwerten die Reifen nur an den Innenseiten ab?

    Doch hat er. Aber ab wann kann ich dir beim Lotus nicht sagen. Bei einem KFZ mit McPherson habe ich mal Tests bis -2° Sturz an der VA gesehen und der Bremsweg hat sich innerhalb der Messtoleranz nicht verändert.

    Ich behaupte mal, dass die maximalen 0,7° bei der Elise, also ohne das man irgendwas abdreht für mehr Sturz, keinen Einfluss auf die Bremsperformance haben sollten.

    Was die Bremsbalance angeht, hat es fhartwich sehr gut auf den Punkt gebracht.

  • Na das war ja die Frage - der Sturz hat offenbar Einfluss auf die Kontaktfläche, allerdings muss man da wohl auch den Fall "Fahrzeug rollt" und "Fahrzeug bremst voll" unterscheiden, denn ich denke die Kräfte, welche auf den Reifen wirken, ändern sich in dem Fall beträchtlich. Offenbar sind die Kräfte dann so groß, dass die durch den Negativsturz geänderten Auflageflächen der Reifen keine Rolle mehr spielen, weil der Reifen sprichtwörtlich "auf die Straße" gedrückt wird. Oder habe ich da einen Denkfehler?

  • Hast Du. Hinter jedem Quadratzentimeter, der auf der Straße liegt, drücken 2 kg bei 2 bar. Mit Sturz ist die Fläche im Stand trapezförmig bis dreieckig statt rechteckig, aber genausogroß.
    Natürlich ist das Temperaturverhalten in Kurven mit Sturz gleichmäßiger, weil das umgekehrte Trapez nicht so extrem wird. Und natürlich nutzt sich der Reifen innen mehr ab, weil mehr davon abrollt.

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

  • Die 2kg/cm² sind durch den Reifenluftdruck, korrekt? Was ist mit dem Achsgewicht/Fahrzeuggewicht?
    Also ich hätte ja erwartet, dass ein Auto "ohne Sturz" zwar besser bremst, aber schlechter um die Kurven fährt, als ein Auto "mit Sturz", was dann schlechter bremst, aber besser um die Kurve fährt?!

    Und wie soll ich mir das "Trapez" vorstellen? Maßgeblich ist ja der Fahrbahnuntergrund, also eine plane Fläche quasi.
    Wenn das Fahrzeug "mit Sturz" da drauf steht, dann ist doch nicht die gesamte Reifenbreite auf der Fahrbahn aufliegend? Bzw., je nach Fülldruck der Reifen, steht zwar die ganze Fläche auf, aber nicht mit der selben Flächenkraft?! Innen wär diese dann am höchsten, und nach außen hin wird sie immer kleiner.

    So zumindest mein Verständnis - natürlich nur statisch betrachtet...der Rest ist mir eh zu hoch, ich bin ja sonst von der elektrischen Fraktion...

  • Alles andere (Modfikationen an der Bremsanlage) verändern nur Dinge wir "initial bite", thermische Standfestigkeit, generelles Blockierdruckniveau, Bremsbalance ...)


    Aus dem Grund genügen mir persönlich die organischen Bremsklötze aus der Bucht zu 25Euro... Versand inkl. und E Nummer haben die auch... Was will man mehr?

    Da ich keine Rennen fahre, kann ich bei thermischer Belastung der Bremse einfach wieder Zeit zum Verschnaufen geben oder mit Leitblechen/-schläuchen Kühlluft zu führen.

  • Habe die gleichen Erfahrungen mit den Bremsen meiner Elise gemacht. Musste aber feststellen dass die Bremsleistung nur beim ersten Bremsen nach Fahrtantritt und wenn man länger nicht gebremst hat unbefriedigend ist. Bei "warmen" Bremsen ist Bremsleistung in Ordnung - bilde ich mir zumindest ein.
    Die Sache mit dem ABS habe ich auch. Die Vorderreifen quietschen beim scharfen Bremsen. Sollte eigentlich nicht sein... !? Ich werde die Thematik beim nächsten Kundendienst bei Schuttenbach mal ansprechen.

  • Hast du die originale Bereifung drauf?
    Das quitschen bei diesen Sportreifen kündigt den Grenzbereich an...der hier recht breit ist. Das quitschen wird immer lauter bis das Fahrzeug ausbricht (bei lastwechselarmer Fahrweise) oder beim bremsen ins ABS geht. Das ist sicher...für die Straße. Auf meinem anderen Fahrzeug fahre ich Semis, die grummeln nur leise bevor sie die Haftung verlieren (das mag bei anderen Semis anders sein)...in der Elise mit ihrer Geräuschkulisse wär das schlecht.

    *** Ein Gebrauchsrennwagen besteht zu min. 3% aus Gaffertape ***

  • update Bremsleistung Ferodo Performance DS:
    Hab heute das erste mal ein paar fette TDI´s auf der Bahn geärgert und die Elise mal ausgefahren...ich dachte mir fliegt das Verdeck weg...kann man diese Seile vom Verdeck nachspannen? Das vordere hält nicht mehr richtig. :/
    Bremsleistung von 250 km/h auf mittlere Geschwindigkeit... :thumbup::thumbup::thumbup: ...das geht mal.
    ...aber von 120 auf 60 zB...da ist irgendwie kein Biss.
    Ich bremse weiter!
    :thumbup:

    *** Ein Gebrauchsrennwagen besteht zu min. 3% aus Gaffertape ***

  • Ich eigentlich auch nicht...haben die vielleicht als akustisches Feedback eingebaut.
    Beim Fahrsicherheitstraining waren beim kreisfahren alle Autos eigentlich recht leise...außer die Elise und ein alter Golf mit total runtergerittenen Reifen.

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  • lch fahre bislang die Serienbereifung. Bin damit eigentlich zufrieden. Von meinen "normalen" Autos kenne ich allerdings kein Quietschen beim scharfen Bremsen auf der Geraden.

    Beim 911 GT3 quietscht es auch. Habe ich auf dem HHR gut gehört. Das ABS ist bei normalen Autos idR „streng“eingestellt, regelt also sehr früh.

    update Bremsleistung Ferodo Performance DS:
    Hab heute das erste mal ein paar fette TDI´s auf der Bahn geärgert und die Elise mal ausgefahren...ich dachte mir fliegt das Verdeck weg...kann man diese Seile vom Verdeck nachspannen? Das vordere hält nicht mehr richtig. :/
    Bremsleistung von 250 km/h auf mittlere Geschwindigkeit... :thumbup::thumbup::thumbup: ...das geht mal.
    ...aber von 120 auf 60 zB...da ist irgendwie kein Biss.
    Ich bremse weiter!
    :thumbup:

    Klingt fast so als ob die Beläge Temperatur bräuchten. Kann nur von meinen Pagids sprechen aber da beißt es überall zu, wenn ich in die Bremsen lange.

  • ...kann man diese Seile vom Verdeck nachspannen? Das vordere hält nicht mehr richtig. :/
    Bremsleistung von 250 km/h auf mittlere Geschwindigkeit... :thumbup::thumbup::thumbup: ...das geht mal.
    ...aber von 120 auf 60 zB...da ist irgendwie kein Biss.
    Ich bremse weiter!
    :thumbup:

    Ja, kann man. Spanner befindet sich in der Mitte des Spannseil oder am Rande. Leicht zu finden. Jedoch nur sanft spannen, nach fest kommt schnell mal ab.

    lch fahre bislang die Serienbereifung. Bin damit eigentlich zufrieden. Von meinen "normalen" Autos kenne ich allerdings kein Quietschen beim scharfen Bremsen auf der Geraden.

    Die schmalen Reifchen sind da m.E. schnell überfordert, speziell bei Zuviel Luftdruck. Breitere quietschen nicht, sondern packen, auch wenn das viele hier nicht lesen wollen. Du kannst einen Hauch langsamer in die Bremse gehen, dann bekommt die VA etwas mehr Andruck parallel zur Bremseinleitung, was die Reifen etwas weniger "überfordert".

    Alternative Beläge: Brembo HP. Jene sprechen zumindest bei mir im Straßenbetrieb gleichmäßig an.

    Ich fahre Kurven aus Leidenschaft.