Sorry – hatte ich ganz vergessen!
Ich bin die TOYO R888R kürzlich in Mettet bei ca. 7-11 Grad Lufttemperatur (Asphalttemperatur ??, die Sonne ließ sich jedenfalls kaum blicken) gefahren.
Es handelt sich um eine ehemalige Motorrad-Rennstrecke – kurz, eng, nahezu ausschließlich Kurven, lediglich eine nennenswerte Gerade.
Ausgangsluftdruck vor dem ersten Stint: kalt 1,6/1,7 bar
Da mir das Temperaturverhalten dieser Reifen unbekannt war, hatte ich im 1. Stint bereits nach relativ kurzer Fahrzeit den Luftdruck kontrolliert.
Ergebnis: Der R888R erreicht extrem schnell Betriebstemperatur, deutlich schneller als ein KUMHOV70, jedenfalls auf dieser Strecke.
Ich habe auf warm 1,85/1,95 abgelassen (vorne praktisch kein Ablassen notwendig) und bin den gesamten Track-Day mit diesem Luftdruck gefahren.
Anzumerken ist, dass ich gerne mit für Semis wohl vergleichsweise hohem Warm-Luftdruckfahre, ist sicherlich nicht jedermanns Sache – für mich und meine „fette“ MK3 passt es mit dem zur Zeit verbauten NITRON 46 RACE PRO sowie vergleichsweise moderater Fahrwerks-Geometrie (die KUMHO V70 fahre ich zumeist mit eben diesem Luftdruck).
Die Reifentemperatur hatte ich leider mangels geeigneter „Instrumente“ nicht gemessen.
Geo - falls von Interesse (sämtliche Werte je Achse gemittelt):
Fahrzeughöhe: v. 106 mm / h. 118 mm
Vorderachse: Sturz 1 Grad 18 Minuten – Nachspur 3 Minuten – Nachlauf 2 Grad 38 Minuten
Hinterachse: Sturz 2 Grad 22 Minuten – Vorspur 8 Minuten
Fahreindruck TOYO R888R (trockene Bedingungen):
Grip: sehr gut, vergleichbar mit KUMHO V70 (Einschränkung siehe unten)
Bremswerte: sehr gut, vergleichbar mit KUMHO V70
Handling: gut, aber geringfügig indirekter als mit KUMHO V70
Seitenführung: gut, aber geringfügig ungenauer als mit KUMHO V70
Ich habe subjektiv das Gefühl, dass die Flanken des KUMHOetwas steifer sind.
Einschränkung Grip: Beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven hatte ich teilweise heftig mit durchdrehendem kurveninneren Hinterrad zu kämpfen = ich blieb mangels Differenzialsperre quasi stehen ! Interessanterweise trat dies besonders extrem mit normalgewichtigem Beifahrer (genaues Gewicht Detlef: unbekannt ) auf, allein war es besser. Mit dem KUMHO habe ich dieses Problem ebenfalls, allerdings nicht ganz so ausgeprägt.
Im 5. Stint bauten die TOYO spürbar ab, sie fingen deutlich an, zu „schmieren“ – evtl. hätte ich noch etwas Luft ablassen sollen? Die KUMHO bauen nach vergleichbarer Belastung ebenfalls ab, jedoch nicht ganz so stark.
Erster Fahreindruck nasse Bedingungen (Anfahrt nach Mettet):
Auf dem Weg nach Mettet war teilweise „Weltuntergangs-Wetter“, es hat so richtig geschüttet, teilweise stehendes Wasser.
Wider Erwarten schlugen sich die TOYO auf der Autobahn recht gut (ok, sie waren nagelneu) – durchaus vergleichbar mit den KUMHO.
Am 12. Mai bin ich in SPA – komplett andere Rennstrecke – mal sehen, wie die TOYO dort taugen.
Anmerkungen:
Meine Aussagen sind sicherlich teilweise recht "subjektiv" und möglicherweise etwas vorbelastet durch meine sehr guten Erfahrungen mit dem KUMHO.
Weiterhin befinde mich quasi noch in „ambitionierter Lernphase“– bessere Fahrer könnten den Reifen sicherlich kompetenter beurteilen.
Daneben bin ich weder den Vorgänger TOYO R888 noch einen YOKOHAMA A048 jemals gefahren – ich denke, hier wäre ein Vergleich sicherlich interessant.
Ich hoffe, trotzdem einen einigermaßen aussagekräftigen ersten Eindruck vermittelt zu haben.
Grüße Frank