Ja, ja...die Verkäufer.
2013 war bei mir um die Ecke ein wunderschöner Lancia Fulvia Sport in einem Zagato-Kleidchen inseriert (gab es nur 7000 mal!). Wie sich herausstellte ein neuer Händler, der nur klassische Italienische Traum-Diven verkauft. Angerufen - und eine gelangweilten Chef am Apperat gehabt:... ja, der iss in Ordnung...km? Keine Ahnung, ist aber neu lackiert!... Na Toll! Trotzdem Termin ausgemacht und am darauffolgenden Tag hingefahren.
Empfangen hat mich dann ein völlig cooler Mitarbeiter, Mitte 50. Er hat das Auto schonmal draußen für mich geparkt, hat mir wirklich von A bis Z die Rafinessen italienischer Ingenieurskunst erklärt und war Feuer und Flamme für den Wagen.
Die Probefahrt gestaltete sich so: Er fuhr die ersten 5 km zur Tanke um mir zu erklären wie es eine Lancia Fulvia so mag und um die Karre angenehm zu erwärmen. Nach dem Tankstopp durfte ich ran...es ging nicht lange da empfahl er mir die Drehzahlnadel min. über die 5 zu drehen, damit ich auch von der raffinierten Technik etwas bemerke...ich soll auch ruhig mal schneller in die Kurve, dass kann der Wagen schon ab... Es war eine absolut herrliche, emotionale und witzige Probefahrt, die wir beide mit einem Grinsen beendeten. Bzgl. des Preises verwies er mich dann auf den Chef, der ab morgen wieder im Haus sei...aber ein bisschen was, wäre schon zu machen!
Die Fahrt hatte echtes Interesse bei mir hinterlassen und ich rief am nächsten morgen an und war bereit richtig Geld auszugeben. Gelangweilt meldete er sich am Telefon und ich erzählte immer noch euphorisiert vom gestrigen Fahrerlebnis mit seinem Mitarbeiter. Ich schmetterte im dann einen Preisvorschlag hin, der etwa 10 % unter seinem Verkaufspreis lag. Hätte er mit nur 4-5% Nachlass gegeben...ich war immer noch voll auf "Lancia Fulvia" und wäre mitgegangen... Die traurige Realität: Er gab mir keinen Cent Nachlass und die ganzen Bemühungen des Mitarbeiters verpufften. Der Wagen war gut, er hatte kaum Mängel, aber der Preis war einfach schon über den klassischen Listenpreisen zu hoch und dann noch ohne Nachlass.
Dies als kleine Anekdote zu fähigen Mitarbeitern und gelangweilten Chef's.
Grüße, Largo