Kompressorumbau mit 2ZZGE

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe ich bin im richtigen Bereich, ansonsten bitte verschieben.

    Habe eine Frage zum 2ZZGE und Kompressorumbau. Der Toyotamotor hat im Corolla TS/TSC Bowdenzug, im Lotus Egas. Vom Corolla gab es ein Kompressorkit bzw. eine limitierte Kompressorversion seitens TTE (Toyota Team Europe -> jetzt Toyota Motorsport).

    Insgesamt wurden 800 Fahrzeuge gebaut, Euro3 und später die U.K. Modelle Euro4.
    Kann ich technisch gesehen, dass Kompressorkit vom Corolla in den Lotus einbauen? Wegen dem Bowdenzug bzw. Egas?

    Danke euch.

    Schöne Grüsse

  • Jetzt mal eine superunprofessionelle Meinung von mir, da ich es nicht besser weiß:
    1. Ist die Motorraumgeometrie in Elisederivaten incl. Zuluft sehr anders und
    2. Wenns gehen würde hätten es 2005/2006 mindestens 30 Leute gemacht.

    Gruss, Mark

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

  • Also, um es direkt vorwegzunehmen - es passt nicht.

    Ich hatte mir damals als meine 111r auf der Rennstrecke den Heldentod gestorben ist, einen Corolla TS compressor unfallwagen zugelegt, genau in dieser Absicht. Genau genommen war es Bennos geniale Idee und er (ja genau, der unfreudliche und nicht hilfsbereite Mensch) hat dann die Kiste dann besorgt.
    Leider passte der Kompressor nicht in die Elli, so dass wir uns mit dem Motor begnügt haben. Das Chassis und der Kompressor selber gingen so schnell weg, das glaubt man kaum. Anscheinend ziemlich selten der Hobel.
    Na ja, aber wie oben beschrieben, es geht net!
    Entweder original sc oder eine Nachrüstlösung, ich bin damals bei BOE gelandet, die Kiste rennt noch immer.

  • Was für ein Chassis nennst Du denn Dein Eigen djcroatia? Der Kompressor Schraubenkompressor vom 2ZZGE baut ziemlich ausladend aus, das Chassis des '05 Jahrgangs und ff (Toyota-Motoren) auch deswegen hinten ausgeweitet worden. Kompakter und deutlich breitbandiger wäre ein K20A2 mit Radialkompressor, z.B. Rotrex C38-61, der passt mit Aufwand in das S1- und das S2 bis '04-Chassis. Noch dazu gibt es fix-fertige Kits zum selber zusammenbauen. Solltest Du ein Toyota-Chassis haben, also mindestens Euro 4, könntest Du den K20Z4-Motor nehmen, der u.a. für die Euro 4 zertifiziert wurde.

  • =O:D
    Da darf man das Kühlungstrickkistchen aber weit aufmachen.

    Juup, bei 289 kW am Schwungrad sind das 965 kW an Wärme! Diese teilt sich bei Nennleistung wie folgt auf:

    - Abgas (ca. 32 %),
    - Strahlung (4 %),
    - Unverbranntanteil (24 %)
    - und Kühlwasser und -Öl (40 %),

    das sind immerhin noch 354 kW die über Öl und Wasser an die Außenluft abgegeben werden müssen. Bei einer Spreizung von 30 °C über den Frontkühler, wenn Wasser und Öl auf den selben Kühler gehen, sind das 177 Liter/min Kühlwassermassenstrom (Glysantinanteil von 20 %). Das ist eine CWA 400-E-Pumpe oder ein gut ausgelastetes Seriensystem :thumbup:

  • Interessanter ist aber, wie man viel Luft durch die Karre durchbringt.

    Also wirklich viel. Bei 40 Grad Differenz und 354 kW 8 Kubikmeter pro Sekunde (also etwa 10 kg/Sekunde bzw 600kg/ Minute, also etwa das dreifache des Kühlwassermassenstroms). Ok lass es durchnittlich auf dem Track ein Drittel davon sein. 2600l/Sekunde. Viel Spaß bei den Querschnitten die Du hast.
    Wobei ich ahne, daß ich Dir das nicht zu erzählen brauche..

    Gruss, Mark

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

    3 Mal editiert, zuletzt von BigMan (16. Februar 2018 um 12:01)

  • Interessanter ist aber, wie man viel Luft durch die Karre durchbringt.


    Nun ist es ja so das die Leistung dauerhaft nur bei Höchstgeschwindigkeit abgegeben werden kann. Bei so einem Motor ist eine Getriebeverstärkung Pflicht und keine Kür! Das hieße man könnte die Höchstgeschwindigkeit von 276 km/h mit dem ITR '02 Getriebe bei 8500/min anheben...sofern die Karosserie das mitmacht :/ . Sei es wie es will, bei 275 km/h bekommt man ohne weiteres die Kühlleistung in die Luft, bei einem Wärmedurchgang von 56 W/m²K des Kühlers ergibt sich eine logarithmische Temperaturdifferenz von 50 K, sprich die Luft wird von 25 auf 51 °C erwärmt. Machbar! Das Nadelöhr ist tatsächlich der Weg bis zum Rückkühler, bei 30 °C Temperaturhub sind das immer noch 285 l/min, über 4 m/s Strömungsgeschwindigkeit bei 38 mm ID, mit einer E-Pumpe und Thermostat ist da kaum ranzukommen. Was die mechanische Pumpe vom K20 kann, weiß ich leider nicht. Nehmen wir mal an die kostet 6 PS gegenüber einer E-Pumpe CWA 400, dann wären das rund 36 l/min zusätzlich, je nach Druckverlust über den Kühlkreislauf, ich ging mal von 0,6 bar aus.

    Bei geringeren Geschwindigkeiten kommt es ganz auf die Anwendung an, z.B. 10 aneinander schließende 1/4-Rennen, Bergrennen, Slalom, ...da wird es auf der Luftseite richtig eng. Also was für die Hochgeschwindigkeitsrennstrecken mit im Mittel 180 km/h wäre das machbar. Für alles darunter muss modifiziert werden, z.B. Ölkühler an die Luft (< 10 kW), Hauptkühler nochmals vergrößern, Thermostat, die größte Druckverlustschleuder schlechthin im Kühlkreislauf, ... .

    Es kommt also ganz darauf an was man mit dem Spielzeug anstellen möchte. Ich bin eher für Sauger, da sind 300 Pferde für den Bergrenneinsatz auch schon eine große Kühlsystem-Herausforderung.