• Als passionierter FIAT-Fahrer freue ich mich besonders über den neuen Trepiuno, der in Genf steht. Noch ist es eine Studie, aber es ist zu wünschen, dass sie ihn bauen.
    Ich erkenne schon jetzt die Tugenden eines kleinen Fiats in diesen Bildern: Frisches Design, kompakte Maße, Robustheit und gleichzeitig eine gewisse Begeisterung an der Arbeit. Also die Mischung aus Solidität und Leichtfüßigkeit, die keiner so hinbekommt wie Fiat.

  • Hoffentlich ist die Karosseriequalität dieses kleinen Flitzers solide! Ich freue mich schon auf die Abarth-Version! Eigentlich ein wunderbares Auto für Stadtbewohner in Berlin, HH und London, Paris etc, jedenfalls besser als Smart.

    Mein Fiat 500 aus dem Jahr 1963 hatte aber noch mehr zu bieten, nämlich eine ferrarirote Lackierung und Türen, die es immer wieder schafften, daß ich den jungen Damen die Türen aufhielt.

  • Da kommt der alte 500er also zu neuen Ehren! In Österreich gab's ja den Puch 500 als Lizenzfabrikat. Ich glaube, daß in meiner Generation wohl jeder zumindest einmal im Leben ein derartiges Fahrzeug bewegt hat. Es gab sie auch als "Rennsemmel" (650TR bzw. 650TR2).

    Ich erinnere mich gerne noch des frühpubertären Witzes: "Was ist ein Puch 500 mit Liegesitzen?" "Ein Puderdoserl!"

    Dieses Wortspiel versteht man vermutlich nur dann, wenn man weiß, daß das Wort "Puderdoserl" einerseits ein von Damen gerne verwendeter Kosmetikartikel (damals wie heute?) ist, andererseits einstens - im österreichischen - mit dem Wort "pudern" die körperliche Vereinigung beschrieben wurde.

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

  • Zitat

    Da kommt der alte 500er also zu neuen Ehren! In Österreich gab's ja den Puch 500 als Lizenzfabrikat. Ich glaube, daß in meiner Generation wohl jeder zumindest einmal im Leben ein derartiges Fahrzeug bewegt hat. Es gab sie auch als "Rennsemmel" (650TR bzw. 650TR2).

    Ich erinnere mich gerne noch des frühpubertären Witzes: "Was ist ein Puch 500 mit Liegesitzen?" "Ein Puderdoserl!"

    Dieses Wortspiel versteht man vermutlich nur dann, wenn man weiß, daß das Wort "Puderdoserl" einerseits ein von Damen gerne verwendeter Kosmetikartikel (damals wie heute?) ist, andererseits einstens - im österreichischen - mit dem Wort "pudern" die körperliche Vereinigung beschrieben wurde.

    Das österreische Deutsch hält viele Kuriositäten bereit, die man durchaus als Bereicherung des Hochdeutschen verstehen muss.

    Die Steyr Puch sind heute noch sehr schnell im Historischen Rennsport unterwegs, so viel ich weiß.
    Fiat sollte natürlich eine Abarth-Version bringen, mit dem 1,4 Liter 16 Ventiler und 90 PS und einer ordentlichen Lenkung.

  • Carlo Abarth war Österreicher, der gerne Autos frisierte. Aber das nur am Rande.

    Ich hoffe, es hat meine Ausführung von vorhin niemanden inkommodiert?! Sollte ich mit dieser Erzählung irgendjemanden, dessen Freunden, Verwandten, Vor- und oder Nachfahren in irgendeiner Weise beleidigt haben, so ziehe ich diese mit einem schlichten und bedauerndem "Prost!" zurück...

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

  • Klar war Abarth sein Karl Österreicher! Die ersten Porsche sind auch in Gmünd enstanden. Aber der Abarth Porsche Carrera GTL von 1960/61 war dennoch ein deutscher Wagen, in Italien karossiert (Zagato) und die "Alpenländer" sind wieder mal um ihre Ehre betrogen worden... ;)

    Die Abarth Simca und Bialbero usw. sind fantastische Juwelen.

  • In meiner Jugend war Abarth (allein durch den Skorpion als Wappentier) Synonym für italienische Sportlichkeit speziell für die kleinen FIATs (das kariert lackierte Dach waren sehr gerne imitiert worden). Simca wurde fast befremdet mit Abarth assoziiert. Leider glaube ich, daß allzuviele hierzulande gar nicht wußten, daß Abarth ein Österreicher war.

    Insofern ist vermutlich der Abarth-Porsche als "deutsches Erzeugnis" nicht wirklich gekränkt registriert worden. Aber nix Genaues weiß man nicht.

    Zu Porsche fällt mir ein: Die Österreicher waren (und sind?) zuerst immer glühende Verfechter des momentanen Siegers (egal ob in Sport, Wirtschaft und/oder Politik). Erst nach und nach beginnen sie zu raunzen und vielleicht das eine oder andere in Frage zu stellen - unterwürfig zwar, aber doch maulend.

    Daher wollten sie nach dem Krieg Porsche selbst auch nicht wirklich, denn Porsche war ja unter Hitler einigermaßen gefragt. Heute beißen sie sich vermutlich hinten rein, wenn sie denken, was da an Arbeitsplätzen durch billige Polemik verhindert wurde. Und nun raunzen sie.

    Ich bin auch Österreicher, wie man aus dem Inhalt meiner Anmerkung leicht erkennen kann...

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

    Einmal editiert, zuletzt von KaeptnKaos (23. Februar 2004 um 18:16)

  • Auch das ist typisch für den Österreicher: Kaum kommt Zynismus von außen, wird ge-igelt. Dass der Schickelgruber Österreicher war, wird - glaube ich - nicht verleugnet, sondern eher verschämt abgetan. Unsere Rettung (argumentativ) ist ja, daß die Germanen ihn gewählt haben, nicht die Österreicher.

    Dass wir hingegen Beethoven adoptiert haben, ist evident. Begonnen hat das mit Franz Schubert (waschechter Österreicher und Verehrer des Beethovens). Auch muß man ja zugeben, daß Beethoven die meiste Zeit seines Lebens in Österreich zugebracht hat.

    Mein Cousin, in Berlin geboren und in Kopenhagen aufgewachsen, hat sich dennoch stets als Österreicher gefühlt, hat hier die meiste Zeit gelebt und ist hier auch gestorben.

    Aber das ist eine andere Geschichte.

    PS: Schickelgruber war Hitler's richtiger Name; man stelle sich vor, er hätte nicht den Namen seiner Mutter angenommen: "Heil Schickelgruber" (phon. "Schiklgruaba"): die Geschichte wäre vielleicht ganz anders verlaufen....

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

    Einmal editiert, zuletzt von KaeptnKaos (24. Februar 2004 um 09:24)

  • Der Simca ist ja sowas von geil! Unglaublich! Ich kannte das Fahrzeug nicht - es erinnert in der Seitenlinie ein bisserl an den Zagato-Alfa (Basis 1300 junior, glaube ich). Oder eigentlich umgekehrt, denn der Alfa ist jünger, denke ich.

    Der das Fahrzeug ins Gras stellte, verfügt übrigens über ein außerordentlich grünes Gewissen. Man beachte den Ölfänger auf dem Rasen unter dem Motor!

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

  • Mehr über den Abarth Simca HIER

    Ja, er kam deutlich vor dem Junior Zagato, 1963.
    Chassis von Simca, der Rest komplett von Carlo.

    Die Ölwanne unter dem Auto könnte oder sollte auch ein Spiegel sein, um sich am Auspuff oder Motorblock zu erfreuen. :prost:

    Einmal editiert, zuletzt von Tatzentier (24. Februar 2004 um 16:35)

  • Zitat

    Ist der Abarth die "Fiatsche" Antwort auf den hier?

    Grüße
    AR

    Nicht ganz. Der Abarth Simca ist ein paar Jahre früher und unter einem anderen Reglement enstanden. Das hat zur Folge, dass auch die Stückzahlen nicht vergleichbar sind: Von der Alpine hat Renault ein paar Tausend Stück gebaut; der Abarth Simca und andere Abarths (Bialbero, Record Monza etc.) sind nur in winzigen Auflagen aufgelegt worden, so im Bereich von 100 Exemplaren und weniger. Auch war die Technik delikater (nichts gegen die Alpine!), mit zum Teil eigenen DOHC-Motoren. Heute sind Abarths sehr teure Sammlerautos und in Deutschland, sieht von Leo Aumüller ab, weitgehend unsichtbar, leider.

  • Alpinchen 110 wurde übrigens in Lizenz auch in Rumänien gebaut (man glaubt es kaum!). Hier wurde ja - im Gegensatz zu Abarth - der Sport als Marketinginstrument genutzt, während die Philosophie Abarths der Sporteinsatz war und die Vermarktung lediglich aus Homologationszwecken erfolgte.

    Schade, daß die Fahrzeuge deshalb auch so verknappt sind. Daß sie teuer sind, kann ich mir gut vorstellen, ohne eine Ahnung über den handelsüblichen Preis zu haben.

    An Tatzentier: kommt es tatsächlich vor, daß jemand - wie einstens die Grenzer zur Tschechei - einen Spiegel unters Auto schiebt, damit man gleichsam "unter den Rock" sehen kann? Kurios! Das wußte ich bislang nicht!

    Apropos, weil ich grad das Wort an Dich richte: Arbeitest Du für FIAT oder weshalb ist die Webpage von FIAT als PS bei Dir angeführt?

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

  • Nein, das mit dem Link auf Fiat ist eher ein Insider-Witz, da ich nun einen Fiat im Alltag bewege und in Legitimationsnot gekommen bin.
    Ich ändere die Signatur mal, ist etwas unironisch.

    Spiegel unterm Auto sind bei den Amis beliebt, um die geleckten Unterböden zu präsentieren. Natürlich eher peinlich.

    Was so ein Abarth Simca kostet, weiß ich nicht, denn die kommen sehr selten auf den Markt. Auf jeden Fall richtig Geld. (ich schätze mal ab 100.000 Euro aufwärts mind.)
    Eher mehr.

  • Pauhhh! Um im Österreichischen zu schwelgen: "Da sch... sich der Verein an!" EUR 100.000,00! Für einen Abarth! Wer hätte denn das gedacht!

    In Österreich hatte Abarth immer ein bisserl so den nachsichtig-belächelten, wenngleich charmanten Charakter einer dilletantischen Hinterhofwerkstätte, deren Produkte unter der Beurteilungsgrundlage "na, sind wir großzügig" letztlich als "goa ned so schlecht" versehen wurden und sogar kam es verinzelt zu zaghaft-verschämtem Imitieren: kariertlackierte, gelötete Autodacheln waren in den 60/70ern (zumindest in der Schulstadt Mödling) bei Halbstarken keine Seltenheit; Skorpionaufkleber waren auf allen möglichen Schüsseln (ich glaube, sogar auf Moperln) auffindbar.

    Und heute? Ein Juwel! So ändern sich die Zeiten!

    ---

    Schnellsiederkurs für Österreichisch:

    Moperln =Mofa, Moped
    Schüssel = altes und/oder nicht näher nennenswertes Auto
    goa ned so schlecht = nich' so übel, Mann!

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

    Einmal editiert, zuletzt von KaeptnKaos (25. Februar 2004 um 17:44)

  • Man muss unterscheiden zwischen den (auch sehr geilen) aufgemachten Abarth 500 etc. und Autos wie dem Abarth Simca oder Bialbero. Letztere sind echte Rennwagen, die in winzigsten Stückzahlen gebaut wurden und technisch noch exquisiter sind, mit eigenen Motoren. Und wunderschön dazu.
    Dann gab es noch die Abarth Auspuffanlagen, aber das war ja schon damals sowas wie heute "M" bei BMW.

    P.S.: "Schüssel" als eher abfälligen Ausdruck für Auto ist in Hamburg auch gebräuchlich. Ebenso schön finde ich "Rochen", gerne benutzt im Schaumburger Land, wo die Elisen besonders kräftig geraten.

    P.P.S: eben gefunden: Geiler Abarth 600. Man beachte auch die Scheibenwischer.

  • Der ist, oberflächlich betrachtet, wirklich sehr schön. Bloß das Servierbrett am Heck: eine Anlehnung an den Porsche Turbo. Und - ehrlich gestanden - hat's mir dort auch nicht gefallen.

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

  • Zitat

    Der ist, oberflächlich betrachtet, wirklich sehr schön. Bloß das Servierbrett am Heck: eine Anlehnung an den Porsche Turbo. Und - ehrlich gestanden - hat's mir dort auch nicht gefallen.

    Wohl eher umgekehrt. Der Porsche lehnt sich am Abarth an.
    Soll übrigens richtig Speed gebracht haben auf den Geraden.
    Der Porsche Turbo brauchte den Flügel, weil da der Ladeluftkühler drin saß. Selbst mit bestem Werkzeug, dass es nur in ausgewählten Haushalten gibt, wäre da nichts selbst zu machen bzw. kleben.

  • Ist es tatsächlich so, daß der Abarth das Brettl vor dem Turbo hatte? Ich kann mich bloß erinnern, daß die ursprünglich stets mit halboffener Motorhaube herumgegurkt sind.

    Daß der Turbo darin den Ladeluftkühler hatte, war mir bewußt; deshalb konnt' ich's ja auch akzeptieren. Aber ich erinnere mich noch mit Grauen an die Zeit, als die Bastler hergingen und die normalen 911er nachrüsteten, um den Eindruck "als ob" zu erwecken.

    Dieses Teil war im Sinne der Silhouette einfach nicht stimmig, stringent, harmonisch,...., wenngleich beim Turbo technisch unverzichtbar.

    Tand ist das Gebilde aus Menschenhand

    Einmal editiert, zuletzt von KaeptnKaos (26. Februar 2004 um 12:14)