Dass Lotus derzeit etwas ziellos agiert wird wohl niemand bestreiten.
Die Hauptprobleme sind: Hohe Preise, kein überzeugender Anreiz, auf die MKII umzusteigen (Motor, Styling), Inflation von merkwürdigen Sondermodellen, keine harten Track Day Toys mehr (340R, Exige), kein Esprit usw.
Wäre ich Berater, ich würde Lotus folgendes empfehlen:
Elise S3 auf Basis des bekannten Chassis mit anderem Motor (ich finde den K super und meine, dass er die richtige Wahl für die S1 war, aber die Leistung, die das Chassis vertragen kann und die heute gewünscht wird, bekommt man ohne in der Serie unmögliche Feinarbeit per Hand standfest aus dem Rover nicht heraus): ein 1,8 bis 2,0 Liter, mindestens 180 PS und 190 NM (Renault? Toyota?) mit 6-speed gearbox. Das höhere Gewicht wird durch die Mehrleistung wettgemacht. Styling wieder etwas freundlicher. Davon dann zwei Versionen: Base Sport ohne alles und Tourer mit Teppich und Klimaschnickschnack und meinetwegen ABS und Airbag. Dann kann jeder wählen. Preis ab 33.000 EURO.
Auf Basis dieses Chassis/Motor- Konzepts dann ein Track Day orientierter Exige-Nachfolger, vielleicht auch mit dem Turbo aus dem Speedster, dann aber mit minimum 250 PS und max 820 KG. Muss auf der Rennstrecke wirklich schnell sein.
Und schließlich ein Auto in der Größe des M250, aber mit einem besseren Styling. Lotus könnte eine riesengroße Lücke im Markt besetzen: V6 mit 3.2 bis 3.5 Liter, Sauger, 275 PS und Gewicht 950 KG. Das müsste doch mit dem Elise-Konzept Aluchassis/Kunststoffaußenhaut zu schaffen sein. Preis um 50.000 EURO, dafür dann aber auch Fahrleistungen im Bereich des viel schwereren 911 oder zumindest Boxster S.
Ein Supercar im Stile des Pagani oder Enzo wäre der nächste Schritt, ist aber nicht wirklich nötig, da Lotus in diesem Segment keine Tradition hat und sich stattdessen auf den Grundsatz "performance through light weight rather than outright horsepower" besinnen sollten. Zu Preisen, die nicht günstig sind, aber reel.