Es gibt 3 Möglichkeiten:
A
Getriebe kürzer
B
Diff kürzer
C
Motor Tunen
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Das Diff kürzer zu wählen wirkt sich direkt auf alle Gänge gleichmäßig aus.
Positiv: Wenn ich drei zu lange Gänge oben (4,5,6) habe, stimmt oben heraus wieder alles, die Fuhre wirkt insgesamt spritziger.
Negativ: In zu kurzen Gängen verschärft sich das "zu kurz" noch und die Karre scharrt nur noch mit den Hufen ...
Exakt das Problem haben viele Seven-Treter. Die Ford-Seriengetriebe haben z.B. im Ersten 3,65 und im Zweiten 1,97:1, für vernünftiges Anfahren eines 1,3t-Alltagsautos passend, für einen Seven komplett zu kurz. Oben raus (Vierter und ggf. Fünfter) ist die Übersetzung dagegen so lang, dass der Alltagskarren mit cW=0,35 drehzahlsenkend, material- und verbrauchsschonend damit fährt, der Seven u.U. gar nicht mehr diese Geschwindigkeit erreicht, hat er doch einen cW-Wert von 0,65 ("Garagentor senkrecht" ...)!
Wer jetzt bei einem sportlich genutzten Auto genaue Arbeit leisten will, muß sich zunächst entscheiden, wie die Auslegung sein soll:
- Unterdrehend: Der Motor erreicht im höchsten Gang seine Nenndrehzahl (und damit seine Höchstleistung) wegen des Fahrwiderstandes nicht mehr (Schongangcharakter) und im ungünstigsten Fall reicht bereits bei Gegenwind oder an Steigungen die bereitgestellte Leistung nicht mehr, man muß runterschalten.
- Ausdrehend: Der Motor erreicht im höchsten Gang gerade seine Nenndrehzahl und Höchstleistung. In der Praxislegt man das meistens so aus, dass die Nenndrehzahl/Höchstleistung gerade eben ganz knapp überschritten wird, damit der Motor bei Steigungen oder Gegenwind und sinkender Drehzahl noch ganz leicht zulegt.
- Überdrehend: Der Motor überschreitet im höchsten Gang seine Nenndrehzahl, dafür ist kurz davor noch "gewaltig Reserve" da. Sowas ist ggf. bei Bergrennen sinnvoll.
Also wird man für ein "spochtliches Straßenauto" ungefähr ausdrehend oder leicht unterdrehend auslegen. Ideal wäre es für unseren Sportler jetzt,wenn beim Höher-Schalten bei Nenndrehzahl der Motor im nächsten Gang genau im Bereich des höchsten Drehmoments landet. Dann sind die Anschlüsse optimal. In der Praxis muss man dazu leider oft alle Gänge "anfassen", um keinen Kompromiss einzugehen, - teuer und manchmal technisch kompliziert oder gar unmöglich. Zumindest muss ich die benötigte Leistung für eine Geschwindigkei kennen, Stichwort Fahrwiderstandskurve. Dafür brauche ich zumindest cW-Wert und die Stirnfläche des Autos (die dann aber nur den Luftwiderstand berücksichtigen).
Zum Verständnis mal die Getriebestufung für Ford Serie (Taunus) und Ford Motorsport im 7S2:
1./ 2./ 3./ 4.
S 3,65 / 1,97/ 1,37/ 1,0 (techn. nicht änderbar)
M 2,55 / 1,67/ 1,25/ 1,0 (techn. nicht änderbar)
Man sieht aber schön, wieviel geringer beim Sportgetriebe die Drehzahlsprünge (vor allem 1. und 2.) sind. Zwar muß im Ersten mit 2,55 mit etwas höherer Drehzahl eingekuppelt werden, speziell bei erleichtertem Schwungrad, aber das superleichte Auto (485kg + Fahrer) läßt sich damit problemlos fahren. 100km/h liegen schon im Zweiten an, spart einen Schaltvorgang bei der Messung ...
Das Idealergebnis wird also erreicht, wenn
- das Diff genau so gewählt wird, dass der Motor im höchsten Gang auf ebener Strecke seine Nenndrehzahl = Höchstleistung gerade erreicht oder ganz leicht überschreitet
- die unteren Gänge weder zu kurz (= Hufescharren), noch zu lang (Anfahrprobleme, Kupplungsverschleiß) ausgelegt werden.
Ich gebe aber zu, dass das nicht "mal eben so" geht, speziell wenn ich mir die Preise ansehe, die da für Elise & Co aufgerufen werden
Meine neuwertige Rocket Box (Ford 4-Gang Motorsport) im 7S2 hat mich gerade 60€ gekostet, normalerweise liegen für so etwas 1500-2000€ an. Ein Ford-Diff für die englische Achse ist problemlos für (gebraucht) ab ca. 100€ und mit Sperre in neu (Quaife) für rund 1200€ erhältlich. Für Tellerrad und Triebling allein, ohne Lager, Sperre, ... hab ich für Elisen schon erstaunt Preise von 1300€ und mehr gesehen