Erfahrungen mit eingerissener Radlauf, verstärken mit GFK Rundstab

  • Hallo,

    ich habe an einem Radlauf 2 kleine Haarisse, die darauf hin weise dass der Vorbesitzer irgendwann mal einen leichten Crash oder Rempeler hatte und dann überlackiert. ;(

    GFK Matten einlaminieren mit Epoxy oder Poliesterharz ist sicherlich üblich.
    Ich habe mir gedacht das innen im Radlauf entlang ein 6mm GFK Rundstab in voller länge die Stabilität enorm verstäkt.
    Die Rundstäbe haben eine extrem hohe Zugfestigkeit, sind elstisch und biegsam und würden im Radlauf auch gut enlang gebogen werden können. Ich würde das gleich vorbeugend in allen Radläufen machen.
    Da hier gleiches Material wie der Elise Body verwendet wird, solle es mit dem Wärme-Ausdehnungs-Koeffizient verglichbar sein.

    Hat jemand schon Erfahrung damit, Rundstäbe oder andere Fertigteile mit Polyesterharz einzukleben evtl. mit einer Matt noch über zu laminieren :?:

    http://www.modulor.de/shop/oxid.php/…d/BQD/anid/BQDD

    Gruß crosser

    Einmal editiert, zuletzt von crosser (15. März 2011 um 17:26)

  • Ich bin zwar kein GFK-Profi, habe aber schon einigen über die Schulter geschaut.

    GFK ist ein Verbundwerkstoff! Also wird der Rissverlauf freigelegt, indem an der Oberfläche Lack und Füller abgetragen werden. Der im Lack sichtbare Miniriss hat dann schon Mal eine Länge von mehreren Dezimetern und einige Verzweigungen, die durch ihre hellere Färbung sichtbar werden. Dann wird die Umgebung des Risses ausgefasert, um das Material schichtweise wieder aufzubauen.

    Würden die Profis sich diese (elende) Arbeit machen, wenn das einfach durch das Aufpappen eines Rundstabs ginge?
    :rolleyes:

    Delle

  • Würden die Profis sich diese (elende) Arbeit machen, wenn das einfach durch das Aufpappen eines Rundstabs ginge?
    :rolleyes:

    Lass ihn nur probieren, dann haben Faserpanscher wie ich danach umsomehr zu tun :D

    Im Ernst das ist eine der ungeschicktesten Varianten, denn dabei bringst du erst Recht Spannung rein und provozierst damit weitere Risse. Man könnte mit sinnvollen Stringern aus dem richtigen Material solche Stellen verstärken - aber GfK oder CfK Rundstäbe sind an dieser Stelle dafür absolut ungeeignet.

    Risse werden im übringen nicht ausgefasert sondern ausgeschäftet (ballig ausgeschliffen) und dann mit Matte oder gewebe und Harz repariert.

    dietmar

    • Offizieller Beitrag


    Risse werden im übringen nicht ausgefasert sondern ausgeschäftet (ballig ausgeschliffen) und dann mit Matte oder gewebe und Harz repariert.

    dietmar

    Ich habe das bisher immer V-förmig ausgeschliffen. Meinst du das mit 'ballig'?

  • Ich habe das bisher immer V-förmig ausgeschliffen. Meinst du das mit 'ballig'?

    Ja, das passt schon. Wichtig ist halt auch, dass dieses V bei einer Laminatdicke von 3mm nicht nur eine breite von 20mm hat. Hintergrund ist, dass man eine gute Verklebefläche für die "neuen" Fasern schaffen sollte und diese nicht nur stumpf in den Riß hineinwürgen sollte.
    Aber da verhält es sich wie fast immer bei Verklebungen (im Prinzip ist ein solches Laminat nichts anderes), wenn man versucht zwei 1mm starke Teile stumpf zu verkleben wird das nicht gut halten - verklebt man sie statt dessen überlappend und erhält damit eine ordentliche Klebefläche, dann kann das unglaublich gut halten.
    Ein interessanter Unterschied zu einer normalen Verklebung besteht bei den Faserwerkstoffen allerdings schon, wenn die Reparatur richtig ausgeführt wurde hält die reparierte Stelle die selben Belastungen aus wie das unversehrte Bauteil und das ohne eine Aufdickung der Wandung. Mit anderen Worten eine gute Reparatur erkennt man nicht - weder von der Sicht-, noch von der Rückseite.

    dietmar

  • Ähm, ich hätt da mal ne Frage, es scheint ja jemand mit Ahnung anwesend zu sein ;)
    Irgendwann wollte ich eigentlich meine Elise lackieren lassen und vorher die unnötigen Spalte schliessen.
    Auf der Front direkt unterm Emblem, am Heck vom Radlauf zum Bremslicht und diese Kühlergrille neben den Rücklichtern.
    Ist das überhaupt machbar? Also der Lack soll ja nicht nach Jahren an diesen Stellen springen.
    Sry für offtopic-light

  • Ähm, ich hätt da mal ne Frage, es scheint ja jemand mit Ahnung anwesend zu sein ;)
    Irgendwann wollte ich eigentlich meine Elise lackieren lassen und vorher die unnötigen Spalte schliessen.
    Auf der Front direkt unterm Emblem, am Heck vom Radlauf zum Bremslicht und diese Kühlergrille neben den Rücklichtern.
    Ist das überhaupt machbar? Also der Lack soll ja nicht nach Jahren an diesen Stellen springen.
    Sry für offtopic-light


    Keine Ahnung wie die Clams von innen an den Stellen aussehen, davon hängt die beste Vorgehensweise ab.

  • ich arbeite recht viel mit Carbon (baue Einzelanfertigungen/Kleinserien für Motorradverkleidungen).
    Wie eh schon oben schon gesagt wurde, Rundstäbe sind absolut nicht das richtige Material und BIEGEN? Willst 24h (Aushärtezeit) das Teil in richtiger Lage halten?! :whistling:

    Würde vorschlagen, wie auch schon oben vorgeschlagen, schleif von INNEN die defekte Stelle (wie oben beschrieben) bis du fast durch bist (VORSICHTIG) und trag dort gleich ein CFK auf, hält mehr aus und aussen hast du immer noch nur den Riss und nicht eine große Reparaturfläche.
    Unterstützend kannst du ja ein paar Rovings miteinarbeiten, DIE kannst du BIEGEN. Rovings sind eigentlich nur gerichtete Faserstränge.

    Grundsätzlich lässt sich mit GFK/CFK alles reparieren! :thumbup:

  • Also erst mal zu dem originellen Vorschlag mit GFK- oder auch CFK-Rundstäben:
    Diese eignen sich nach meiner Ansicht vortrefflich zum rückseitigen Verstärken gewisser Partien, müssen aber wie der Untergrund angeschliffen und voll breit eingebettet werden. Vielleicht probier ich das bei meiner mit zahlreichen Rissen und Ausbrüchen "aufgearbeiteten" Frontclam demnächst aus. Danke für den Tipp !

    Natürlich ersetzt das keine saubere Rissreparatur:
    Wenn nicht ballig, dann muss die V-Kerbe breit genug sein (mindestens 120°, besser 150°) und eine raue Oberfläche haben, sonst bringt insbesondere CFK-Spaltfüllen nichts Belastbares. Wenn man von der Rückseite innen ähnlich verfährt, kann eine festere Struktur erzeugt werden als die originale harzarme Zone innen und die Faserarme außen direkt unter der Lackoberfläche.

    Jede Klebung benötigt Fläche und noch mal Fläche ... Dann kann die Reparatur zu einer etwas festeren Partie als die Umgebung führen, was optimal wäre. Ein starker Festigkeitssprung ist zu vermeiden.