Eine Frage treibt mich schon lange um: Was ist vom Esprit zu halten, bitte schön.
Drei Ereignisse prägen meine Bindung zum Esprit: 1: Als ich einmal bei T. in Hamburg auf Elise wartete, bemerkte ich, dass ein Factory Representative von Lotus da war. Er war nicht groß, eher englisch-zierlich, natürlich mit einem perfekten Anzug und Krawatte. Ein wahrer Gentlemen, zurückhaltend, akkurat. Und hinten stand dann auf dem Parkplatz sein Dienstwagen, mit englischem Kennzeichen: Ein silberner Esprit V8 mit Riesenflügel, blitzsauber und superbrutal. Wenn ich nah genug an den Wagen rangegangen wäre, hätte ich sicher das Ticken, Knistern und Schmatzen aus dem Motorraum gehört, und obendrauf noch ein sachtes Knurren.
Aber ich habe mich nicht getraut.
Zweites Ereignis:
Am Sonntagabend war ich im Alltags-Mini auf der A 23 unterwegs, nach HH zurück, kein Verkehr, völlig alleine, und ich denke bei 130 im vierten Gang als es hinter Heide recht steil runter geht: Jetzt wäre ein Esprit fein. Und wenige Sekunden später tauchen zwei Scheinwerfer auf von hinten auf und zack- ein gelber Esprit tobt vorbei, in den Verkehrsverhältnissen angemessenem Tempo. Kann das Zufall sein?
Drittes Ereignis:
Lotus Festival in Donington, 2001. Ein dunkelroter Esprit V8 mit magnolia leather. Und drin sitzt allein auf dem Beifahrersitz the wife, mit englischer Betonfrisur, schon nicht mehr ganz jung, eher mittelalt, jedenfalls dick und mampft Sahnetorte. Die Fenster sind zu und die Torte ist in wirklich große Stücke aufgeteilt. Sehr schön.
Also, was ist von diesem Auto zu halten?