cottec
Ich bin bei Dir bzgl. Carsharing etc., aber das ist das Thema _WIE_ sind wir in Zukunft unterwegs". Ich sprach von "Mit welcher Technologie tun wir dies".
Und meine Wirklichkeit ist die, daß ich seit über dreißig Jahren jeden Morgen mit dem Fahrrad an stehenden Fahrzeugkolonnen vorbeifahre, egal in welcher Stadt, Gegend und Land ich gelebt habe. Und die meisten von denen wären bezüglich Quantität und Qualität der Emissionen (und zwar aller) mit Elektrofahrzeugen sinnvoller unterwegs gewesen. Es gab ja schon früh diverse kleine E-"Autos" mit handelsüblichen Bleibatterien. Für die paar Kilometer, die die meisten täglich fahren, wäre das ausreichend.
Es muss jeder ein Auto haben wegen Status? Nee, also selbst ich in meiner Generation und meinem damaligen Umfeld war im Rückblick so ziemlich der Einzige, der sich was aus Autos gemacht hat. Auch wenn ich mir meine Kollegen rundherum anschaue (fast alles Entwicklungs-Ingenieure): Da interessiert sich fast niemand für Autos. Ich glaub, daß ist schon lange vorbei und nur noch auf einen kleinen Personenkreis beschränkt.
Ansonsten geht es mir wie Dir: Wenn ich Auto fahre, ziehe ich schwere Anhänger, lade Kubikmeter an Ladung oder bin weite Strecken und lange Zeit am Stück unterwegs. So sehr ich mir ein simples Stück Technik wie ein E-Auto mit der viel geringeren Zahl an Bauteilen und Systemen an Bord gegenüber meinem "modernen" Verbrenner (15 Jahre alt) mit zehntausenden Einzelteilen und dutzenden Systemen und Aggregaten wünsche: Er bringt mir für mein Anwendungsprofil bisher hauptsächlich Nachteile. Und solange dies so ist, fahre ich den alten Scheiß weiter.
In ferner Zukunft wird das Thema Energieerzeugung (gibt es ja nicht, nur eine Unwandlung ihrer Erscheinungsform) soweit gelöst sein, daß elektrische Kapazitäten ausreichend vorgehalten werden. Daher ist eine Umstellung zumindest des angesprochenen Teils des Verkehrs auf diese Energieform sinnvoll. Und irgendwann muss man damit beginnen. Besser zu früh als zu spät.
Nur halt mit Hirn. Und nicht wieder so ein Quatsch, wo sich wieder die Falschen die Taschen voll machen und falsche Technologien/Fahrzeugkonzepte gefördert werden. Hübsche Analogie zu den vielen Millionen, die in die PV-Technik in Deutschland gesteckt wurden (Solarstadt Freiburg). Und heute: Alles pleite, Jobs im Ausland.
Hat einer von Euch "alles easy, klappt schon"-Menschen schon mal im Detail die elektrische Infrastruktur in Deutschland und ihre Auslastung betrachtet? Wisst ihr, wie sehr an der Grenze da schon aktuell die Technik läuft? Das muss dann alles insgesamt komplett ausgetauscht werden. Und das kostet nun mal mehr als zwei Cent Sondersteuer pro kWh.
Gefrierbrand im Gehirn lösen dann so Dinge wie die Fahrleitungen über der A5 zwischen Frankfurt und Darmstadt bei mir aus...wo, wenn nicht beim LKW macht der Diesel denn noch Sinn?
Projekt mal recherchiert --> alles klar: Wieder die gleichen alten Subventionsabgreifer am Werk.
Aber andere zitieren lieber irgendwelche depperten Zeitungsartikel von Schreiberlingen, die ihr Journalismus-Studium nach dem Bachelor beendet haben und jetzt Verlautbarungen aus der Industrie mit ihrem Namen versehen und abdrucken. Anstatt sich mal selbst detailliert mit dem Thema zu beschäftigen.