Exige MKII startet hin und wieder nicht/ungern

  • Guten Abend,

    habe eben etwas mit der Suchfunktion rumgespielt aber nichts vernünftiges gefunden.

    Folgendes Problem:

    Batterie ist voll, normalerweise startet der Motor sofort...doch seit geraumer Zeit kommt es des öfteren vor, dass nach dem Schlüssel umdrehen nur ein tacktacktacktack kommt.

    Zündung wieder aus, wieder an: tacktacktack...irgendwann nach ein paar Versuchen springt der Motor dann an. Die Aussetzer sind aber nicht immer (kann ne Woche gutgehen und dann gibt es wieder einen Tag wo es nicht sofort funktioniert). Ist auch egal, ob Motor vorher nass geworden oder nicht (dachte an Feuchtigkeit irgendwo...).

    Weiss jemand Rat? Hat jemand auch schon das Problem gehabt?

    Grüsse, mille

  • Batteriepole lose :rolleyes: oda schlechte Masse oda Anlassekabel lose / Anlassekabel defekt

    oda doch die Batterie , schon mal ein Belastungstest machen lassen ?


    Ah Batteriepol lose könnt noch sein...hab so nen Trennschalter dran und der klemmt vielleicht nicht so dolle. Werde das mal checken.

    Danke schon mal.

    Batterie denke ich nicht, ist

    a) erst ein Jahr alt
    b) ich kann relativ lange tacktacktack machen...schwächeln tut sie nicht.

    Was ist überhaupt das tacktacktack? Bei allen anderen Autos hörte sich "nicht starten" eher nach Gejaule an...na ja jedenfall nicht so.

    Grüsse, mille

  • Tack-tacksollte das relais vom anlasser sein.
    Vielleicht ist da der fehler zu suchen. Vergammlet/verklebt... Je nach lust/tempertur/feuchtigkeit schaltet das ding dann oder nicht...

    Ich musste letztes mal meinen exige fremdstarten, das hat erst nach ein paar minuten spielerei geklappt. Das tacken kam da ca. Mit 2-3Hz...

  • Zitat

    Das nächste mal wenn das wieder ist versuch mal mit dem Hammer leicht drauf zu klopfen .

    Nach dem Motto: Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen,...ääh Startvermögen :D

  • Tack-tacksollte das relais vom anlasser sein.
    Vielleicht ist da der fehler zu suchen. Vergammlet/verklebt... Je nach lust/tempertur/feuchtigkeit schaltet das ding dann oder nicht...


    Klingt auch gut.

    Auf der anderen Seite müsste das Relais dann aber schon immer defekt sein...ich hatte noch nie dieses typische Orgeln beim Lotus wie man das von anderen Autos kennt. Tacktacktack macht es bei mir auch wenn die Batterie fast alle ist...noch nie kam das typische Orgeln. ?(

  • Also bitte, dann mal noch ein technischer Einblick für dich:

    hab das aus eigener leidiger Erfahrung... mit einem 14 Jahre alten Anlasser, der nun über 130.000km im Einsatz war und immer wieder mit mehr oder minder passendem Material zurechgebastelt wird.. sehr gut im Kopf ;)

    **********
    Wenn es gelegentlich direkt aus dem Anlasser *tack tack* macht (und zwar dort, nicht im normalen Relaiskasten irgendwo im Auto !), obwohl die Batterie voll und alle Zellen intakt sind (also die Energie unter Last, beim Anlassvorgang, nicht über ein Mindestmaß hinab absackt in den Zellen der Batterie) -so hast du ja zumindest genug Saft im Bordnetz.
    ..damitdann, wie oben schon angedeutet, der sog 'Magnetschalter' anzieht. Das ist für sich betrachtet erstmal fein..
    (technisch ist er, der Magnetschalter, wirklich nichts anderes als das stärkste und größte Relais im ganze 'System Auto', da es einen hohen Leistungswert und Stromfluß schalten muss, genau genommen jenen Wert von mitunter mehreren kW den dein Starter als Leistungsabgabe hat)

    Am Anlasser zieht in diesem sog. Magnetschalter ein Elektromagnet mittels seines in einer großen Spule erzeugten Magnetfeldes meist einen rein mechanischen Einschubhebel für das Startritzel in eine Einspurrichtung. Er bewirkt dabei dann gleichzeitig in Endlage das eine Kontaktbrücke in der *Plus*-Leitung geschlossen wird, jene Leitung die den Stromkreis über die positive Spannungsseite der Kohlebürsten des eigentlichen Elektromotors zu bewerkstelligen hat.

    Wenn jedoch die Schleifkohlen am Elektromotor (meist ist es ein simpler Motor mit Dauermagnet im Gehäuse und Schleifkohlen an der Wicklung, genau wie in einem alten Spielzeugauto) aber nun wegen Dreck/Abrieb oder Rost an der Federmechanik die jene Kohlen in Position halten einen schlechten Kontakt haben, oder einfach vom Verschleißbild betrachtet schon in schlechtem Zustand sind ..so ist der Strombedarf an der Kontaktfläche dieser Schleifkohlen sehr hoch
    -dies belastet dann dein elektrisches Bordnetz und der Elektromotor will nicht andrehen -obwohl eben bereits nahezu vollständig "eingespurt" wurde. Die Energie an der Spulenwicklung des Elektromagneten, den der sog. Magnetschalter ja quasi darstellt, die fällt wegen dem Absacker im Bordnetzt dann wieder zusammen und der Elektromagnet verliert an Spannkraft und lässt sich wieder in Ruhelage fallen (ist ja Federbelastet..) ..da dabei der Kontakt für die oben benannte Plusleitung des Elektromotors geöffnet wird kann sich dein Bordnetzt stabilisieren, und da du ja nochimmer über mehrere Sekunden lang den Schlüssel in Startstellung gehalten hast wird umgehend das Magnetfeld in der Spule des Elektromagneten wieder aufgebaut -der versucht dann wieder die ganze Fuhre einzuschieben und die Plusleitung zu brücken für den Starter ..mit dem wiederholten Ergebniss ..das passiert also je einmal pro 'tack' ..und je länger du den Schlüssel festhälst und je länger dein Batterie für das Spielchen "Spule bestromen" -" Bordspannung am Startermotor absacken"- "Stromkreis zusammenbrechen und öffnen" -"Spule bestromen" .. etc. noch Reserven hat -um so ausgiebiger darfste dir das dann anhören.

    Wenn du statt *TackTack* nur ein surren oder auch ein metallisches Mahlgeräusch, ähnlich dem verschalten im Getriebe hörst (also schalten ohne Kuppeln mein ich) -so hat zwar dein Elektromotor im Anlasser Strom bekommen und dreht, denn der Kontakt für die Plusleitung am Elektomotor ist bereits geschlossen -der Elektromagnet im Magnetschalter hat es aber nicht geschafft das Anlasserritzel vollständig bzw. zielgerichtet einzuschieben. -diese Situation ist eher selten, und trifft dann auf fehlerhafte Anlasserritzel, oder auf eine falsche Ausrichtung der Kontaktpunkte in dieser Leitungsbrücke an der 'Plusleitung' innerhalb vom Magnetschalter ..welche eben zu früh schon den Stromfluß über den Motor freigibt.

    Wenn du nur im Relaiskasten (Sicherungskasten, wenn dort auch die Hauptrelais drinn sind..) ein leichtes klickern vernimmst, so funktioniert zwar dein Startschloß/Zündschloßß an der Lenksäule ..und auch das kleine Relais vom der Anlassersteuerung im Relaiskasten -jedoch ist die Bordspannung in deinem Fahrzeug momentan so gering das eben nur dieses geradezu winzige Relais im Sicherungs-/Relaiskasten anziehen will ..für die große Spule im Magnetschalter reicht der Saft garnicht mehr ..darum dann von dort auch kein Geräusch.
    ************


    ..hoffe du verstehst diese Beschreibung, und kannst damit der Ursache auf den Grund kommen -wenn nicht wird dich sicher Guido Schuchert oder ein anderer versierter Mechaniker von den Mitgliedern hier im Forum das besser erläutern können ;)

    Randnotiz, auch Anlasser kann man in Eigenregie überholen, und braucht nicht (wie ich es letztens lesen konnte: für 150€ bei Elise-parts ?) immer gleich ein ganzes Neuteil erwerben..

    "..eine alte else riecht meist nach frostschutz, wenn die nach totem hund riecht solltest du den marder ausbauen....."- 'C' by Guido Schuchert

    "selber essen macht satt" -'C' by me

  • noch zwei gedanken:
    wenn das auto ja noch neu ist aber solche macken hat, könnte es sein, dass...
    ...das anlasserritzel oder noch eher das schwungradritzel mal etwas gequält wurden und es deshalb nicht brav einhängt? kann man das irgendwie einfach kontrollieren? wagen aufbocken und deckel demontieren und irgendwo reingucken? wenn es hie und da selten auftritt, dann könnten ggf einige zähne am schwungrad defekt sein?
    ...macht es den anlasser glücklich, wenn man den mal mit bremsenreiniger durchspühlt?
    ...kann man das ding irgendwie fotographieren, damit wir hier ne ferndiagnose stellen können?

  • Wow Günther! Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Gedanken zu meinem Problemchen. Habe viel aber nicht alles verstanden...

    Mechanisch und strukturell verstehe ich ja einiges am Auto...aber Elektrik bleib mir fott!

    Also was macht der Elektrik-Dummy? Ladegerät dranhängen...vielleicht ist es ja doch die Batterie.

    Und siehe da: nach einer Nacht startet das Autochen wieder tiptop! Werde erstmal weiterfahren und dabei weiter beobachten...

    Da ich kein Spannungsmesser habe konnte ich eben auch nichts messen...

    Aber vielen Dank noch mal für die technische Unterstützung hier!

    Grüsse,

    mille

  • Du hast uns ja beschrieben das Problem tritt auf wenn die Batterie voll geladen ist, als auch bei jedem anderen beliebigen Energiezustand ..also muss ich dir eben für das bessere Verständnis das haarklein erläutern.

    Klar kannst du auch einfach auf Glück hoffen und immer den Batteriezustand möglichst top erhalten durch regelmäßiges Aufladen im Stand ..doch deiner Beschreibung nach hat dies ja die Zuverlässigkeit des Startens nicht wirklich erhöht in der Vergangenheit..

    Übrigens 'Orgeln' meint ja nur das der Anlasser sowohl sein Ritzel ordnungsgemäß in den Zahnkranz vom Motorschwungrad eingespurt hat -als auch das der Elektromotor genug Saft (und Kontakt) hat um aktiv zu drehen, und zwar den Verbrennungsmotor mit mehr oder minder der nötigen Startdrehzahl.
    -nur 'orgelt' halt dann der Fahrzeugbesitzer da länger mit dem Schlüssel, da entweder Zündung oder Kraftstoff fehlen (durch Fehler in den jeweiligen Systemen, oder zum Beispiel weil die Witterung (Frost) keine gute zündfähige Gemischbildung zulassen, oder die Spannung in der Batterie beim 'Orgeln' (also eigentlich beim geplanten Startvorgang...) wegen schlechtem Ladezustand soweit absackt das sich Teile der Motorelektronik abschalten (stell dir das einfach vor als Mindestbedarf an Spannung für das Steuergerät , oder auch für einen kräftigen Zündfunken..)

    "..eine alte else riecht meist nach frostschutz, wenn die nach totem hund riecht solltest du den marder ausbauen....."- 'C' by Guido Schuchert

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