Import aus England

  • Hi,

    da mir prinzipiell egal ist ob lhd oder rhd überlege ich einen Lotus aus england zu importieren.
    In Mobile gibt es auch relativ viele Angebote von einem Unternehmen welches diese Importe organisiert und auch eine HPI Prüfung durchführt,
    sowie den entsprechenden Umbau für die deutsche zulassung übernimmt.

    Hat damit jemand schon erfahrungen gemacht?
    Gibt es spezielle Dinge auf die man achten muss?
    Ist beim RHD abgesehen davon das man dann mit Links schaltet und auf der falschen Seite einsteigt noch irgendetwas anderes / zu beachten?

    Danke vorab für die Antworten

  • Hi,

    ich habe über das 'unternehmen' was bei mobile.de inseriert (falls wir das gleiche meinen) vor kurzem meine elli geholt. letzlich habe ich jetzt eine menge ärger am hals weil ich zu blauäugig war (siehe der thread "falsche fahrgestellnummer") undzu oft auf die aussage "kein problem" vertraut habe. Ein Ende ist momentan noch nicht absehbar.

    Mein Wissen bisher (falls ich mist behaupte möge man mich korrigieren)
    - HPI kannst du dir vom Händler in UK schicken lassen. "HPI clear" heisst soviel wie keine Unfälle
    - Gute Händler geben dir gleich die CoC mit.
    - Prüfe die Seriennummer im V5C (dem englischen KFZ-Brief) vor dem Kauf sehr genau. In England kommt es wohl häufiger vor das diese falsch eingetragen wurden und dann bekommst du hier in D richtige Probleme bei der Zulassung (so wie ich)
    - Schliess am besten eine ADAC Grenzversicherung ab, dann kannst du mit den englischen Schildern hier rüber fahren und hast noch eine Weile um das Auto zuzulassen.
    - Überlege dir wie du bezahlen willst. Wenn du erst vor Ort bezahlen willst, empfiehlt sich eine Kreditkarte. Bei Bargeld ist der initialverlust beim Umtausch, zumindest hier in D zu hoch.

    RHD fahren heisst Probleme bei McDoof, im Parkhaus und evtl. beim TüV (scheinwerfer müssen umgebaut werden). Davon abgesehen fährt sich RHD nach ein paar Tagen genauso selbstverständlich wie LHD, nur mit der Schaltung greife ich bisweilen nochmal daneben.

    Hoffe ich konnte dir helfen.

  • danke für die info, hab deinen thread auch eben schon gelesen... schöne sch***** , ich hoffe das das ganze für dich gut und möglichst kostentransparent ausgeht..

    Ist die "betreung" dort so schlecht das sie das nicht prüfen, ich wäre jetzt davon ausgegangen das eine entsprechende Person das ganze dann mit einem durchgeht.. die werden ja sicherlich auch ihre % vom Kaufpreis bekommen...

    Was Parkhaus etc. angeht... stimmt darüber habe ich mir noch garkeine gedanken gemacht .. wobei da bei mir allenfalls Mautstationen in Frage kommen... für das Parkhaus oder den "MC-Drive" ist mir das Auto dann doch zu schade...

    Kannst du etwas über die preisdifferenz sagen ? Ich hab jetzt beispielsweise nach suchen im Forum bei pistonheads und mobile geschaut und das gleiche Fahrzeug gefunden.. die Preisdifferenz ist da marginal

  • die preisdifferenz resultiert meist aus dem auf- und ab des umrechnungskurses. letzlich zahlst du den ausgewiesenen pfundpreis (war zumindest bei mir so). ich persönlich empfand die betreuung eher als suboptimal. würde ich morgen nochmal eine elli aus GB holen dann würde ich es auf jeden fall selbst machen

  • ... habe eine RHD Exige hier in D von privat gekauft. Die kam vom Preis her ungefähr mit denen in GB gleich - halt ohne den Stress mit hin und her Fahrerei, bereits TÜV mäßig korrrekt usw..
    Was das RHD betrifft - ich hatte 101% vor die Exe umbauen zu lassen. Das ist 5 Wochen her. Jetzt stecke ich gerade die Kohle für den RHD/LHD Umbau in Sicherheitsdingen wie Toe-Link-Kit und nen bissl Sound - du verstehst? :D Fakt ist: Ich fahre viel vorsichtiger als vorher und überhole seltener. Vorher hat man immer gedacht "ach komm, machste noch". Bis auf den dicken Arm vor 3 Wochen, habe ich überhaupt kein Problem mehr damit. Habe mir jetzt Tote-Winkel bei elise-parts bestellt. Die müssen schon sein, weil man echt nix sieht (gerade bei Ausfahrten von Tankstellen, Autobahnen ...).

  • Moin,

    würde hier mal für Rechtslenker im Rechtsverkehr in die Bresche springen. Ich habe den MGBgt V8 meines Vaters selbst überführt und gerade meinen Elite per Hänger aus England geholt und hier die ersten Runden gedreht. Wenn du Tausend Km mit der Kiste gefahren bist spürst du keinen Unterschied mehr (Selbstüberführen hilft da deutlich). Beim Überholen auf Landstraßen ist in der Tat ein Nachteil zu bemerken. Im Alltag empfinde ich das Sitzen auf der rechten Seite sogar entspannter, da der Gegenverkehr weiter von dir entfernt ist. Man kümmert sich um sein eigenes Süppchen, und das ist der rechte Fahrbahnrand. Einparken ist auch leichter (ausser im Parkhaus). Sogar in zweispurigen Baustellen ist das Überholen von LKWs angenehmer, wenn man erstmal auf die Fahrbahnbreite vertrauen gelernt hat und näher an die LKWs ran kann.
    Generell ist bei mir das Fahren eines Rechtslenkers immer wieder mit einem kleinen Kick verbunden und Adrenalin und Konzentrationsfähigkeit sind sofort da wenn man einsteigt. Davon abgesehen gehen Passantinnen endlich auf der richtigen Seite.

    Zum Autokauf sei gesagt, dass nichts über Kontrolle geht und einige Leute über Verkaufslackierungen, Spachtelorgien und oben beschriebene Desaster berichten (Blender und Nonsenserzähler und Allesversprecher sind so üblich wie in der deutschen Branche). Wenn du selbst den Wagen in Augenschein nimmst und dich gut auf den Kauf vorbereitet hast(Kaufberatungen lesen, Klubmitglieder gezielt befragen, über den spezifischen Wagen vorher recherchieren) ärgerst du dich später über deine Fehler und nicht über die eines Überführungsunternehmens, oder verhandelst nach, oder fährst oder fliegst im Pechsfalle ohne neuen Wagen nach Hause. Ist der Wagen hier und es stellt sich raus, dass er nicht der Beschreibung entspricht, dann will ich dich mal sehen, wie du an deine Kohle kommen möchtest. Nen Rückflugticket ist bei solchen Erfahrungen verschmerzbarer als ne Komplettrestauration. Engländer (ich weiss, immer die tollen Verallgemeinerungen... geht aber nicht anders) umschreiben die Mängel ihrer Wagen sehr blumig, wenn überhaupt.
    Dennoch kann ich niemandem von einem Kauf in England abraten, wenn man seine Hausaufgaben gemacht hat sind bestimmte Wagen einfach deutlich günstiger, oder überhaupt zu kriegen. Ein in den Emails schnell antwortender und vertrauenserweckende Gegenüber sind schonmal ein guter Anfang. Viele Bilder und Detailaufnahmen verringern das Rückflugrisiko. Superschnäppchen werden generell von Leuten vor Ort gemacht, also konzentrier dich auf seriöse Angebote. Wenn man die Verkäufer dann in Reallife sieht will man manchmal am liebsten Rückwärts wieder vom Hof. Dann kommts auf dein Auge, deine Ruhe und dein Verhandlungskönnen an.
    Fazit ist: Es lohnt sich für uns Anglophile fiskalisch eigentlich immer(zumindest im Oldtimersektor)! Wenn du selbst drauf guckst vor der Geld- und Kaufvertrag (mit abgelesener Chassi- und im Idealfall mit Motornummer im Dokument eingetragen) und V5- (engl. Schein(Nummern prüfen)) Übergabe, wenn die Karre den ersten Belastungstest von 1000undkm übersteht und du gleich deine Trainingskilometer absolviert hast fühlst du dich deutlich besser und verbundener mit dem Wagen und kennst seine Schwachstellen.

    Tipp: Mach dich schlau mit Auslands ADAC wenn du nicht schrauben kannst. Denk evtl. an Überführungskennzeichen und Versicherungen oder triff Absprachen mit dem Vorbesitzer. Es ist sehr vertrauenerweckend, wenn er dich auf seinem Kennzeichen und seiner Versicherung (Er soll seine Police checken, ob die die Fahrt abdeckt) nach Hause fahren lässt. Angeblich teure Kennzeichen (in England werden Nummern teilweise käuflich erstanden und werden immer mit dem Auto verkauft, wird dieses als exportiert gemeldet verfällt der Anspruch auf die Nummer) vorher vom Verkäufer verkaufen lassen und anteilig vom Kaufpreis abrechnen lassen oder einfach abschreiben. Kooperation des Verkäufers ist das A und O, telefonieren hilft!

    Tipp2: Denke an die Kilometer in England. Wagen in Schottland z.B. sind meist günstiger und stehen länger im Netz, da die Wahrscheinlichkeit das jemand mit Geld in der Nähe wohnt in London irgendwie höher ist. Übernachtungen und Spritkosten mit bei den Fährenpreisen von Hull oder Edinburgh einpreisen, man wundert sich wie entspannt eine Nacht auf der Nordsee ist und Holland ist bei uns direkt um die Ecke. (Holländer betrachten England zu Recht als Nachbarland und wissen, dass die Preise dort sehr niedrig sind. Deswegen sind Engländer da meist auch noch rechtsgelenkt deutlich günstiger, siehe: https://www.lotus-forum.de/www.martplaats.nl )

    Davon abgesehen ist das ein einmaliges Erlebnis und man lernt dazu, ob im Guten oder im Schlechen!
    Ich liebe das Rüberholen und werde es definitiv so lange machen, bis in Bremen keine Stellplätze mehr frei sind oder ich das erste Mal richtig Mist baue.

    Gruß aus dem Norden! :thumbup:

    P.S.: Licht muss immer umgerüstet werden, da die englischen Scheinwerfer die Straße anders beleuchten und im Rechtsverkehr blenden. Wenn du Glück hast war es das mit dem Umrüsten. Bei manch anderem Auto fallen weitere Umbauten an, meist aber Kinderkram. Modellspezifisch erkundigen (z.B. in Foren!)) Warnung vor Umbauten! Was in England durch den TüV geht glaubt kein Mensch. Eine MOT ist KEIN TÜVgutachten. Bei gewünschter H-Zulassung oder überhaupt Zulassung immer besser einen möglichst originalen Wagen kaufen. Rückrüsten kann ordentlich ins Geld gehen, von Abgasanlage bis Reifenverwendung sind die in England relativ schmerzfrei.

    P.P.S.:Davon abgesehen ist es beim Autokauf wie in Deutschland: Gute Autos zu guten Preisen gehen schnell weg. Regel des gesunden Menschenverstandes: Erst Hausaufgaben machen. Genau wissen was man haben will, wo die Knackpunkte bei dem Wagen liegen. Erst mit Geld in der Hand in England anrufen und Überzeugungsarbeit leisten, dass man selbst der besste Käufer für den Wagen ist. Eine angemessene Desposit (Anzahlung) per Paypal wird von den meisten Verkäufern wohl verlangt werden und erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass das Auto noch da ist wenn der Flug gebucht ist.

    P.P.P.S: https://www.lotus-forum.de/www.carandclassic.co.uk

    Das war eigentlich schon alles!)

    12 Mal editiert, zuletzt von warumeigentlich (20. September 2011 um 17:07)

  • Tendiere jetzt zum selbst import einer elise sc, ich mach mir da nur noch relativ viel sorgen an ein schwarzes schaf zu geraten zumal ich von motoren chassis etc nicht sonderlich viel ahnung habe

    Entweder jemanden mitnehmen der Ahnung hat oder von renommierten Händlern kaufen... ich hab z.B. in dem Kontext immer wieder von Will Blackham gelesen (hab aber keine persönlichen Erfahrungen bei zusteuern).

    mfG Sascha

  • ... hä? Ist doch völlig egal auf welcher Seite man beim rückwärts fahren sitzt - oder irre ich mich da? Ok, wenn man auf dem einem Auge nicht so gut sieht, ja, evtl. ...

  • Danke für den Klasse Beitrag min Jung - Du hast wirklich Ahnung!!
    Checker zückt den Hut vor Dir :!:

  • Salue,
    habe meine RHD SC selbst importiert - no prob. :thumbup:

    Fahren geht gut - rueckwaerts etwas gewoehnungs beduerftig (aber wer will denn schon rueckwaerts fahren :rolleyes: ). Melde Dich per PM wenn Du mehr wissen willst.

    Gruss Punky

    - RHD Rules - :thumbup: