Rennstrecke für Anfänger? -> Meppen! (Erfahrungsbericht)

  • Nabend,

    Da ich vor etwa einem Jahr vor dem Problem Stand zum ersten mal auf die Rennstrecke zu wollen aber noch viele Zweifel und viele Unwissen hatte, möchte ich nun mal etwas Erfahrung teilen, Angst nehmen, und eine Empfehlung aussprechen.

    Wenn ich mit meiner Elise auf der Straße unterwegs bin, kommt es mir so vor als würde sie ständig zu mir sagen das es ihr langweilig ist, das sie für sowas nicht gebaut wurde und das sie Spaß haben will. Kennt ihr vielleicht?

    Für mich war klar, sobald die Ellie technisch gut dasteht und ich etwas Straßen Erfahrung gesammelt habe, muss ich da hin wo man etwas näher ans Limit gehen kann ohne Angst haben zu müssen jemanden anderen zu gefährden oder einen Totalschaden zu Riskieren.

    Daher habe ich mich mal etwas schlau gemacht (unter anderem auch hier im Forum ;)

    Für Veranstaltungen rein Lotus intern kann ich übrigens die Seven-IG empfehlen.

    Ich behaupte mal, dass man als Anfänger mit "gewöhnlichen" Straßenreifen auch problemlos auf den Track kann ohne größere Probleme zu haben.

    Auch sonst braucht man am Fahrzeug eigentlich nicht viel machen.

    Ich würde empfehlen dafür zu sorgen, das der letzte Service ordentlich gemacht wurde und auch nicht zu lange her ist, nochmal Flüssigkeiten Fahrwerk, Bremsen, Profil und Fahrverhalten kontrollieren und dann seit ihr eigentlich bereit.

    Versicherung wird man kaum eine finden welche ausdrücklich das Fahren auf der Rennstrecke erlaubt.

    Oft gibt es da Grauzonen, da in den Versicherungen sowas drinsteht wie "Keine Veranstaltung die zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten dienen"

    Das ist natürlich absolute Auslegungssache und ich bin mir fast sicher das die Versicherungen im falle eines Trackdayunfalls sich definitiv rauswurschteln werden.

    Heißt im Klartext eine Veranstaltung mit möglichst niedrigem Unfallrisikio ist Prio1.

    Ich hatte das große Glück das Bochumer85 auf mich aufmerksam wurde.

    Der macht sowas öfter, ist EX-Subarufahrer und daher im SDC.

    Die Veranstalten unter anderem 1x im Jahr einen Trackday in Meppen.

    Meppen ist imho die perfekte Anfängerstrecke für Elisefahrer. Also für mich :)

    Klein, Kurvig, überschaubar, und kaum Hindernisse die man mitnehmen könnte falls man doch mal abfliegen sollte.

    Als Bonus kommt hinzu, dass die Jungs (und Mädels) vom SDC sehr genau darauf schauen wen sie auf ihr Event mitnehmen.

    Ein Telefoninterview vorher ist Pflicht und "rücksichtslose Rennfahrer" werden direkt aussortiert.

    Das hat natürlich gleich doppelten nutzen, weil ich dabei auch alles fragen konnte was ich wissen wollte.

    In einer Whatsappgruppe gabs dann die Details und jede menge Benzingeflüster ^^

    Alles top organisiert, sogar ein Hotel wurde für die Fahrer reserviert.

    Ich bin dann am Vortag angereist, war meine längste fahrt bisher im Lotus und tatsächlich weniger anstrengend als ich es befürchtet hab.

    Bin ausschließlich Landstraße gefahren, lieber etwas langsamer aber mit mehr Fahrspaß ans Ziel..

    Am Abend gabs dann ein Grillfest direkt bei dem Hotel und ich konnte die anderen Fahrer Kennenlernen.

    Alles supernette, coole Leute :)

    Am nächsten Tag war es dann soweit, kurzes Frühstück und dann ab auf den Track.

    Papierkram abgeben, Startnummer abholen noch ein wenig flanieren und dann war auch schon das Briefing

    Das erste Zeitfenster auf der Strecke war direkt für die Anfänger.

    Also rein in den Hobel und ab auf die Piste..

    Das Grinsen wurde von Runde zu runde breiter, hier fühlt sich die Elise wohl.

    Nach einigen Runden bin ich dann erstmal wieder runter, wollte mir zwischendrin mal Auto und Reifen anschauen, in der Ruhe liegt der Saft..

    Ich bin dann erstmal einige Runden mit etwas professionelleren Fahrern mitgefahren (einfach lieb fragen) um die Linie zu lernen.

    Da merkt man dann auch gleich wie weit man selbst noch vom Grenzbereich weg ist :P

    Im Anschluss direkt selber wieder drauf, einige Tipps umgesetzt und langsam immer sicherer geworden.

    Das Fahren hat echt super funktioniert, da die Strecke so übersichtlich ist, weiß man lange bevor man überholt wird das einer kommt und kann ihn sicher vorbeilassen bzw. selbst überholen.

    Es haben auch immer brav alle rechts geblinkt und Platz gemacht.

    Die Strecke gilt als Reifenvernichter, dass mag auch auf "schwere" Fahrzeuge zutreffen, die Lotusfahrer hatten dieses Problem nicht ;)

    Ich hatte jedenfalls eine Menge Spaß und kann es jedem nur empfehlen, sowas auch mal zu machen.

    Einziger wehrmutstropfen war die Schrubberrei in der Folgewoche, da eine Elise ohne Sides Skirts den Teer magisch anzieht..


    Ich könnt jetzt noch so viel erzählen, aber ich muss jetzt ins Bett, wer fragen hat, einfach melden ;)


    SDC Meet & Track 2022 - YouTube

    Mein Schätzchen hats sogar ins Video geschafft -> 3:51 :love:


    Wer Interesse an dem SDC Trackday in Meppen hat, der kann sich vertrauensvoll an den

    hier ausm Forum wenden (denke ich zumindest :D ), netter Typ ;)

  • Sehr schön geschrieben, vielen Dank für dein Resümee.

    Mir und den Leuten aus dem SDC hat die Veranstaltung natürlich auch sehr viel Spaß bereitet.

    Im siebten Jahr, wie immer ohne Kaltverformung.

    Es wurde, wie bereits von dir gesagt, wieder geschafft nur vernünftige Leute auf den Track zu bekommen.

    Ich melde mich hier im Forum wieder, sobald Planungen für die kommende Saison erfolgt sind.

    Bei Fragen, einfach fragen.

  • Sehr schöner Bericht!

    Ich sage ja auch immer:

    Rennstrecke ist viel sicherer als die Landstraße ^^

    Da kommen mir keine Autos oder Bäume entgegen, und da steht jemand mit ner Flagge wenn hinter einer Kurve etwas passiert ist.

    Wir waren übrigens auch beim SDC in Meppen, aber nur als Zuschauer, und haben mit dem Bochumer ne Wurst gegessen.

    Schade dass wir uns nicht kennen gelernt haben.

    Gruß

    Detlef

  • Die Wurst...

    ..die war n Highlight für sich.. :D

    Ja schade, ich war an dem Tag auch irgendwie mit den Gedanken nur auf der Strecke ?(

    Aber ich bin mir sicher man läuft sich in Zukunft sicher nochmal über den Weg.

    Der letzte Trackday wars für mich definitiv nicht aber dieses Jahr ist der Kalender leider schon voll, zu viele Projekte über den Sommer angefangen und erst halbfertig..

    Außerdem muss ich dringend sideskirts nachrüsten oder Steinschlagschutzfolie o.ä., Teer/Gummi sind ja die eine Sache aber der Lack hat auch gelitten.

    WD40 hab ich unter anderem probiert, hat nicht gut funktioniert.

    Am besten gings mit Orangenreiniger.

    Benzin merke ich mir mal fürs nächste mal vor ;)

  • Meppen hat den riesen Vorteil von "nur" wenigen Kurven.

    Wenn man zB als erfahrener Rennfahrer seine Bremserei verbessern möchte, dann geht das super in Meppen.

    Oder ich möchte mein Fahrwerk einstellen, dann ist Meppen auch gut weil ich einfach und schnell konstante Rundenzeiten fahren kann.

    Darüber bekomme ich sehr viel schneller ein Feedback als auf einem großen Track wo ich schon ewig brauche nur um durch die Boxengasse zu fahren.

    Überholen ist auch kein Hexenwerk.

    Seine Hand Augenkoordination zu verbessern geht auch extrem gut in Meppen, weil langgezogene Kurven.

    Zu dem Reifenabrieb, doch die Strecke ist Reifenmordend.

    Wer da zu wenig Sturz fährt hat ein Problem.

    Mit einem guten Setup geht es.

    Frontkratzer haben da echt ein Problem.

    Viele sagen Meppen ist langweilig, ja das stimmt auch, aber ich glaube auch: Wenn es langweilig wird, dann ist man zu langsam.