Wofür taugen eigentlich die originalen Fahrwerkseinstellungen?

  • Ich oute mich mal als jemand ohne jeden Plan in Sachen Fahrwerk ^^

    Dass ich's sensibel mag, ist ja mittlerweile bekannt. Irgendwann bin ich die bockigen Federbeine aus dem Spocht-Pack auch quitt.
    Aber wie sieht es mit Sturz/Spur aus?

    ...mal abgesehen von dem Tipp, ein paar shims zu sparen.

    Die originalen Einstellungen werden hier ja immer gerne blitzartig zerrissen.
    Aber irgend etwas muss sich Lotus dabei ja doch gedacht haben. Welche Vorteile haben sie?

    - nutzen die Reifen gleichmäßiger ab?
    - ist der Geradeauslauf etwas störrischer - also besser? :D
    - und sind die Einstellungen beim "Spocht-Pack ab Werk" eventuell schon in Richtung Track optimiert?
    - "muss" ich mal Guido besuchen?

    btw: Track und Vergleichsfahrten mit anderen Elise spielen für mich keine Rolle.
    Für die paar Runden Nordschleife im Jahr wird auch nichts geändert.

  • Man bringt sich mit den originalen Einstellungen nicht sofort um,
    wenn man vorher einen Golf 3 hatte.

    Ab Werk ist nichts Richtung Track optimiert, vom 2-11 und der V6 mal abgesehen.
    Bei der V6 passt ja ein Kästchen auf, von da her kann man sowas bringen.

    Und ja, natürlich musst Du Guido besuchen.

    Gruss, Mark

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

    Einmal editiert, zuletzt von BigMan (12. August 2015 um 19:58)

  • Vorher gab es in Sachen "etwas sportlicher" RX-8 und Elise ohne S. Den offenbar obligatorischen Golf 3 eher nicht.

    Als man mir mal einen Golf X (kenn' mich nicht aus) als Leihwagen geben wollte, wusste ich nicht einmal, wie dessen Heckklappe zu öffnen ist. Soviel zu meiner glorreichen Volkswagen-Historie :D

    Der Vorteil ist also, dass man sich mit den originalen Einstellungen erst später umbringt?
    Dann behalte ich die mal bei... ;)

  • Jjjjjaaaaa,

    wenn Du bei einem spirited drive die Karre untersteuernd abstellst, hast Du auch
    nicht viel gewonnen, außer daß die Crashbox dann richtig steht.

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

  • Das Ellie manchmal etwas schiebt, ist schon aufgefallen.
    Ein DPM-Gedönskästchen ist ja drin. Aber gegen Untersteuern hilft das wohl eher nicht.

    Ok, eventuell werd' ich erst einmal pro Seite ein Plättchen Gewicht sparen und testen, ob ich das Ergebnis spüre.
    Und ob mir das Gespürte auch gefällt.

    Schön, dass man so fein daran basteln kann. Ist ja fast wie beim Moped :)

  • Neee, Plättchen hätte er mir gleich demontiert.
    Also ich hab ja das "Sportfahrwerk" und auf dem Track finde ich es neutral, spielte da lieber mit dem Luftdruck als gleich ans Fahrwerk zu gehen.
    Der Boxster hat erheblich mehr über die Vorderachse geschoben.

    Beide ohne aktive Fahrhilfen auf der Rundstrecke.

  • Mit dem Luftdruck ist ja auch etwas simpler zu spielen.
    Aber da hab' ich mit 2,0 und 2,2 warm (AD07 175/225) jetzt endlich mein persönliches Ideal in Sachen Grip und Dämpfung gefunden.
    Nun geht es tiiiefer ins Thema.... :)

  • Auch mit 3 Plättchen raus pro Seite ist man vielleicht auf dreiviertel
    zwischen original untersteuernd und neutral.
    Man kommt dann erstmalig in die Nähe einer filigranen Abstimmung.

    Davor untersteuerts halt, und wenn man sich aufgrund des massiven Untersteuerns
    richtig blöd anstellt (heftiges Gaswegnehmen in der Kurve z.B.),
    schießt das Heck sehr unvermittelt raus ("hat es sonst nie gemacht").
    Finde ich jetzt nur bedingt sicherer.

    GegenDenStrom: 2/2,2? Bitte nicht. Alles über 1,8/2,0 warm ist mit der Originalbereifung gewagt, speziell hinten.

    Aber klar, Spaß ist, was Du draus machst.

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

  • Mark bastelt halt gern am Fahrwerk, am liebsten hätte er mir gleich vor Ort ein update verpasst :D

    Rechnen tut er ja auch sehr gern :)

    Warum haste das update ausgeschlagen?


    GegenDenStrom
    Zum Guido musste erstmal ne gemeinsame Sprachbasis finden. Am besten, dass Du das Untersteuern mit Breitreifen weg bekommen willst. Dann mutiert Guido zum Erklärbär :)
    Aber seit Guido Facebook entdeckt hat, ist er hier kaum mehr unterwegs :(


  • GegenDenStrom: 2/2,2? Bitte nicht. Alles über 1,8/2,0 warm ist mit der Originalbereifung gewagt, speziell hinten.

    Aber klar, Spaß ist, was Du draus machst.


    Ich war geschmacklich schonmal runter bis 1,5/1,7 aber unter 2,0/2,2 fangen die Räder ab 150km/h an zu zappeln.
    Den Grund findet niemand. Auch neue Reifen haben daran nichts geändert.
    Also bin ich notgedrungen wieder etwas rauf gegangen. Dann ist immerhin bis etwa 180km/h Ruhe.
    Und schneller interessiert mich zum Glück nicht.

    "Breitreifen" will ich nicht - das könnte also schonmal am Ende ein Ergebnis bringen ;)

    Aber so ein bis drei Plättchen kann ich vorher ja noch selber rausfriemeln. 8)

  • Die originalen Einstellungen werden hier ja immer gerne blitzartig zerrissen.
    Aber irgend etwas muss sich Lotus dabei ja doch gedacht haben. Welche Vorteile haben sie?

    - nutzen die Reifen gleichmäßiger ab?
    - ist der Geradeauslauf etwas störrischer - also besser? :D


    Ähm...waren diese Annahmen jetzt eigentlich korrekt? :rolleyes:

  • Weil ich die Fahrwerkseinstellung für mich als o.k. empfinde und meine Lise halt nicht "massiv" über die Vorderachse schiebt. Evtl. liegt es doch an den härteren Federn vorn, oder mein Leichtgewicht wirkt sich positiv auf die Balance aus :D :D


    Härtere Federn an einer Achse machen idR selbige schlechter...

    Kzwo, haste viele Gewichte an den Rädern kleben? Mit 2.2 bar hinten fährt sich nur die Reifenmitte glatt...

  • Kzwo, haste viele Gewichte an den Rädern kleben? Mit 2.2 bar hinten fährt sich nur die Reifenmitte glatt...


    Im Schnitt so etwa 5cm = etwa 35 Gramm.

    Ich werd's nach einigen Wochen mit 2,0/2,2 jetzt nochmal mit weniger versuchen. Vielleicht hat sich ja mittlerweile irgend etwas verändert.
    Anfang des Jahres war es gefühlt schlimmer und ich bin sicher, dass das nicht nur an einem eingewöhnten Popometer liegt.

  • Ich muss mich hier mal etwas unbeliebt machen. Ich hab eine MK3 mit dem Standart Bilstein Fahrwerk. Das Fahrwerk ist so ausgelegt, dass jemand der einfach blöd in die Kurve einlenkt untersteuern würde. Sicher könnte ich jetzt einfach den Sturz erhöhen und dann würde ich besser rum kommen. Ich habe mich jedoch dafür entschieden Fahrertrainings zu machen und habe ziemlich schnell festgestellt, dass dieses Setup durchaus sehr schnell ist. Man muss einfach nur die Einlenkpunkte später setzen als man denkt und immer darauf achten, dass man beim Einlenken Druck auf der Vorderachse hat. Mittlerweile fahre ich mit dem Standartfahrwerk stets im ersten Drittel beim Trackday, teilweise sehr viel kompetetiver als Leute mit krass aufgemotzten Elisen. Und bei Nässe ist man dann erst recht der King.

    Ich glaube tatsächlich, dass Lotus sich was beim Standartsetup gedacht hat. Also, mein Tipp: Erstmal nach Hethel zum Einsteigertraining!

  • Ich glaube nicht, daß bei der S2 große tiefliegende Magie drinsteckt.
    Wenn Du mal eine S1 gefahren bist, wirst Du wisen, was ich meine.

    Wenn man sehr gut fahren kann, wird man auch diesen Müll gewaltsam eingeregelt bekommen,
    aber das Setup wird einem bei (mittel-)schnellen Kurven, bei denen man nicht vorher bremsen will,
    immer auf die Füße fallen.

    Und daß auf Trackdays die Mehrzahl nicht bremsen kann, und so pauschal im Weg rumsteht,
    ist einfach auch kein Maßstab.
    Anscheinend wandelt aber mindestens ein SC Fahrer auf dem Wege des Lichts! :thumbup:

    Gruss, Mark

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

  • Grundsätzlich verdanken alle Lotus ihrem Setup dem allgemein als Fahrwerkspapst anerkannten Matt Becker. Also sooo falsch sind sie schon mal nicht, wenn auch immer ein Kompromiss zwischen Strasse und Track.

    Wer, wie Jarob schreibt, seinen Lotus beherrscht wird damit auch wenig Probleme haben, wer es vom Porsche aber gewohnt ist, dass sein heck ihn in jeder Kurve überholen will mag sich schwer tun. Nur hat der 911er ein halbes Rechenzentrum dabei um Fahrfehler elektronisch auszubügeln.

    Klar, wer nur auf Trackdays unterwegs ist, oder auch auf der Landstraße die höchstmögliche Kurvengeschwindigkeit auf dem Strafzettel sucht kann die Einstellungen verändern.

    Lotus Komotec Exige Ex460 JPS #1

  • Ich muss mich hier mal etwas unbeliebt machen. Ich hab eine MK3 mit dem Standart Bilstein Fahrwerk. Das Fahrwerk ist so ausgelegt, dass jemand der einfach blöd in die Kurve einlenkt untersteuern würde. Sicher könnte ich jetzt einfach den Sturz erhöhen und dann würde ich besser rum kommen. Ich habe mich jedoch dafür entschieden Fahrertrainings zu machen und habe ziemlich schnell festgestellt, dass dieses Setup durchaus sehr schnell ist. Man muss einfach nur die Einlenkpunkte später setzen als man denkt und immer darauf achten, dass man beim Einlenken Druck auf der Vorderachse hat. Mittlerweile fahre ich mit dem Standartfahrwerk stets im ersten Drittel beim Trackday, teilweise sehr viel kompetetiver als Leute mit krass aufgemotzten Elisen. Und bei Nässe ist man dann erst recht der King.

    Ich glaube tatsächlich, dass Lotus sich was beim Standartsetup gedacht hat. Also, mein Tipp: Erstmal nach Hethel zum Einsteigertraining!

    Unbeliebt machst du dich mit dieser Äußerung garantiert nicht.
    Ich bin über 6 Jahre mit völligen Standardeinstellungen rumgefahren. Auch damit macht die Lise schon Spaß. Sie ist ziemlich sicher zu bewegen und der Grenzbereich ist für einen Mittelmotor relativ breit.

    Also ja, natürlich hat sich Lotus was dabei gedacht. Und zwar, das die Kunden überleben um später auch die Nachfolgemodelle kaufen können.
    Und wenn man keine Vergleiche mit ordentlich eingestellten (Renn)Fahrzeugen hat ist es auch vollkommen ausreichend und sportlich. Man kommt immer noch fixer damit um die Ecke als alles andere was so im Straßenverkehr rumfährt.

    Mit dem neuen Input durch Mark ist der Spaß aber definitiv größer geworden. Alleine das entfernen der Plättchen vorne bringt einen spürbaren Unterschied. (auf fahrerseite eins weniger mehr entfernen als auf der Beifahrerseite afair ;) ) Edited for Accuracy

    Alles was darüber hinaus noch möglich ist bringt natürlich noch mehr Kurvengeschwindigkeit, der Grenzbereich wird jedoch geringer und die Gutmütigkeit des Wagens nimmt ab.
    Ich kann schon verstehen das man das so nicht auf den Markt schmeißen kann / konnte. Wenn in der Zeitung jede Woche 2 Unfallanzeigen mit Schwerverletzten mit dem Namen Lotus vorkommen ist das den Verkaufszahlen nicht zuträglich.

    Wobei mein Eindruck nach den ganzen Änderungen auch noch durchmischt ist.
    Mark sein Auto liegt aktuell ruhiger als meins. Die richtigen Stellschrauben müssen bei mir noch gefunden werden.
    Vielleicht kann ich ja morgen mal fahren lassen :whistling::)

    Einmal editiert, zuletzt von pumpkin999 (13. August 2015 um 14:42)

  • Grundsätzlich verdanken alle Lotus ihrem Setup dem allgemein als Fahrwerkspapst anerkannten Matt Becker. Also sooo falsch sind sie schon mal nicht, wenn auch immer ein Kompromiss zwischen Strasse und Track.

    Wer, wie Jarob schreibt, seinen Lotus beherrscht wird damit auch wenig Probleme haben, wer es vom Porsche aber gewohnt ist, dass sein heck ihn in jeder Kurve überholen will mag sich schwer tun. Nur hat der 911er ein halbes Rechenzentrum dabei um Fahrfehler elektronisch auszubügeln.

    Klar, wer nur auf Trackdays unterwegs ist, oder auch auf der Landstraße die höchstmögliche Kurvengeschwindigkeit auf dem Strafzettel sucht kann die Einstellungen verändern.

    Ich möchte hier einmal korrigierend eingreifen.
    Wer einmal bei einem Fahrsicherheitstraining zuschauen kann, wie schwer es ist einen 11er zur Heckschleuder zu machen, sagt so etwas nie wieder.

    Alle Elfer werden ab Werk ähnlich ausgeliefert wie eine ExigeV6: Kaum Sturz vorn, 1,5 Grad hinten. Damit ist normalerweise kaum eine Heckschleuder möglich, da das Auto in jeder Kurve untersteuert. Erst wenn man massiv zu schnell in eine Kurve fährt, die Büchse über die VA schiebt und man dann vom Gas geht, bekommt die VA wieder Grip, lenkt abrupt ein und dann kann das Heck nicht mehr folgen.

    Und nun zum Setup meiner Exige. Diese hatte mit Seriensetup beim aus der Kurve herausbeschleunigen immer untersteuern. Einlenken unter Druck ist klar, aber danach kommt eben das Beschleunigen. Das was ich beim Bremsen an Radlast erzeuge (und damit neg. Sturz beim einfedern erzeuge) bekomme ich beim Beschleunigen zurück, da das Heck einfedert, vorn entlastet und damit vorn kein Sturz mehr vorhanden ist. Und da kann man trainieren wie man will, das muss per Einstellung korrigiert werden.

    Gruß
    Frank


  • Ich werd's nach einigen Wochen mit 2,0/2,2 jetzt nochmal mit weniger versuchen. Vielleicht hat sich ja mittlerweile irgend etwas verändert.
    Anfang des Jahres war es gefühlt schlimmer und ich bin sicher, dass das nicht nur an einem eingewöhnten Popometer liegt.

    Vorne über 1,8 bar ist wirklich problematisch. Als ich an einem heißen Tag den Luftdruck nicht korrigierte wurde die Autobahnausfahrt mit einem langen quietschen quittiert. Am liebsten fahre ich zur Zeit mit 1,75 bar bis 1,78 bar (warm) vorne und hinten 1,86 bar bis 1,92 bar. Warum so genaue angaben? Dank Bluetooth 4.0 TPMS (Fobo Bike) habe ich den Druck immer genau im Auge. Da sieht man erst mal wie verdammt sensibel die Elise auf Druckveränderungen reagiert.

    Zum Sturz: Fahre selbst -0,8° Sturz auf der Straße (ohne Ballast bzw. Fahrer). Finde ich für die Straße okay. Bei Lastwechsel allerdings aufpassen, wobei das bei meinem Fahrstil nie ein Problem darstellt (gehe nie direkt vom Gas runter in der Kurve).

  • Da ich im Grunde meiner Heizerseele Moppedfahrer bin, bin ich eh' meist anders unterwegs.
    Gebremst wird, je nach Lage der Dinge, entweder gar nicht oder nahezu komplett vor der Kurve.
    In der Kurve selbst wird bereits wieder beschleunigt.
    Ob's anders schneller wäre, ist mir dabei egal - das (mein) Feeling ist dabei einfach besser.

    Luftdruck ist jetzt 1,7/1,9 kalt und gleich wird das mal getestet :P

  • ... jetzt muss ich auch mal:

    also meinen Luftdruck korrigiere ich nicht im Bereich von 0,03 bar! Mit Standardsetup hatte ich das Gefühl "schiebt vorne doch recht schnell", nach einem Besuch bei KT (bitte Fahrwerk einstellen) fahre ich ein anderes Auto! Einlenkverhalten besser, super Geradeauslauf, kaum noch Untersteuern, kein nervöses Heck. Da weiß jemand was er macht und genau so wird das bei Guido oder anderen einschlägigen Adressen auch sein, lohnt sich auf jeden Fall!

    Luftdruck: 1,5 - 1,7 war mir zu wenig, hat sich für mich angefühlt wie ein platter Reifen, 1,8 - 2,0 ist für mich zu viel (alle Werte kalt). Irgendwo dazwischen werde ich wohl glücklich (Serienbereifung)

    Gruß,
    Mattes