Hallo Lars,
die 28° zusätzliche Vorzündung der Unterdruckdose
ist nicht immer voll aktiv, da es sich um eine Verstellung
ausschließlich für den Teillastbetrieb handelt.
Im Teillastbetrieb
ist wegen des sehr mageren Betriebs noch mehr Vorzündung erforderlich um
das Gemisch sicher zu entzünden. Das wurde damals eingeführt um die
Emissionen und den Verbrauch zu senken. Bei Vollast und stark geöffneter
Drosselklappe ist so gut wie kein Unterdruck mehr in den Ansaugrohren
vorhanden.
Es sind also bei Vollast:
Statische Vorzündung: +10° (im Standgas)
Fliehkraftverstellung: +11° (erreicht ab 2000 1/min)
Theoretisch Vollast: +21°
Im Teillastbereich kommen noch maximal hinzu:
Vakuumverstellung : +28°
Bei Vollast wird warscheinlich doch noch ein geringes Vakuum vorhanden sein und zu den +21° kommen noch 2 bis 4° hinzu.
Einstellen also im Standgas auf +10° Ob mit oder ohne aufgestecktem Unterdruckschlauch müßte im Service Manual stehen.
Um die Verstellung der Fliehkraftregelung zu Testen den
Unterdruckschlauch abziehen und mit der Stroboskoplampe testen ob sich
beim Gas geben die Zündung kontinuierlich in Richtung früh verstellt und
bei ca. 2000 1/min sein Maximum von ca. +11° erreicht hat.
Zum Testen der Vakuumverstellung bei laufendem Motor den Schlauch
aufstecken und durch langsames gas geben und wegnehmen testen ob
ungefähr +28° Unterschied erreicht werden.
Fertig
Gruß
Michael
Meine Vermutung ist Folgende:
Der Unterdruckanschluß mit dem Thermoventil ist für die Verstellung in Richtung Spät (Retard).
Die Verstellung in Richtung Spät funktioniert nur im Leerlauf durch den hohen Unterdruck bei geschlossenen Drosselklappen um das fettere Leerlaufgemisch heißer und damit effektiver und schadstoffärmer verbrennen zu können.
Das Thermoventil schaltet die Verstellung erst frei, wenn der Motor auf Betriebstemperatur ist, damit die Drehzahl bei kalter Maschine nicht in den Keller geht.
Der andere Teil der Druckdose ist, wie Du schon erwähnt hast, für die Verstellung auf Früh beim Gas geben- gleichbedeutend mit dem Ladedruck.
Folglich dürfte die Gesamtverstellung vo 28° sich also auf die ganze Druckdose beziehen.
Möglicherweise 10° für die Verstellung nach Früh und 18° für die Verstellung in Richtung Spät was dann zusammen 28°ergibt.
Und schon hast Du, hier als Beispiel nur noch 10° stat + 11° adv. + 10° vac (oder Druck) macht 31° Gesamtvorzündung.
Schau mal genau auf der Unterdruckdose nach, manchmal ist der Verstellwinkel für jede Seite getrennt kleingeschrieben darauf eingeprägt.
Wenn jetzt der Turbo Druck aufbaut verstellt sich
der Verteiler in Richtung Frühzündung
Bei positivem Einlaßkrümmerdruck muss die Zündung verspätet werden, sonst kriegt man Klopfen.
Kaes
@ kaes
könntest Recht haben möglicherweise wird, bei hohem Ladedruck in Richtung Spät verstellt.
Das liesse sich aber auch testen indem man in den Schlauch der Druckdose bläst bzw an ihm saugt.
Das natürlich bei beiden Anschlüssen der Unterdruckdose.
Dann bei laufendem Motor noch herausfinden in welchem Betriebszustand Unterdruck, kein Druck oder Unterdruck anliegt.
Nach diesen Versuchen wäre im Prinzip alle erklärbar und verständlich.
Lars bitte testen 
... komisch... Ich hab meine Doku nicht dabei, ich werd da mal reinschaun müssen. Aus logischer Sicht müsste die verstellung nqch spät erfolgen.
Ach ja, Teillastklopfen kann man im Auto recht gut hören, Volllastklopfen jedoch nicht.
Ich hab SE Kolben und Laufbuchsen, ich müsste das auch mal checken.
Kaes
Das Plenum, also da wo der Ladedruck des Turbos "hinendrückt" sitzt doch noch vor den Drosselklappen, in Flussrichtung gesehen.
In dem Moment wo im Plenum also ein Überdruck aufgebaut wird herrscht, im Verhältnis dazu in der Ansaugbrücke (Zwischen Drosselklappen und Motor) ein niedrigerer Druck. Also kann nun mit mehr Frühzündung gearbeitet werden.
Also ist die Unterdruckdose mit Überdruckanschluss sowas wie eine Differenzdruckmessung.
Also eine Membran die in einer Dose sitzt und auf der einen Seite einen Überdruckanschluss besitzt und auf der Anderen einen Unterdruckanschluss.
Warscheinlich sitzt in der Unterdruckseite noch ne schwache Feder.
Damit stehen beide Drücke im Direkten Verhältnis zueinander und nicht zum Luftdruck der Atmosphäre.
Nur wenn der Druck im Plenum größer ist als in der Ansaugbrücke wird auf Früh verstellt. Ist er überall gleich erfolgt keine Verstellung.
Ist der Unterdruckanschluss von der Ansaugbrücke durch das Thermoventil gesperrt, weil der Motor noch kalt ist, ist die Verstellung in Richtung Früh geringer.
Hab zur Erklärung noch ne Skizze der Dose angehängt
Ich denke das sind doch super Werte und wenn das Hochbeschleunigen, fahren bei niedriger Drehzahl, Teillastbetrieb und Dauervollgas auch gut funktionieren dann stimmt wohl alles.
Du hast natürlich recht: die Feder drückt die Membrane auf die gegenüberliegende Seite wenn der Motor aus ist und es gibt von daher im Prinzip nur eine Verstellung in richtung "Früh".
In meiner Skizze liegt also schon ein wenig Druck oder Unterdruck an und nur deshalb der Pfeil nach "Früh" und der Pfeil nach "Spät".
Deine Vakuumpumpe verstellt bei kaltem Motor auf Früh, um das kalte und durch Choke überfettete Gemisch leichter zu verbrennen und die Drehzahl leicht anzuheben.
