Tatzentier: Herzlichen Dank für die Blumen! Es freut mich auch, mit Dir wieder manche verbale Klinge zu kreuzen
Um dies an dieser Stelle zu manifestieren, möchte ich bezüglich des Herrn T.W.A. bloß noch eines nachmerken: ich finde, daß - aus heutiger Sicht - Sprachkonstrukte, die aus einem Konvolut unnotwendig anreichernder Schnörkseln - also nicht blumenreichen, sondern gewollt oder ungewollt verkomplizierend wirkender Paraphrasen bestehen - eine gewisse Scheu des "Kind beim Namen nennen-Wollens" zum Ausdruck bringt. Also unterstelle ich gleichsam, daß der Fabulierende im Falle der Absicht etwas damit tatsächlich verbergen - oder halt einfach als besonders "g'scheit" dastehen wollte, indem er als der bemühter Versuch, Hegel auch in der Sprache zu imitieren, erkannt werden wollte.
Über die Inhalte, die A. zum Ausdruck bringen wollte, möchte ich mich an dieser Stelle nicht echauffieren. Dies alleine deshalb, weil es meine persönliche Überzeugung ist, daß jeder Mensch bestimmte Standpunkte hat und diese auch als Thesen vertritt. Somit allerdings immer eine subjektive Rolle übernimmt. Im Sinne eines gesamtheitlichen Betrachtungswinkels sollte eine objektive Betrachtung ebenfalls stattfinden, quasi als "Prüfstand gegen Autofixierung". Das wäre wahre Größe und im Prinzip wahre Philosophie.
Und das tut es nicht bei einem A. Er bleibt damit zwar stets den eigenen Thesen treu, aber eben immer subjektiv. Somit wird er zum einen für seine Anhänger zum hochgelobten, für seine Kritiker - die aber, wie etwa Popper, nach eigenen Thesen ebenfalls lastig werten - vielleicht nicht so tollen Philosophen.
Und ich kann mich noch an meine eigene Schadenfreude erinnern, als A. (von ihm stammt ja das Zitat „Die Brüste der Freiheit, die das Volk führt, sind nackt") als Gallionsfigur der Frankfurter Schule mit dem Phänomen des "Oben ohne" in natura konfrontiert wurde; und wie er persönlich in dem Moment darunter litt - jetzt, wo ich das schreibe, kann ich mich des schadenfrohen Grinsens nicht verwehren. Zu toll war der Anblick.
Was also lernen wir daraus?
Nix...eigentlich...
Außer: die reinste Freude ist und bleibt die Schadenfreude