Beiträge von Markus

    Ich möchte mal kurz die juristische Basis der üblen Nachrede darlegen.

    §186 Strafgesetzbuch
    Üble Nachrede: Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    Hier fehlt es an zwei Dingen für die üble Nachrede als Anspruchsgrundlage:

    1. kein Vorsatz von Boris, d.h. mit "Wissen und Wollen" den Verkäufer öffentlich schlecht machen

    2. Der behauptete Vorgang entspricht den Tatsachen, ist also objektiv wahr. Zu sagen "Ich habe ein Auto bei Herrn Mustermann gekauft, und dieses Auto hat einen Fehler, den Herr Mustermann nicht reparieren kann" ist keine üble Nachrede.

    ---

    Mal unabhängig davon: Wenn Du den Wagen nur unter dem Vorbehalt vom Verkäufer entgegen genommen hast, daß er Dir das Auto noch repariert bzw. Du Dir das Auto nur ausleihst, um es zu testen, hast Du vor Gericht Null Probleme. Es gilt das sogenannte Abstraktionsprinzipo, d.h. die Trennung von Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft. Das bedeutet: Wenn Ihr einen Kaufvertrag abschließt und Du Geld zahlst, ist das eine Sache. Die Übergabe des Autos im Sinne von Wechsel des Eigentümers ist eine völlig andere Sache. Der Brief ist noch beim Verkäufer?! Melde das Auto bloss nicht auf Deinen Namen an und schreibe dem Verkäufer einen Brief, in dem Du ihm Deine Forderungen mit Setzung einer Frist darlegst. Der ganze Kaufprozess ("Zug um Zug") ist noch gar nicht abgeschlossen, das ist ein Wahnsinnsvorteil für Dich.

    Dazu mußt Du natürlich wissen, was Du willst und mußt Dich für eine Sache entscheiden. Und nicht telefonieren, sondern schreiben.

    Also ich würde den Wagen zurückgeben und mir das Geld auszahlen lassen. Bei 20km Abnutzung hast Du keine Abzüge, aber Du könntest sogar zusätzlich auf Schadenersatz klagen, d.h. auf Dein gezahltes Geld Zinsen verlangen. Der Grund hierfür ist die Tatsache, daß 1,5 Jahre eine viel zu lange Zeit sind, um zu erfüllen.

    Gruß
    Markus

    Hi Boris,

    meine Meinung:

    1. Du behältst den Wagen und versuchst, ihn zu reparieren, daraus folgen zwei Alternativen:

    1.1. Du lässt das weiter bei dem Verkäufer machen, schickst ihm das Steuergerät zu, und wartest ab, was passiert.

    1.2. Du sagst dem Verkäufer, Du hast genug von dem Pfusch und gibst den Wagen zu einem Experten, was natürlich Geld kostet.

    2. Du trennst Dich von dem Lotus. Du gibst den Wagen zurück und wandelst den Vertrag (= Geld zurück minus Abnutzung durch Dich). Habt Ihr den Vertrag mündlich gemacht, kein Problem, er muß die Gewährleitung explizit ausschließen. Ist das (schriftlich) geschehen, auch kein Problem, denn der Verkäufer hat Dir ja zugesichert, daß er Dir das Fahrzeug mängelfrei übergeben wollte. Er konnte dies aber nicht erfüllen, denn nach mehr als 3 Reparaturversuchen und sehr viel Zeit hat er immer noch keinen Erfolg gehabt.

    Ich würde zu 2. tendieren.

    Gruß
    Markus

    Seien wir fair:
    JR hat seinen Fehler sicher bemerkt. Außerdem hat er sich immer für alle Ratschläge höflich bedankt. Das tun andere nicht. Ich denke, wir sollten uns Franks Geduld zum Vorbild nehmen und die nächsten Beiträge abwarten.

    (Das war das Versöhnungsangebot zum Tagesende kurz vor Mitternacht)

    Der Evora ist endlich mal wieder ein großer (oder zumindest größerer) Lotus. Natürlich wird er den Elise-Fahrern nicht gefallen wegen der schlechteren Fahrdaten und eben der Größe. Aber er ist endlich wieder ein GT mit mehr Platz für Fahrer und Beifahrer plus Gepäck und kein bretthartes Schlaglochsuchgerät für Puristen. Lotus muß wieder auch díe Leute bedienen, denen die Elise zu kompromißlos ist. Wenn Lotus auf den Esprit verzichten sollte, hätte der Evora noch größer ausfallen sollen. Der Vergleich zum Cayman ist berechtigt, und wenn das die Autozeitschriften ebenfalls aufnehmen, gibt es wieder viele Berichte, Teste usw. Freuen wir uns über das neue Auto und die viele Presse! Das ist gut für Lotus.

    Zitat

    @ Markus: Danke für den Vortrag. Meine Frage war aber eher rhetorisch. Ich hab das studiert (und da gab es noch kein Wikipediaschrott)

    Hast ja recht, aber es versteht ja nicht jeder die Erklärungen von http://www.phillex.de/

    Was hat mich als Kind geprägt? Die Bescheidenheit - ich trinke auch heute nur ein Glas Bier pro Tag.

    Zitat

    Wo kommen die Konventionen denn her? Vom Himmel gefallen?


    Die Konventionen sind die Gesetze unseres Gesellschaftsvertrages. Sie wurden von uns für uns entwickelt, damit wir besser zusammenleben können. Diese Gesetze besitzen zwar eine allgemeine Gültigkeit (insofern habe ich mich nicht ganz richtig ausgedrückt), aber es sind keine Axiome im Sinne von Naturgesetzen wie Schwerkraft, Energieerhaltung oder so.

    Ursprünglich lebten wir in einem rechtsfreien Urzustand. Irgendwann haben die Menschen festgestellt, daß es nicht gut ist, wenn jeder ungestraft alles darf. Also hat man sich zusammengesetzt und Gesetze und Strafen formuliert, die zwar die Freiheit des Einzelnen einschränken, aber durch den Verzicht auf ein wenig Freiheit erhält jeder mehr Sicherheit in Bezug auf sein Leben, wirtschaftliche Aktivitäten usw. So sind alle unsere westlichen Gesellschaftsformen aufgebaut.

    Das wird jetzt aber hochphilosophisch. Wer mehr wissen will:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Vertragstheorie
    http://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_%28Thomas_Hobbes%29

    Mein Senf dazu:

    Ein Lotus ist außergewöhnlich und ein DeLorean vielleicht noch etwas außergewöhnlicher. Jede Marke hat seine Anhänger, wobei die Fangruppe von DeLorean kleiner ist als die von Lotus und die wiederum kleiner als die zum Beispiel von Jaguar. Haben die einen nun mehr oder weniger Geschmack? Nein, natürlich nicht, es ist nur ein anderer Geschmack.

    Es ist schon richtig, daß es keine Allgemeingültigkeit gibt. Unser Zusammenleben beruht auf Konventionen, die von der Mehrheit anerkannt werden, weil jeder Einzelne ohne diese Konventionen ein schlechteres Leben führen würde. Und Konventionen ändern sich mit der Zeit - wie auch eben der Zeitgeist.

    Aber warum diese Diskussion? Sicher gab es viele Gründe,warum der DeLorean am Markt völlig gescheitert ist, aber wir von Lotus kennen gefloppte Modelle ja selbst. Vielmehr sollten wir zusammenhalten als uns darüber auszulassen, warum das eine Modell mehr und das andere etwas weniger gescheitert ist. Würde es nicht Fans und Freaks geben, die sich für Exoten begeistern, unsere Autowelt würde sehr viel ärmer sein.

    Gruß
    Markus

    Zitat

    Das bezieht sich wohl eher auf die Dinge unter der Haube...


    Logisch, optisch sind nur Tacho und Auspuff anders. Selbst die Reifen sind gleich. Aber ich schätze, dass - so ist es zumindest bei anderen Herstellern - ein ganz anderes Motormanagement verbaut worden ist. Keine Prüfgeräte, keine Ersatzteile und niemand kennt sich aus. Das sind normalerweise die Nachteile der US-Autos.

    Hallo zusammen,

    vor ein paar Tagen sah ich auf einem deutschen Rastplatz zufällig einen gelben Esprit und kam mit dem Fahrer ins Gespräch.

    Das Auto kam aus den USA und wurde nur an der Auspuffanlage umgerüstet, mehr nicht. (Die US-Esprits haben einen Doppelrohrauspuff in der Mitte). Der Wagen hat so gerade eben die Abgaswerte erfüllt und wurde jetzt zu seinem Eigentümer in die Schweiz überführt. An der Windschutzscheibe waren noch zwei US-Plaketten für Versicherung oder so.

    Der Wagen hatte umgerechnet nur 8.000 km gelaufen und kostete ohne Zoll usw. 45.000 Euro. Über den Preis kann man streiten, aber ich fand die anderen Angaben interessant. Lotus sagte immer, die US-Autos wären so komplett anders. Hier ein paar Fotos.

    Gruß
    Markus

    Obwohl ich kein Freund vom Tuning bin, finde ich die Felgen ganz in Ordnung. Die Speichen sehen okay aus und sind mindestens genauso gut wie die Originalräder. Gut, jetzt muß er etwas tiefer, man hätte aber auch einen etwas größeren Reifenquerschnitt wählen können. Vielleicht bin ich aber auch zu konservativ?!

    Zitat

    Hmm,
    also ich hatte diverse 7-clones, 1 Westfield, einen Caterham, einen Eleven (Caterham) und einen gelben 23!!!! gesehen...

    ach ja, ich war am Sonntag da...


    Jetzt, wo Du es sagst, fallen mir davon auch 1-2 Autos ein. Ich hatte aber mehr an die Wagen mit einem "E" im Namen gedacht, und davon hatte ich keinen gesehen.

    Was war denn insgesamt Euer Eindruck von der Messe?

    Hallo zusammen,

    am Samstag war ich auf der Techno Classica in Essen. Wer noch nicht da war: Die Messe geht über rund 12 Hallen, wobei ein Drittel von Ersatzteil-/Zubehörhändlern und Clubs, ein Drittel mit 2500 Autos von Verkäufern (gewerblich und privat) und das letzte Drittel von verschiedenen Herstellern belegt war. Die Autos stammen zu 99% aus der Nachkriegszeit, und die meisten Autos waren von Mercedes. Insgesamt hatten die Autos sehr unterschiedliche Qualität, und sehr viele waren nichts Besonderes.

    Aber: Ich habe keinen einzigen Lotus entdeckt. Nichts von Lotus, nirgendwo, keine Fahne an irgendwelchen Ständen, keine Autos, keine Ersatzteile, rein gar nichts. Vielleicht habe ich auch nicht richtig aufgepaßt, aber ich war etwas enttäuscht.

    Gruß
    Markus

    Schade, jetzt ist das Inserat schon nicht mehr online. Ein guter Esprit 350 Sport linkslenker bringt 45.000 Euro. Letztendlich ist es dasselbe Modell wie GT/SE gewesen. Die Motorsteuerung war angeblich leicht geändert, nur hat es niemand gemekt und die Leistung war gleich. Die Gummileiste unter dem Frontspoiler war neu und später Serie (ist ja ganz wichtig). Die Bremsscheiben waren gelocht und später auch Serie - kurz: es war ein Sondermodell, aber ohne entscheidende Neuerungen. Gebaut wurde der Wagen 1999, wenn ich mich nicht irre. Alle 30 Stück hatten einen blau lackierten Motor und die Sitzflächen waren blau, das Armaturenbrett mit Kevlar. Es gab sie nur in silber mit 350-Sport-Schriftzug. Ein Auto verblieb als Testwagen bei Lotus.

    Gruß
    Markus

    P.S. Günter, ich denke TÜV-Mitarbeiter ist ein toller Job, hätte ich auch gerne und ich habe keine Ahnung, was man sonst noch als Ingenieur machen kann. Meine Bemerkung war nicht abwertend, sondern eher bewundern gedacht.

    Hallo und herzlich willkommen,

    die Rückleuchten sind wirklich gut. Mit Günter solltest Du Dich gut stellen. Gib' ihm die Leuchten und Du wirst in 2-3 Jahren absolut jede Rostlaube über den TÜV kriegen :D

    Gruß
    Markus

    Hi Solo,

    wenn Du mit einem wunderschönen Auto "Pimp my Lotus" machst, dann wollen wir auch Bilder sehen :hd:

    Gruß
    Markus

    P.S. Nur falls es Dich interessiert:
    - einen Lieferanten für Sidepipes kenne ich nicht,
    - die Fahrbahn-Unterbodenbeleuchtung gibt es bei D&W,
    - die Lichtorgel für den Innenraum ist verboten,
    - einen Fuchsschwanz gibt es bestimmt auch in grün,
    - mit Schlangenleder-Cowboystiefeln gibt es Probleme mit den Pedalen

    ;)


    Die Idee ist nicht neu, auch wenn es kein Verein ist: http://www.hallo-schweiz.ch

    Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, einen Autoreisezug zu buchen. Will ich bei schlechtem Wetter ganz schnell ganz weit fahren, ist der Autoreiszug die bessere Wahl. Habe ich Zeit und ist das Wetter schön, fahre ich lieber selber. Es ist immer die Frage, ob die Fahrerei in Stress ausartet.

    Manche Bahnangebote für normale Züge sind auch superbillig. Zum Beispiel von Hamburg bis Mailand ab 59 Euro pro Fahrt.

    Zitat

    Hallo,
    stimmt es, dass die Elise eine Serienstreuung von 20 PS hat? Was passiert wenn Sie nach unten streut und nur 100 PS hat? Kann man das reklamieren?

    Ja, weil dann eine im Kaufvertrag zugesicherte Eigenschaft fehlt. Alles weitere hier juristisch zu erklären, würde zu weit führen.

    Gruß
    Markus

    Hallo Solo,

    zuerst muß ich Dir sagen, daß Dein Auto spitze aussieht.

    Die Speichenfelgen sehen schon nicht schlecht aus. Vielleicht noch als 20-Spoke? Keinesfalls würde ich dem US-Geschmack folgen und verchromte Felgen nehmen. Und ich würde nicht einen so extrem kleinen Reifen-Querschnitt nehmen wie heute üblich. Mir gefallen XXX/30 nicht so gut wie XXX/50. Auch leidet der Fahrkomfort unter den geringeren Federungsmöglichkeiten, die ein so flacher Reifen mit sich bringt. Zudem sollte die Felgen nicht zu offen sein, sonst wirken die normalen Bremsscheiben peinlich.

    Aber das ist nur meine Meinung.

    Gruß
    Markus

    Zitat

    [quote]
    Oder nimm einen V8, der hat sicher genug Drehmoment und nach selbst erfahrenen 60.000km sag ich: Der ist langstreckentauglich

    Genau, der V8 ist wie ein Käfermotor: Unkompliziert, unverwüstlich und immer zuverlässig :w:

    Und man schließt ständig neue Kontakte: Mit einem V8 hat man irgendwann jeden ADAC-Monteur zwischen Flensburg und Garmisch einmal persönlich kennengelernt :jump:

    Da will man einen Kompromiss vorschlagen, der alle besänftigt, und nun das :rauch:

    Natürlich kann ein Porsche auch Emotionen wecken, logisch, vor allem die kompromissloseren Modelle. Gegenüber einem Lotus gibt es rational eigenlich keinen Grund, den Porsche nicht zu kaufen (Geld vorausgesetzt). Aber trotz aller rationalen Nachteile: Ein Lotus bleibt ein Lotus und mich verbinden damit mehr Emotionen. Aber wem sage ich das hier :gr: