erstmal ein großes Dankeschön an Komo Tec, dass ich ihren nagelneuen Evora 400 am Donnerstag fahren durfte! Der Evora war erst morgens auf eigener Achse aus Hethel gekommen und hatte gerade mal 800 km auf dem Tacho. Es war noch kein Service gemacht, also musste ich mich zurückhalten und durfte den Motor nur bis 4.000 Upm drehen.
Zuerst mal zum Äußeren: auf den Bildern haben mir die Änderungen am Heck und an der Front gegenüber dem Standard Eovra überhaupt nicht gefallen. In Natura ist das Design aber sehr stimmig. Und die Farbe Metallic Grey mit dem Black Pack steht dem Evora sehr gut. Ein Blick in den Motorraum zeigt, warum der Ladeluftkühler in dieser Form nicht in der Exige V6 Platz findet. Es ist alles sehr gedrängt.
Ich saß 2010 das letzte Mal in einem Evora und muss sagen, die Weiterentwicklung hat dem Auto gut getan. Alles wirkt stimmiger und solider. Die Armaturen machen einen viel wertigeren Eindruck und die viel beschriebene Haptik ist mindestens eine Liga höher. Alles was man anfasst ist mit Leder überzogen oder aus Metall. Die Innenausstattung ist vielleicht nicht auf dem Niveau eines Audi R8 oder Porsche 911, aber definitiv zwei Klassen höher als in der Elise/Exige. Es gibt ein zeitgemäßes Navi, die Sitze sind hervorragend - wenn auch mir persönlich die Sitzfläche etwas zu lang ist und man muss sich nicht zusammenfalten wie in der Exige/Elise, um hinter dem Lenkrad Platz zu nehmen.
Also Sitzposition, Lenkrad und Spiegel eingestellt und es konnte losgehen. Der Blick nach hinten ist ähnlich bescheiden wie bei der Exige. Es war abendlicher Berufsverkehr um Mendig und ich bin Richtung Trimbs rausgefahren, um etwas freie Strecke zu haben. Der Schub von unten heraus ist schon gewaltig. Die Servolenkung bietet prima Rückmeldung, für mich das beste servounterstütze System, das derzeit auf dem Markt ist. Auch die Schaltübersetzung wurde geändert, die Schaltwege sind viel kürzer als bei meiner Exige V6 und wesentlich definierter als im Evora den ich 2010 gefahren bin - ein deutlicher Fortschritt. Hoffentlich lässt sich das für mein Auto nachrüsten.
Als erstes fällt mir nach dem Umstieg aus der Exige auf, wieviel leiser der Evora im Vergleich ist. Hier knarzt nichts, es gibt keine Windgeräusche und man muss den Tacho genau im Auge behalten, um zu sehen wie schnell man wirklich ist. Nach Trimbs wird die Strecke kurvenreicher, es geht durch mehrere enge Kehren. Hier funktioniert die mechanische Sperre unauffällig, und die Traktion ist gewaltig, selbst auf der Benzinspur die in jeder Linkskurve mitten über die Fahrbahn geht.
Im Sportmodus ist der Auspuff deutlich hörbar, vor allem bei offenem Fenster – einen Sportauspuff kann man sich sicher sparen. Allerdings kann der Evora die zusätzlichen 200 kg gegenüber der Exige nicht verbergen. Aber das ist auch nicht sein Anspruch. Das natürliche Revier der Exige ist die enge Landstraße oder die Rennstrecke, der Evora ist mehr ein Auto für die Reise und die Autobahn. Ob einem das 100.000 Euro wert ist? Das muss jeder für sich entscheiden. Ich würde ihn jederzeit einem Porsche 911 oder Audi R8 vorziehen.