Motorschaden am Rover K-Motor, was tun?

  • Hallo Leute,

    ich habe an meiner Elise Mk1 einen Wasserschlag bekommen und nun ist laut Werkstatt (Autohaus Haese) das Pleuel von Zylinder vier verbogen (geringere Kompression). Die Reparatur soll über 2000 EUR kosten.
    Um ehrlich zu sein habe ich kein großes Vertrauen mehr in diesen Motor (knapp 150tkm, hatte bereits einmal Wasserverlust wegen eines Risses in der Laufbuchse).
    Drum frage ich mich, ob es nicht sinnvoller ist einen gebrauchten Motor zu besorgen (idealer Weise mit weniger Laufleistung) und diesen mit den obligatorischen Verbesserungen (MLS ZKD, verstärkte Ölschiene) auszurüsten, die üblichen Verschleißteile auszutauschen (Zahnriemen und Wasserpumpe) und auch gleich noch ein PRT in das Kühlsystem einzubauen. Dann kann ich "einfach" an nem Wochenende den alten gegen den neuen Motor tauschen. Dazu sei gesagt, dass ich Maschinenbauingenieur bin und einen Mechaniker-Kollegen mit Werkstatt an der Hand habe.

    Und hiermit stelle ich das Thema zur Diskussion. Bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt.

    Gruß
    Florian


  • Und hiermit stelle ich das Thema zur Diskussion. Bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt.

    Gruß
    Florian

    Böser Fehler :D Man merkt, dass du neu bist. Nun, ich denke du solltest da zwischen folgenden Punkten abwägen:

    - Willst du möglichst den "originalen" (also ersten) Motor behalten oder ist es dir egal, Hauptsache es geht wieder vorwärts?
    in letzterem Fall hast du deine Frage quasi selbst beantwortet: Motor gegen einen ordentlichen wechseln

    - in einen gebrauchten Motor kannst du allerdings auch nicht reinschauen (MLS etc hin oder her). Wenn Haese den Motor herrichtet, nehmen die das Ding auseinander und können dir Rückmeldung über den Zustand geben bzw. haben die Chance, evtl. Schwachstellen zu beseitigen. Dann kannst du dir sicher sein, dass das DIng wieder ne Weile hält, dürfte natürlich teurer werden

    - Im Falle eines Motorwechsels könntest du noch folgende Möglichkeit in Betracht ziehen: Bei einigen TVR-Spezialisten in UK wird der Motor selbst nicht repariert, sondern gegen einen frisch hergerichteten getauscht und du gibst deinen alten Motor in Zahlung. Vielleicht gibt es diese Möglichkeit auch bei Lotus, da habe ich aber keine Ahnung. Die Frage ist natürlich auch, wie groß in diesem Falle der finanzielle Vorteil wäre, da ein Rover K sicherlich günstiger ist als ein Speed Six :) Aber eine Überlegung ist es wert.

    Ich hoffe, dir geholfen zu haben und noch viel Freude hier im Forum.

    Chris

    Mit einem Caterham verliert man irgendwann den Führerschein...oder man stirbt bei dem Versuch!
    If in doubt...flat out!

  • Ich möchte eigentlich beim Standardmotor bleiben, die Fahrleistungen reichen mir bislang.
    Wenn Umbau, dann höchstens auf nicht-Rover Motor und ganz bestimmt nicht während der Saison.

    Ich bin auch gerade dabei Angebote von Motorinstandsetzern einzuholen. Ist aber auch nicht gerade billig und auch hier ist es fraglich, ob dort genügend Expertise bezüglich der Rovereigenheiten vorhanden ist.
    Das der Motor nach einer "Haese"-Reparatur wieder länger hält ist ungewiss, da ich das Auto jetzt seit zwei Jahren besitze und durch keine Saison ohne Werkstattaufenthalt gekommen bin. Da ist mein Bulli härter im Nehmen.

    Der Charme eines Gebrauchtmotors ist, dass er relativ schnell bereit stehen könnte und die Elli wieder schnellstmöglich auf der Piste sein könnte. Und ich habe dann zumindest einen defekten Motor auf Lager, den man sich dann ganz in Ruhe anschauen kann.

    Seufz, es läuft wohl doch auf Eigenleistung hinaus....

    Danke für Eure Vorschläge!

  • Die Frage ist natürlich, weshalb nicht direkt etwas Mehrleistung, die zumindest mechanisch plug n play ist. Da schaut es bei einem Fremdmotor doch ganz anders was alles angepasst werden muss.Und wenn dann zu viel Leistung anstehen, kann man sich die Antriebswellen auf Lager legen :D
    So nen K18 vom Profi Instand zu setzen wirst auch nicht billiger bei rum kommen und hast nur nen Motor mit Standardleistung...

    Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben!

    Einmal editiert, zuletzt von mcsexxx (29. April 2014 um 08:02)

    • Offizieller Beitrag

    Seufz, es läuft wohl doch auf Eigenleistung hinaus....


    Wieso "seufz"? Wenn Du die räumlichen Möglichkeiten hast, wäre das Projekt Gebraucht-Plug&Play-Tauschmotor mit anschließender Komplettsanierung der Erstmaschine doch ideal. Du kannst dann ganz entspannt schrauben und hast dafür alle Zeit der Welt.

    Wenn Du ernsthaft über den Umbau auf eine völlig andere Maschine nachdenkst, solltest Du auch bedenken, dass man für die Kosten dafür oft auch eine andere (zusätzliche) Elise kaufen könnte - die dann aber natürlich dieselben Probleme und dieselbe Leistung wie zuvor bringt.

  • Den alten Motor überholen, vor allem wenn es nichts Besonderes war, macht überhaupt keinen Sinn.
    Allein die Teile dafür dürften den Preis eines guten, jungen Gebrauchtmotors überschreiten - mit dem Du deutlich weniger Arbeit hast.
    Für hohe dreistellige Beträge kriegst Du sicherlich schon sehr gute gebrauchte Motoren, die 1a laufen. An denen würde ich dann außer den üblichen Verschleißteilen auch nix machen - Riemen und Wapu gewechselt und gut ist.

    Ein aufwendiger und teurer Wiederaufbau lohnt eigentlich nur, wenn wir über gemachte Motoren ~5000 Euro Materialwert sprechen.
    Ansonsten ist ein Tausch immer sinnvoller.
    Solltest Du Dich tatsächlich dazu entschließen, sogar den Kopf zu tauschen, dann sieht man eh wie's um den Motor steht.
    Pleuellager und Hauptlager gehen so gut wie nie kaputt, die sind sehr robust und scheinen bei Serienleistungen eher unterfordert zu sein; den Rest kann man sich gut anschauen.

    Quoi?

  • Hi,
    der Vorbesitzer hat nach einem Wasserschlag einen VVC aus der Sport (160 PS) eingebaut, direkt aus UK importiert, verstärkte Kopfdichtung nachgerüstet... Natürlich besteht dabei auch immer die Gefahr, das der Motor nicht ganz i. O. ist....
    Beispielmotor1,
    Beispielmotor2
    Ob die genau passen, da können Dir bestimmt die Experten hier weiterhelfen...
    Ps.: die "Ersatzmaschine" hat damals ca. 850 Pfund gekostet, 60.000 Miles Laufleistung...

    -Chris4You-

  • Wenn Zeit & Raum keine Rolle spielen würde ich mich auf die Suche nach einem ATM machen und dabei in Erwägung ziehen, bei der Gelegenheit gleich den Kopf machen zu lassen. Wenn Geld keine Rolle spielt würde ich über einen Duratec nachdenken - oder ein neues Auto, je nach Restzustand.

  • ... du könntest auch bei Komo-Tec und Co. nachfragen, ob da aus einem Komplett-Umbau ein Rover-Motor über ist.

    Elise 111R/SC (2005), Storm Titanium - seit 2012 | Saab 900S Cabrio (1993), Mellow Yellow - seit 1998

    Wild thing, you make my heart sing
    you make everything ... groovy JH

  • Such gleich einen TF 135er Motor.
    Aus zwei mach ein ist da nix wildes und Du hast ein wenig mehr Drehfreudigkeit oben ab 5000 1/min.
    Du übernimmst die Teile von Deinem und brauchst noch einen Mitnehmer für den Verteilerfinger.

  • Dazu noch die Ventilsitze, der TF 135 hat einen 3 Winkel-Ventilsitz.


    Die Nockenwellen haben 252° und 9,5mm Hub im Gegensatz zu den 120er Wellen die 244° und 8,8mm Hub haben.

    Mach Dir keinen Kopp, Du tauschst nur den Rumpfmotor, alles von Deinem Motor passt dran. Im Grunde ist von der Mechanik nur der Kopf anders, und die Sensoren sowie Deine Zündspule die Du übernehmen muss.
    Also, Krümmer tauschen (5 Muttern), Ansaugbrücke tauschen (3 Muttern, 4 Schrauben), Zündspule und Deinen Ventildeckel.
    Einzig den Mitnehmer, bekommst Du bei Rover oder Elise-Shop muss gesetzt werden.


    Das Ergebnis wirst Du so gar nicht merken, Rundlauf ist gleich, Drehmoment ist nicht spürbar anders, nur ab 5000 1/min, wenn der 120er etwas träge wird läuft er weiter ohne bis 7000 1/min.

    Einmal editiert, zuletzt von Gallo (30. April 2014 um 10:50)

  • Nur eine dumme frage als laie: ist es echt so einfach zu händeln wenn man mit der Mk1 z.B ein HGF oder motorschaden hat? Einen "guten" MG TF motor bei ebay schiessen, damit zu einer Lotus oder Rover werkstatt gehen, und die können es dann ohne probleme einbauen? Zzgl. natürlich diesen mitnehmer bestellen - Passt der alte nicht, nicht mehr bauchbar, etc?

    Ich hoffe trotzdem, dass ich keine probleme mit dem Motor bekomme, wäre aber interesssant zu wissen :)

  • Ja, das ist so einfach, und es wird noch einfacher wenn der Motor eh draußen ist gleich den Prrt zu verbauen und die Schwungscheibe abdrehen zu lassen...

    Ich würde allerdings den "neuen/alten" Motor gleich auf MLS umbauen. Wenn er eh draußen ist dann kann man die Ölwanne abnehmen, die verstärkte Rail einsetzen und die Kopfdichtung wechseln, wenn er nackt da hängt den Thermostatersatz einsetzen und man ist zu 99% sicher keinen HGF mehr zu bekommen.

    Außerdem würde ich noch die Auslässe etwas öffnen und die original Krümmer außen schweißen lassen und innen dann die Nähte schleifen.

    Im Grunde also noch mal 3 Stunden in den Motor rein stecken...

    Die TF 135er Nockenwellen machen sich nur wenig bemerkbar...

    Wenn der Kollege mal seine Privaten Mails lesen würde könnte ich Ihm helfen...

  • Soll ich mal auf meinem Müllhaufen nachsehen, wie viele Serienmotoren mit wenig KM-Leistung (also unter ner Million) rumliegen? 8)

  • So Leute, der Umbau ist endlich erledigt und TÜV hat das ding auch noch bekommen.
    Schnurrte nach dem Einbau des neuen Herzens auf Anhieb wie ein Kätzchen.
    Habe auch gleich alle möglichen Verbesserungen (außer dem Umstieg auf einen Hondamotor) eingebaut.
    Läuft jetzt mit PRRT, verstärkter Ölschiene und entsprechender ZKD und bearbeiteten Kanälen.

    Ich danke euch allen für eure Ratschläge, insbesondere Gallo, der mir telefonisch sehr weitergeholfen hat.