Frage zu Spyder-Rahmen mal wieder?

  • Moin!
    Da es jetzt nach laaanger Pause bei meinem Plus2 doch weitergeht, will ich erstmal was aussortieren. Derzeit liegt das erwartbar runtergerockte Lotus-Chassis neben dem eigentlich eingeplanten Spyder-Chassis. Nun hat eine charmante Konversation mit dem Lotus-Archivar Andy Graham allerdings ergeben, dass das alte Teil sehr wohl und entgegen gerne kolportierter Folklore doch eine eingeschlagene VIN hat - und die hab ich dann auch an besagter Stelle (links hinten im Motorraum) unter einer Dreckkruste gefunden. Aha. Man lernt nie aus.

    Deswegen (nochmal) die unschuldige Frage: Hat/kennt irgendwer zufällig einen Elan oder besser noch Plus2, bei dem ein Spyder-Chassis ganz offiziell als Ersatz mit "amtlich" eingeschlagener Nummer nach StVZO §59 eingetragen wurde?


    Tim

  • Hallo,
    kitcar hat vollkommen Recht.
    Die Sache ist nämlich folgende:
    Das was Du Chassis nennst, ist für Lotus ein technisch gesehen ein Hilfsrahmen, der die Probleme, die Lotus mit der Typ 14 Elite hatte, für den Elan löst. Eigentlich ein stinknormales Ersatzteil, das eine begrenzte Lebenszeit hat (die Chassis waren unsprünglich nicht verzinkt).

    Die Identität deines Fahrzeug ist mit der (eben nur fast selbsttragenden) Karosserie verbunden, daher ist die Metallplakette mit Hersteller, Motornummer und VIN an die Karosserie genietet.

    Alle neuen Chassis (Spyder und Lotus) werden blank verkauft, der Käufer muß seine Chassisnummer selbst einschlagen und das wars ...
    All das müßte dir Andy auch schriftlich bestätigen können. Steht auch in diversen Elan Büchern.

    Soweit zur Ausgangslage.

    Spyder ist aber kein originales Ersatzteil, der TÜV könnte sich daher querstellen und evtl. eine Freigabe von Lotus oder von Spyder verlangen. (Ich bin mir ziemlich sicher, da kriegst du gar nichts).

    Die Fragen in diesem Zusammenhang:
    - erkennt der TÜV den Spyder Rahmen als "nicht-original" ?
    - müßte ein nicht originaler Hilfsrahmen abgenommen und eingetragen werden ?
    Wie würdest du einen Nicht-Lotus Querlenker (zB von Tony Thompson) behandeln ?? Gehst du zum TÜV ?
    Das sehe ich in der selben Kategorie ...
    - willst du Probleme haben, wo sonst keiner welche sieht ?

    Auf alle diese Fragen würde ich mit NEIN antworten ...

    Daher meine Empfehlung: Nummer einschlagen, weiter ... nächstes Thema...

  • Das was Du Chassis nennst, ist für Lotus ein technisch gesehen ein Hilfsrahmen,

    Absolut .

    Die Problematik ist beim Europa die selbe ..... Mein ( originaler )Rahmen hat gar keine Nummer . Auch nicht da, wo sie laut

    Manual sein sollte ... HÄTTE ich einen Spyder ..... würde ich glatt alles sofort umbauen , ehrlich ...



    ich bin nur die Aushilfe mit leicht beratender Tätigkeit
    LG
    ulf

    2 Mal editiert, zuletzt von polo (16. Januar 2017 um 00:57)


  • All das müßte dir Andy auch schriftlich bestätigen können.

    Tja, leider hat Andy exakt das eben nicht bestätigt, sondern das exakte Gegenteil. Die VIN gehört in dem Rahmen, auch für Lotus. Punkt. Sonst würde ich ja nicht fragen.

    Über die rechtlichen Konsequenzen daraus muss sich jeder selbst klar werden. Ich werde meinen Spyder-Rahmen jedenfalls verkaufen - auch wenn ich den als technisch besser erachte - und entweder den okinaalen instandsetzen lassen oder einen Wilkins-Rahmen nehmen, der gilt als Original-Ersatzteil, kommt mit entsprechender "revisionssicherer" Doku und lässt sich völlig problemlos tauschen.

    Wenn ein OEM-Rahmen die Nummer nicht eingeschlagen bekommen hat, ist es vermutlich eher ein Austauschrahmen, die waren ja schon nach wenigen Jahren fällig und damals ja auch als Ersatzteil leicht zu bekommen. Dazu gab es die offizielle Ansage von Lotus, dass die Nr. vom Händler umgeschlagen werden sollte. Das entspricht exakt dem, was in §59 steht und auch heute noch gilt. Der Spyder-Rahmen wäre übrigens auch legal, wenn des Teufels Übler Vetter den als äquivalent erachten würde - was er aber eben nur nach hundsteuren Gutachten machen wird, der Fisch ist gelutscht. Die Nummer umschlagen fällt für mich aus, wer wisse möchte warum, gerne per PM.

    Querlenker und alles andere ist eine gaaanz andere Nummer.


    Tim

  • man kann sich das leben auch künstlich schwer machen...ihr habt echt probleme.....

    ich würde bei der nächsten tüv prüfung dem tüvler sofort damit nerven dass er das fahrzeug auf keinen fall mit neuem tüv versehen darf, weil da die eine mutter am fahrwerk nicht die unterschrift von chapman trägt

  • Man muss auch dazu sagen, dass bei allen respektablen Anstrengungen von Andy er beileibe nicht die Ahnung seiner Vorgänger hat... Zur Zeit unserer Klassiker gab es nun mal keine Computer und auch nur eine schlechte Doku. Möchte zu dem gar nicht wissen, was der kleine Tanar alles geschreddert hat...

    Teile für esprit-eclat-excel-m100-europa S/SE => klick mich

  • Man muss auch dazu sagen, dass bei allen respektablen Anstrengungen von Andy er beileibe nicht die Ahnung seiner Vorgänger hat... Zur Zeit unserer Klassiker gab es nun mal keine Computer und auch nur eine schlechte Doku.

    Das einzige, was dokumentiert sein müsste, ist eine offizielle Äußerung seitens Lotus, dass das Chassis nicht relevant ist. Eine wunderschöne DIN-A4-Seite, liebevoll von Miss Moneypenny per Typewriter ins holzhaltige Papier gekerbt. Der Lotus-Archivar sagt mir, dass es das nicht gab (und auch nicht geben wird), alteingesessene Lotus-Händler sagen mir, dass es das nicht gab und ein TÜVler sagt mir, dass es das nicht gab. Lotus kann weiterhin durch Wilkins originale Chassis liefern lassen, die bekommt man sogar beim Freundlichen um die Ecke. Das Chassis trägt eine eingeschlagene Fahrgestellnummer, exakt so, wie es die StVZO seit 1938 fordert. Verrat mir einen Grund, warum das aufgrund einer offensichtlich nicht offiziellen Behauptung, die allem Anschein nach vom Club Lotus und Spyder irgendwann Anfang der 80er lanciert wurde, um die Kisten nach Lotus' Lieferstop nicht wegwerfen zu müssen und die offensichtlich nur auf dem Hinweis aufs Typenschild in den Parts lists basiert, anders gesehen werden sollte?

    Ich bin inzwischen zur Überzeugung gelangt, dass ich es mir nicht sonderlich schwer mache. Kostet halt ca. 2k€ und einen Trip nach Südengland, aber dann kann ich die Kiste auch beruhigt legal aufbauen. Ich würd mir allerdings in'n Arsch beißen, wenn ich ich die Kiste schon hochgezogen hätte, so kam die Erkenntnis grade noch rechtzeitig. Wer sich's leicht machen will, gerne. Viel Glück, die Chancen das keiner was merkt, sind wahrscheinlich ganz gut. Nur nicht rumjammern, wenn's sich als Boomerang erweist. Ich schraube ja auch an alten Harleys herum und da gab es einmal einen richtig fetten Boomerang. Fragt mal die Jungs mit Evo-Motoren in originalen Starrahmen, was passiert, wenn mal jemand genauer hinschaut.


    Tim

    Einmal editiert, zuletzt von Tintin (23. Januar 2017 um 09:34)

  • man kann sich das leben auch künstlich schwer machen...ihr habt echt probleme.....

    ich würde bei der nächsten tüv prüfung dem tüvler sofort damit nerven dass er das fahrzeug auf keinen fall mit neuem tüv versehen darf, weil da die eine mutter am fahrwerk nicht die unterschrift von chapman trägt

    Du kannst das gerne ins Lächerliche ziehen, aber ich würde Dir dringend raten, Dir den Unterschied zwischen einem Rahmen mit eingeschlagener VIN und wirklich jedem anderen Teil an der Karre von einem erklären zu lassen, der sich mit sowas auskennt. Und es geht überhaupt nicht darum, das Ding unterm Radar an einem handelsüblichen Prüfer vorbeifliegen zu lassen, da sehe ich auch kein Problem.


    Tim

  • Hi Tim,

    Mal aus Interesse, was ist denn da der Knackpunkt? Ich hätte jetzt auch kein Problem gesehen eine Nummer von einem defekten Chassis auf ein anderes zu übertragen. Wenn ich bei Lotus ein Chassis bestelle, bekomme ich doch auch keinen neuen Brief mit dazu, oder?

    Gruss,
    Mattes

  • aber da musst du ein pfandgeld bezahlen ....

    . und wenn du die herausgetrennte VIN des alten chassis nach dem Tausch des chassis an lotus einsendest, bekommst du das pfandgeld zurück.


    zumindest ist es bei der S1 so.

    ich bin nur die Aushilfe mit leicht beratender Tätigkeit
    LG
    ulf

  • Wenn ich bei Lotus ein Chassis bestelle, bekomme ich doch auch keinen neuen Brief mit dazu, oder?

    Nein, das Chassis ist nur ein Ersatzteil, das kann man grundsätzlich wechseln und dieser Umstand wird dann einfach eingetragen. Das ist im eingangs erwähnten §59 geregelt. Z.B. wird die VIN eines evtl. Spenders in den Bemerkungen eingetragen und im Rahmen dann so überstempelt, dass sie noch lesbar, aber eindeutig ungültig ist. Das ist alles gar kein Problem, v.a. dann nicht, wenn der Hersteller noch existiert und Ersatz liefern kann (oder wie z.B. die BMHT-Karossen oder neuen Elise-Chassis). Dann steht auch nicht das Baujahr infrage.

    Es gibt zwei Möglichkeiten für einen Rahmenwechsel: Entweder ist es ein Teil vom Hersteller oder eins, dass der Prüfer als gleichwertig erachtet, das ist im Ermessensspielraum. Nur wird heutzutage kein Prüfer mehr einen alternativen Rahmen eintragen, ohne dass es dazu Gutachten gibt. Von Spyder gibt es nichts, selbst das Ding begutachten lassen, wär machbar, ist aber viel zu teuer. Das hab ich alles geklärt, daher der Thread, ob jemand anders den Aufwand getrieben hat. Scheint ja nicht so zu sein.


    Tim

  • Mag ja so sein.

    Ich nehme dann mal meinen alten Europa. Da könnte ich bei Lotus jetzt einen neuen Rahmen bestellen , ( wenn es denn einen gäbe )

    und die jetzt im alten Chassis bereits NICHT eingeschlagene VIN im neuen Rahmen auch Nicht einschlagen . Dann wäre alles legal und der TÜV würde mosern ........ Also würde ich .................

    Bei dir ist aber das Problem, dass du gar keinen Rahmen von Lotus hast, sondern einen von Spyder .

    Ich kann dein Verhalten zwar nachvollziehen, aber handeln würde ich sicher anders .

    Es gab weder für den originalen noch für den Spyderrahmen jemals ein Festigkeitsgutachten ?? oder ??

    ich bin nur die Aushilfe mit leicht beratender Tätigkeit
    LG
    ulf


  • Ich nehme dann mal meinen alten Europa. ... oder ??

    Öhm....

    Du kannst neue Rahmen mit dem offiziellen Segen von Lotus bei Wilkins bestellen, vermutlich sogar über den offiziellen Händler. Die gelten als Okinaalersatz nach §59, weil vom Rechteinhaber nach Okinaalzeichnung auf Okinaal-Jigs gebaut. Für die Modelle 26, 36, 45, 50, 54, 65, 74, 75, 76, 79, 81, 83 und 84 - also auch für Deinen Europa, wenn's kein 46 oder 47 ist (die Rechte daran hat Wilkins offensichtlich nicht, frag mich nicht warum).

    Der Rahmen trägt die VIN und muss laut Lotus auch die VIN tragen, das wurde bei den alten Austausch-Rahmen nur nicht nachvollzogen und oft vergessen. Auslieferungsstand ist regulär mit VIN, und genau das wird offiziell von Lotus bestätigt. Deswegen hab ich ja das Problem mit dem Spyder-Rahmen.

    Der okinaale Rahmen braucht kein Festigkeitsgutachten, der ist okinaal. Nur ein nicht-okinaaler Ersatz bräuchte ein Gutachten (was meiner Meinung nach aus zwei Fotos und dem Kommentar "Ohne Worte" bestehen sollte, aber gesunder Menschenverstand und Gutachter....naja, lassen wir das).

    Was das nachvollziehen angeht: Meine Eingangsfrage war so'n büschen der letzte Versuch, ob's doch noch einen halbwegs sinnvollen Weg gibt, den Rahmen zu benutzen. Offensichtlich nicht.


    Tim

  • mein erster eclat hatte ein tausch-chassis, original lotus, drunter.
    es wurde kurz vor dem erwerb des fahrzeuges montiert. das fahrzeug war scheckheft gepflegt, 35000 originalmeilen(und chassis komplett fratze) bei nem bekannten lotus-dealer http://www.bellandcolvill.co.uk/ und daher kam auch das chassis.

    da war weder eine chassisnummer eingeschlagen noch ein schreiben von lotus dabei

    es war ne 30x10mm plakette aus kunststoff dabei mit LR gefolgt von einer 4-stelligen numer: LRxxxx

    LR für Lotus Replacement. die hätte man sich irgendwo hinpappen oder an den rahmen nieten können.

    Im motorraum befand sich das original lotus typenschild mit der typischen originalen lotus-chassisnummer

    der tüv bat mich dann rechts vorn die nummer einzuschlagen. das wars
    (an der typischen stelle wo der tüv gerne seine nummern hätte, alle anderen positionen bedürfen nämlich einer ausnahmegenehmigung und die kostet dann wieder extra gebühren bei der zulassung)

    90% aller älteren kitcars aus england haben KEINE chassinummer im rahmen drin. die schlage ich dann selbst vor der vollabnhame in den rahmen an die nach deutschem recht gewünschte stelle. und das ist hochoffiziel legal!!

    und genauso geht das mit dem spyder rahmen auch.

    desweiteren würde ich nen spyder rahmen bzw ein auto mit spyder rahmen immer einem originalen vorziehen. der rahmen ist besser von der geometrie!!

    Einmal editiert, zuletzt von kitcar (23. Januar 2017 um 10:42)

  • "Was das nachvollziehen angeht: Meine Eingangsfrage war so'n büschen der letzte Versuch, ob's doch noch einen halbwegs sinnvollen Weg gibt, den Rahmen zu benutzen. Offensichtlich nicht."

    gibt es...der einzige hinderungsgrund bist DU:

    schlag die originale VIN in den spyder rahmen und gut ist.

    vorteile: du brauchst nicht nochmal nen rahmen kaufen und (meiner meinung nach das wichtigere argument): der spyder-rahmen ist besser

  • Alle haben Recht !

    Rechtlich gesehen: Tim kann ohne Bescheinigung u/o Gutachten das Teil sicherlich nicht einfach einbauen.

    Sicherheitstechnisch: es gibt ganz sicher keinen Grund, der Spyder ist besser.
    Problem: es gibt keine schriftliche Doku dazu.

    Realpolitisch: Oldtimer werden beim TÜV unterschiedlich behandelt, es besteht mehr Nachsicht was Anforderungen und Dokumentation angeht, nicht alles wird so streng nach §§§ kontrolliert. Aber, das ist Ermessenspielraum, den man nicht einfordern kann. Und das ist von Station zu Station, Prüfer zu Prüfer unterschiedlich.

    Versicherungstechnisch: mir wurde immer gesagt " 'Hat TÜV' ist uns egal, das Auto muß sicherheitstechnisch iO und fahrtüchtig sein". Ob das so stimmt, da würde ich mal nachhaken ....

  • ein anderer ansatz: die Firma Spyder hat den Rahmen ja auch nicht aus dem "nichts" konstruiert.
    da wurden mit sicherheit einige berechnungen angestellt und es existieren kontruktionszeichnungen, darauf auch erkenntlich das verwendete material.

    wenn man denen den sachverhalt schildert sind die bestimmt kooperativ und stellen dokumente zur verfügung.

    die firma spyder existiert ja auch nicht erst seit gestern (wegen historisch usw) sondern seit über 30jahren.

    mit all dem lässt such mit sicherheit das spyder chassis ganz hochoffiziel als replacemment in D eintragen.

  • ein anderer ansatz: die Firma Spyder hat den Rahmen ja auch nicht aus dem "nichts" konstruiert.
    da wurden mit sicherheit einige berechnungen angestellt und es existieren kontruktionszeichnungen, darauf auch erkenntlich das verwendete material.

    wenn man denen den sachverhalt schildert sind die bestimmt kooperativ und stellen dokumente zur verfügung.

    Kurzform: Nö. Rate mal, was ich als allererstes schon beim Kauf abgeklärt habe.

    Langfassung: Warum sollten sie sich drum scheren? Sie verticken den Rahmen größtenteils in Gegenden, wo die Sache sehr viel einfacher ist. Und hierzulande haben wir inzwischen offensichtlich den Punkt erreicht, wo sich auch der letzte Prüfer hinter ISO-Zertifikaten, Schweißscheinen etc. verschanzt. Das kann/will/wird Spyder nicht liefern.

    Den offiziellen Weg habe ich abgeklärt (allein schon, weil ich den ganz gut kenne, ich hab an der Uni als Hiwi u.a. Hydropulser-Tests und Vergleichsfahrten für ähnliche "Pflegefälle" betreut). Ich könnte und dürfte sogar einen fetten Batzen - die FE-Berechnung eines CAD-Modells - soweit selbst machen, dass die nur noch von einem Prüfing gecheckt werden würde. Ist trotzdem ein ungleich höherer Aufwand als den alten Rahmen instandsetzen oder gegen ein Originalteil zu ersetzen.

    Und dann kann es immer noch sein, dass wie bei starren Harleys nur etwas anerkannt wird, zu dem der Importeur seinen Segen gibt.... noch Fragen?


    Tim


  • Versicherungstechnisch: mir wurde immer gesagt " 'Hat TÜV' ist uns egal, das Auto muß sicherheitstechnisch iO und fahrtüchtig sein". Ob das so stimmt, da würde ich mal nachhaken ....

    Das ist der Knackpunkt: Wenn das Chassis nicht entweder okinaal oder wasserdicht eingetragen ist, kann das genau an der Stelle zum Boomerang werden. Und nicht nachvollziehbare Eintragungen sind nicht wirklich [tm]wasserdicht.

    Wie gesagt, der TÜV ist nicht mein eigentliches Problem mit der Geschichte, dass man dem einiges unterjubeln kann, geschenkt. Da im Nachbarkreis eine Karre mit H-Kennzeichen rumfährt, die ich nicht mal als Replica, sondern höchstens als "inspirierte Neuinterpretation" gelten lassen würde und deren Hersteller noch nicht mal 30 Jahre auf dem Buckel hat, mache ich mir da echt keinen Gedanken drum. Evtl. klingelt's ja bei dem einen oder anderen, das Auto dürfte bekannt sein.


    Tim

  • Hallo Tim,

    ich glaube ja mittlerweile wirklich, dass du alle Hebel in Bewegung gesetzt hast .....

    Was ich mich aber frage, ist folgendes :

    Diese Jungs hier :

    http://www.904gts.co.uk/

    und nicht nur die ,

    bauen die Dinger wie gechnitten Brot. Verkaufen auch nach Deutschland . Ein freund hat so ein Teil und es ist für den Strassenverkehr zugelassen worden ....

    Es steht allerdings nicht Porsche im Brief , sondern Martin & Walker.

    Das es Spyder Frames schon seit mehr als 30 Jahren gibt ........ könnte nicht aus dem Lotus einfach ein Spyder werden ??

    nur mal so .

    Aber ok, bei deinem Rechtsempfinden dürfte dir das auch nicht so recht in den Kram passen .....


    Dann diese Version :

    Du nietest diese Plakette an die Karosse und fährst solange von TÜV zu TüV bis dir jemand den Krempel ohne im Rahmen eingeschlagene VIN zulässt ...

    ich bin nur die Aushilfe mit leicht beratender Tätigkeit
    LG
    ulf

  • Es steht allerdings nicht Porsche im Brief , sondern Martin & Walker.

    Das es Spyder Frames schon seit mehr als 30 Jahren gibt ........ könnte nicht aus dem Lotus einfach ein Spyder werden ??

    Viele Wege führen nach Rom, von mir aus könnte auch "Frickelbude" im Brief stehen.... ;)

    Da ist dann allerdings das Problem, dass das ein Neubau wäre bzw. es beim Baujahr-Nachweis für den Rahmen wieder dran hapern wird, dass die Variante eben noch lange keine 30 Jahre gebaut wurde (mal abgesehen davon, dass der Spyder-Rahmen über eine Spyder-Nummer verfügt und damit das Baujahr 2007 auch klar ist).

    Ich glaube ich behalte den Rahmen und baue in den nächsten 20 Jahren irgendwas föllich bescheuertes auf, was dann ja als zeitgenössischer Umbau läuft. Turaluralu. Wenn der Rover-V8 in eine Elite (14, nicht 75) passt.... LOL.

    Übrigens habe ich mich mit einem, der das wissen sollte, u.a. auch über genau diesen 904 und diverse GT40- und Lola-Nachbauten unterhalten. Diverse Prüfer, die die Dinger zugelassen haben, sind inzwischen in einigen Fällen aus dem Verkehr gezogen und es gab wohl auch schon die eine oder andere Stillegung bei den Kisten, wenn bei einer Nachprüfung Gutachten dann doch nicht "mehr" da waren oder ähnliches. Das ist exakt das Problem, es haben offensichtlich zuviele Leute Dinger in Grauzonen gedreht, so dass da jetzt eine härtere Gangart gefahren wird. Schau Dir Hessen an, da muss eine Eintragung durch eine Bündelungsbehörde geprüft werden. Warum wohl....


    Tim

  • Schau Dir Hessen an, da muss eine Eintragung durch eine Bündelungsbehörde geprüft werden. Warum wohl....

    Das ist so nicht ganz richtig, da die Verordnung für alle Bundesländer erlassen wurde.
    Nur Hessen hat die Verordnung bisher entsprechend "ausgelegt", da die Prüfung der Gutachten auch durch die Zulassungsstellen durchgeführt werden darf/soll.
    Ich denke, Hessen kommt damit besser auf die Erfüllung seiner Behindertenquote in der Verwaltung 8o

  • Das ist so nicht ganz richtig, da die Verordnung für alle Bundesländer erlassen wurde.

    'schweiß. Aber außerhalb Hessens wird es (bislang noch) nicht so gemacht. Na gut, Hamburg hat ja den berühmt-berüchtigten Baurat, das muss ja auch ein ganz ordentliches Spaßeken sein.

    Ich denke, dass sich da in vielem jetzt generell durchsetzt, was in der einen oder anderen Szene schon gang und gebe ist. Wer was abseits eines dokumentierten Zustandes machen will, wird tief in die Tasche greifen müssen oder - wenn es politisch gewollt ist - einfach vor die Wand laufen.


    Tim