Sirs,
ich sitze hier gerade gemütlich mit einem Bier in der Hand und denke darüber nach, inwiefern ich eigentlich die "Carving" Technologie (z.B. hier ) von DaimlerChrysler gut finde. Denn es ist ja so:
Einerseits hat es immer schon revolutionäre Fortschritte in der Fahrwerkstechnik gegeben (Vorderradbremsen, Einzelradaufhängung, hydraulische Stoßdämpfer etc.), welche auch uns in der Elise schlußendlich zugute kommen. Insofern ist auch die "Carving" Technologie ein logischer Schritt in diese Richtung.
Andererseits geht die "Carving" Technologie ja doch ein ganzes Stück weiter, indem sie ein bisher in seinen Eigenschaften statisches Bauteil (den Querlenker) zu einem dynamischen, sogar aktiv gesteuertem Bauteil macht. Rüttelt das nicht schon - zumindest grenzwertig - an den Grundfesten dessen, was wir "Auto" nennen? Schließlich bedient sich diese Technologie eines Prinzips, welches den Zweirädern eigen und damit nicht originär für das beim Auto typische vier-Räder-Layout ist.
Die Konsequenzen dürften nicht unerheblich sein, denn auch so einiges an Fahr*technik* wird sich mit dieser Technologie ändern müssen. Autos mit "Carving"-Fahrwerk werden sich grundsätzlich anders beim Einlenken verhalten und eine dynamische Balance besitzen - klassische Begriffe wie "Untersteuern" und "Übersteuern" werden möglicherweise keine Gültigkeit haben.
Vielleicht werde ich alt, aber ich will mich nicht so recht mit dieser Vorstellung anfreunden. Für mich liegt der Reiz der Materie eben genau darin, die gänzlich unbelebte und in sich auch intelligenzfreie Technik eines Automobils durch meine mehr oder weniger ausgeprägte Geschicklichkeit beim Fahren mit Leben zu füllen. Deshalb mag ich auch keine Servolenkungen, kein ABS, kein ASR etc. und schon gar keine elektrischen Bremsen. Und kein "Carving".
Seit ehrlich: Bin ich gestrig?
Gruß, HRH the Lord of TNS