Ähm...das mag ja sein, daß ein paar Millionen Europäer jetzt als Lifestyle-Trend den Verzicht und das einfache Leben entdecken (zu meinen)...
...aber gleichzeitig nehmen Milliarden Menschen das Rennen auf, genauso zu leben wie wir es gerade tun. Noch nie wurde so viel produziert, konsumiert, gekauft und weggeworfen. Alle entsprechenden Indikatoren stehen auf Rekordwerten. Es gibt schlicht keine Anzeichen, daß sich dies in absehbarer Zeit abschwächt oder gar irgendwie umkehrt.
Man kann ja die Hoffnung haben, daß das irgendwie anders wird. Aber einen fundierten Hintergrund hat dies nicht im Geringsten. In Asien interessieren solche aus dem Wohlstand des Individuums heraus entstehenden Überlegungen keine alte Sau.
Ich kann jetzt gerne in die Reihe der Konsumverweigerer einscheren. Neulich hat mich ein alter Freund als "Frugalist" bezeichnet...musste den Begriff erstmal recherchieren...aber stimmt teilweise: Ich lebe gut mit dem Kram, den andere nicht mehr wollen bzw. wegwerfen und spare trotz Hobby auf zwei und vier Rädern und Wohnen im Reiheneckhaus seit Jahren jeden Monat dreiviertel meines Nettogehalts, um den ganzen Stumpfsinn dieser westlichen Industriegesellschaft irgendwann in nicht allzu weiter Ferne hinter mir lassen zu können.
Aber: Ob ich so lebe oder nicht, ändern nicht einen Furz in der Weltgeschichte. Und wegen irgendeiner Umweltschutz-Überlegung passiert das mir auch ganz sicher nicht. Eher aus Gleichmut und Desinteresse an irgendwas "Besserem".