"Schrott wird flott"

  • So, der Adapter für den Gaszug ist fertig und da die geraden Ansaugtrichter nicht gepasst haben musste

    ich mir welche besorgen die etwas angewinkelt sind. Selbige wurden wohl früher bei bei den 02er BMW

    verbaut. Nach einiger Suche konnte ich dann einen kompletten Satz erstehen.

    Eine halbwegs passende Vergaserbedüsung habe ich inzwischen auch gefunden. Die in der bekannten Literatur war wirklich

    nur ein Anhaltspunkt. Jetzt heisst es warten auf den ersten Trackday.

    MfG

    Lars

    Das Leben ist zu kurz um langweilige Autos zu fahren.

  • Lecker Spielzeug .... Nähere Info zum Pinto hab ich gerade mal in die File Section geladen ...

    Grüße aus Soest

    Frank Schur ( spam-bin1(ät)web.de )

    Statement an dieser Stelle auf Forderung der Forenadministration entfernt. :(

    My cars are family members accidently living in my garage ...

    War das schön, als Autofahren noch gefährlich und Sex noch sicher war.

  • Ja, vor dem ersten Anlassen habe ich ihn mehrfach durchgedreht und auch die Nockenwellenstellung kontolliert.

    Der Motor sprang dann auch relativ schnell an und lief schon rund. Derzeit habe ich die LLD und die HD gewechselt

    um einen vernüftigen Lambdawert für den Leerlauf und den Teillastbereich zu bekommen.

    MfG

    Lars

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  • Die LLD liefert das fest durch die Düse und deren Mischrohr eingestellte Gemisch für Leerlauf und Teillast bis etwa 2500rpm. Die Gemischschrauben regeln dabei nicht zwischen magerer oder fetter, sondern bestimmen nur die Menge des einströmenden, fertig abgestimmten Gemisches.

    Erst darüber setzt das HD-System ein, das aus HD, Mischrohr und Zusatzluftdüse besteht.

    Du hast da die neuen spanischen Lizenzfertigungen, deren Fertigungsqualität fast den alten, italienischen DCOE entspricht. Sind das 45DCOE152(G)?

    Die Vergaser sind "Low Emission Carbs", die zwischen beiden Kanälen einen Ausgleichskanal zur Feinjustierung haben (zwei schräg nach oben gerichtete Düsennadeln mit Kontermutter) und sich sehr genau einregeln lassen.

    Leider werden im www häufig maßlos große LLD empfohlen, damit Übergangsstörungen zwischen Leerlauf und Übergang, bzw. Übergang und HD-System vermieden werden, sie werden sozusagen damit weggestimmt.

    Die Vergaser laufen dann geradezu lächerlich fett, was dann sogar den Ölfilm von der Zylinderwand wäscht. In einem OHC habe ich selbst schon mal eine Leerlaufdüse mit dem fetteren Mischrohr (70f9) gefunden. Der Motor verbrauchte im normalen Strassenbetrieb 22-24 Liter auf 100km.

    Nachdem ich zunächst eine 45f8 LLD probierte, waren Übergangsstörungen (Bocken) aus dem Leerlauf da. Diese lagen aber primär an einer falschen Drosselklappenstellung zur ersten Übergangsbohrung und zusätzlich einem zu niedrigen Schwimmerstand. Letzteren hätte ich bei DEM Verbrauch eigentlich nicht vermutet, es war aber so.

    Also Drosselklappen in ihrer Welle sorgfältig neu ausgerichtet, grundeingestellt, synchronisiert und dann das Gemisch mit etwas Geduld feinjustiert. Ergebnis: Saubere Übergänge, makelloser Durchzug und Verbrauch zwischen unter 11 und 14 Litern, je nach Fahrweise ...

    DCOE werden oft als zickig dargestellt, das kommt aber in der Regel von Unkenntnis oder "gefährlichem Halbwissen" und tut diesen Vergasern unrecht. Die chinesischen Bling-Bling-Kopien mit ihren unsauberen Kanälen und gußgratbehafteten Mischrohren tragen auch noch dazu bei ...

    Deine Vorgehensweise zeugt vom Verständnis der Materie, also wird sich das Erfolgserlebnis über kurz oder lang einstellen.

    Grüße aus Soest

    Frank Schur ( spam-bin1(ät)web.de )

    Statement an dieser Stelle auf Forderung der Forenadministration entfernt. :(

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  • Sind das 45DCOE152(G)?

    Ja, mit vier Bypassbohrungen. Bei den LLD bin ich bei 55F8 gelandet, bei LLD die magerer sind musste ich die Gemischschrauben zu weit herausdrehen um einen vernünftigen LL zu bekommen ohne das Fehlzündungen aus den Ansaugtrichtern kamen. Im Leerlauf hat der Motor nun Lambda von 0,98 und nimmt auch schnelle Gasstöße ohne sich zu verschlucken gut an. Lambda geht dann auf 0,75 um sich dann bei 4000 U/min bei 0,85 einzupendeln. Was mir jetzt fehlt sind die Werte unter Last. Glücklicherweise habe ich inzwischen ein schönes Sortiment an LLD, HD und LKD, sodass ich an einem Trackday das Ganze noch optimieren kann.

    Das synchronisieren ging recht fix von der Hand und ist auch zufriedenstellend:

    MfG

    Lars

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  • Lambda 0,75 ist sehr fett! Beste Leistungsentfaltung bei Volllast erfolgt etwa bei L= 0,85. Leerlauf- und Teillastwerte sollten ganz grob zwischen 0,9 und 1,05 liegen.

    Erste, grobe Vermutung, Ursache könnte im HD-System liegen:

    Zusatzluftdüse zu klein, oder

    Hauptdüse zu groß, oder

    Michrohr reichert insgesamt zu sehr an (F16?)

    Auf dem Display Deiner Zündstroboskoppistole sehe ich ZZP 8°vOT? Das ist für 2 x DCOE sehr spät. Je nach Motorbearbeitung und Nockenwelle wollen diese Vergaser irgenwas zwischen 10 und 16°vOT im LL sehen. 12-14°vOT sind für die meisten SOHC ein guter Anfangswert. Die Verstell-Kennlinie sollte dann deutlich früher, als beim Serienverteiler, relativ steil ansteigen und bereits bei ca. 4000rpm "all in" gehen (33-37°vOT.

    Hier mal die Volllast-Kennlinie eines SOHC/Cosworth-YB Hybriden.

    Eckdaten: 2,05 Liter, starke Kopfbearbeitung, Verdichtung 11:1, Wössner-Schmiedekolben, YB-Stahlpleuel, YB-Kolbenboden-Ölkühlung, Schwungrad - 4,8kg erleichtert. Der Motor drehte hoch, wie ein Motorradmotor und hing wirklich gut am Gas. Rechnerisch wäre die Drehzahlgrenze etwa 8000rpm gewesen, Limiter stand aber bei 7600rpm.

    Grüße aus Soest

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  • Hallo Frank,

    LL liegt so bei 0,96 +/-, bei ca. 1100 und 10 Grad v.OT. Bei 35 Grad v.OT ist Schluß.

    Wie du schon richtig vermutet hast habe ich ein F16 Mischrohr, da es serienmäßig eingebaut war.

    Des Hammill empfiehlt es bei modifizierten 2,0 l mit 2 x 45 DCOE.

    Dave Andrews schreibt F16 oder F9, wobei der Unterschied nicht so erheblich wäre oder dann F2.

    Da ich bei den Mischrohren mir nicht sicher war und wahllos austauschen wollte bin ich bisher

    beim F16 geblieben. Welches würdest du mir den empfehlen?

    Vielen Dank für deine Tipps.

    MfG

    Lars

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  • Hi Lars, diese LL-Gemischwerte sind doch bestens. Wie verhält sich der Lambdawert im Verlauf des Teillastbereiches? Die Leerlaufdrehzahl könnte man mit viel Geduld noch auf knapp unter 1000rpm bringen. Für Rennstreckeneinsatz nicht notwendig, solange das Gemisch nicht völlig ausserhalb der Zündgrenzen landet ...

    Unter den geschilderten Umständen würde ich die F16 auch auf alle Fälle drinlassen und lieber (falls überhaupt) mit Zusatzluftdüsen oder Hauptdüsen experimentieren. Mischrohrwechsel ist gerade bei DCOE ein tiefer Eingriff in die Gesamtcharakteristik ab etwa 2500-3000 rpm.

    Wenn ich mich richtig erinnere, willst Du den Renner ja artgerecht bewegen. Dann kommt es auf Übergänge LL-TL und LL-Drehzahl ohnehin nicht wirklich an, das korrekte Gemisch unter Volllast ist bedeutend wichtiger!

    Auch die 35°vOT würde ich erst mal so belassen, man nähert sich da doch der Klopfgrenze schon deutlich an. Wichtig sind da auch schon gratfreie Brennräume mit leicht verrundeten Kanten der "Wanne" ...

    Ideal wäre es natürlich, wenn Du ein Gemischprofil erstellen könntest. Dazu reicht ein Lambdameter mit Logfunktion, das idealerweise auch DK-Öffnungswinkel und Drehzahl mitloggt. AES hat sowas z.B. und es erspart oft wochenlanges Experimentieren.

    Auf alle Fälle mchst Du das besonnen und analytisch, das gewünschte Ergebnis wird sich da bald einstellen!

    Grüße aus Soest

    Frank Schur ( spam-bin1(ät)web.de )

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  • Da denkt man es ist alles vorbereitet für den nächsten Trackday und siehe da, da macht einem der Veranstalter und

    in meinem Fall leider auch der neue Zylinderkopf mit den neuen Vergasern einen Strich durch die Rechnung.

    Aus 98 dB vor dem Umbau sind nun 106 dB geworden und damit brauche ich garnicht erst an den Start gehen.

    Um auf die vorgegebene Lautstärke zu kommen habe ich eine Schalldämpferanlage gebaut, die jederzeit wieder

    entfernen kann.

    Bei dieser Konstruktion war dann auch der Wahlspruch "Form follows Funktion" im Vordergrund und das Konstrukt

    läßt dann nur noch 98 dB nach außen dringen.;)

    Als kleiner Bonus passt jetzt die Vergaserbedüsung nicht mehr so richtig und der Motor läuft jetzt zu fett. :(

    Neue Düsen sind schon bestellt und dann schauen wir mal weiter.

    MfG

    Lars

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  • Hallo Lars,

    alles was Spass macht, wird verboten :( Geschickt gewickelt mit Vor- und Hauptschalldämfer :thumbup: Aber Auspuffrohr hartgelötet? War die Schutzgasflasche leer??? ;)^^

    Weiter viel Spass und gutes Gelingen :)

    Viele Grüße.

    Martin

    Don't only dream about, feel it and do it!

  • Bevor es am letzten Samstag auf dem Spreewaldring auf die Strecke ging habe ich die Chokeeinrichtung

    mit einem Teilesatz von Weber stillgelegt, da leider der Leerlauf immer wieder mal zu fett war obwohl an

    den Vergasern nichts verstellt wurde.

    So sieht dieser Teilesatz aus:

    Bei diesem Umbausatz werden die Starterdüsen durch zwei Messingstäbe ersetzt und die Chokeventile werden mit mit zwei Kolben

    mit einem O-Ring abgedichtet und mit einer zusätzlichen Feder in der unteren Position gehalten. Des weiteren wird ein Luftkanal

    wahlweise mit einer Schraube ( dann muss ein Gewinde in das entsprechende Loch geschnitten werden ) oder mit einer Alukugel

    verschlossen.

    Ich habe mich für die Variante mit der Alukugel entschieden, da ansonsten beide Vergaser wieder hätten ausgebaut werden müssen.

    Unten sieht man die Kugel noch im Urzustand und oben wurde selbige mit einem Durchtreiber vorsichtig in die darunter liegende

    Bohrung getrieben. Da nun alle Bohrungen verschlossen sind kann auch kein Benzin mehr in den Ansaugtrakt gelangen und das

    Gemisch anreichern. Das Ganze hat sich trotz des Aufwands gelohnt.

    MfG

    Lars

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  • Gute Lösung ... man muss keine Gewindestifte in die Kanäle drehen ...

    Leider sind die Choke-Startanreicherungen gerne mal "Quell großer Freude", da sie doch recht häufig verklemmen/undicht werden.

    Fingers crossed, dass es jetzt gut funktioniert.

    Grüße aus Soest

    Frank Schur ( spam-bin1(ät)web.de )

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  • Am letzten Wochenende war nun der Abschlußeinsatz für meinen Royale in

    dieser Saison in Oschersleben. Das Ganze fand im Rahmen des Herbstglühns

    statt.

    Das war auch eine gute Gelegenheit die Feinjustierung für die 123 Ignition Zündanlage

    vorzunehmen. Selbige hatte ich schon in meinem Lotus 61 MX verbaut und war sehr

    zufrieden, da man mit einem Schalter zwischen zwei unterschiedlichen Zündkurven

    wählen kann. Gleichzeitig kann man unterhalb des Verteilers auch noch die mechanische

    Benzinpumpe erkennen auf die ich wieder umgerüstet habe, da sich letzte Saison ja der

    Antrieb für die LiMa an der Antriebswelle verabschiedet hatte.

    MfG

    Lars

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