Moin,
beim Evora mit r134a habe ich 2 x das Theater gehabt das nach dem Befüllen die Klimaanalge nur so lange funktioniert hat bis der Kunde sie ausgeschaltet hat, danach ging sie nicht mehr an.
Trotz korrekter Befüllung und keinem Kältemittelverlust.
Ich vermute durch den Klimaservice und das komplette Entleeren der Anlage haken die Druckregelventile im Kompressor.
Guido
Die meisten Fehlerursachen bei einer Kälteanlage mit dem von Dir beschriebenen Phänomen entstehen durch Fehler wie in den folgenden Punkten beschrieben.
1: Zu geringe Evakuierungszeit.
Durch das Evakuieren sollen vor dem Befüllen nicht nur etwaige Fremdgase aus der Anlage gesaugt werden, sondern auch die Feuchtigkeit im Kreislauf reduziert werden. Verbleiben Fremdgase im Kreislauf, sammeln sich diese im Verflüssiger und sorgen für einen Anstieg des Druckniveaus. Die Kälteanlage läuft in der Regel bis man sie ausschaltet. Durch die hohen Temperaturen im Motorraum erhöht sich der Druck im Kältekreislauf und die Überdruck-Sicherheits-Organe schalten ab. Die Kälteanlage wird nicht mehr laufen oder nur dann wieder einschalten, wenn die Temperatur niedrig genug ist.
Verbleibt Feuchtigkeit im Kreislauf, wird vermutlich der Filtertrockner schnell gesättigt und somit verstopft sein. Dadurch kann das Kältemittel nicht mehr aus dem Verflüssiger zum Verdampfer gelangen, mit der Folge das der Druck im Verflüssiger ansteigt und die Überdruck-Sicherheitsorgane abschalten. Je nach Zustand von Filter und Kompressorventilen wird sich der Druck nie mehr abbauen, die Anlage wird nie mehr laufen.
Ich weiß dass KFZ Werkstätten so mobile Kombigeräte benutzen. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Evakuierungszeiten viel zu gering sind und leider auch sehr Oft der Wartungszustand zu wünschen übrig lässt. Auch wird oftmals die Absaugeinheit zum Evakuieren benutzt. Das ist suboptimal, eine Absaugeinheit ist zum Absaugen da und erreicht selten den Grad des Tiefvakuums der zum Evakuieren notwendig ist. Zur Erinnerung, Evakuieren = Reduzieren der Feuchtigkeit und Absaugen etwaiger Fremdgase. Hier setzt das Handwerk und die Industrie sogenannte Vakuumpumpen ein. Bei vergleichbaren Anlagen ( von der Füllmenge her) benötigen bis zu 8 Std Evakuierungszeit.
2. Der Filtertrockner wird nach dem Austausch von Bauteilen oder nach Kältemittelmangel und vor der Neubefüllung nicht erneuert.
Der Austausch des Filtertrockners ist eigentlich ein Muß, sobald der Kältekreislauf geöffnet wurde oder aber ein Kältemittelmangel vorgelegen hat. Fehlerbild und Folgen siehe oben.
Nun noch zu der Theorie der hakenden Ventile. Die Ventile im Kältekompressor sind i.d.R „Zungenventile“, die können Bauartbedingt nicht haken. Sollte jedoch beim Befüllen flüssiges Kältemittel durch den Verdichter angesaugt und verdichtet worden sein, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Auslassventile durch den Flüssigkeitsschlag in Mitleidenschaft gezogen wurden ( verbogen sind) und somit nicht mehr schließen. Der Verdichter läuft zwar noch, kann aber bedingt durch die Rückexpansion nichts mehr fördern. Hier ist dann ein neuer Kompressor fällig.
Ich hoffe euch etwas geholfen zu haben.
Gruß Björn