Lotus Europa S2 Rennwagen

  • Normalerweise geht ja nicht der Quetschverbinder ab, sondern das Kabel vom Quetschverbinder. Ein einfacher Schrumpfschlauch behebt das Problem auf optimale Weise.

    Carpe Diem - Nutze den Tag. Außer er ist Scheiße, dann nimm einen anderen. Und immer dran denken, einer von uns beiden ist klüger als Du :/

  • Ich hab ne Abneigung gegen diese Quetschungen. Bei mir wird alles gelötet. Gaslötkolben sei Dank auch ohne Strom.

    (Hoffentlich schaut Guido nicht in den Radioschacht meiner Elli…, das musste schnell gehen.. da muss ich nochmal ran..)

    Das mit den Quetschungen ist eine Frage des Werkzeuges. Aber ich mache über die gute Quetsche noch ein Lötung drüber :saint: Und Schrumpschlauch nicht vergessen.

    Wobei ich bei bei Kabelverbindungen voll diese Teile abfahre !

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  • Die Dinger sind aber auch nicht ohne. Man braucht z.B. einen potenten Fön, damit man nicht zu lange erhitzen muss. Bei zu viel Hitze schmilzt nämlich der sehr dünne Schrumpfschlauch und die isolierung ist hin. Ich nutze die auch, ziehe aber meistens noch einen zweiten Schrumpfschlauch drüber - wegen die Sicherheit.

    "... but i won't do that"
    -Meat Loaf 1993-

  • Mein lieber Sven,

    Föne benutzt man um sich die Haare zu trocknen..was man da braucht nennt man ein Heißluftgebläse :D

    Und wenn man das hat, sind die Dinger einfach genial. Wobei ich Dir recht gebe ein zusätzlicher Schrumpfpariser gibt einem das Gefühl allles notwendige getan zu haben.

    Effe

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  • Die Zahlen der Saison 2022 sind leider ernüchternd, aber zumindest ein Fortschritt im Gegensatz zum Vorjahr. 2021 bin ich bei drei Rennen an den Start gegangen und dreimal ausgefallen. Diesmal habe ich bei vier Starts zumindest zweimal einen Pokal mit nach Hause genommen. Zwei erneute Ausfälle nagen aber trotzdem sehr an mir. Es ist auch schade, dass ich seit Ende Juni nicht mehr fahren konnte.

    Leider habe ich es in diesem Jahr nicht mehr fertig gebracht, bei einem weiteren Rennen an den Start zu gehen. Nachdem ich den Motor im September wieder komplettiert und eingebaut hatte, war ich mit dem Auto auf dem Prüfstand und die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend. Im mittleren Drehzahlbereich waren teilweise bis zu 30 Nm verloren gegangen.

    Im Sommer (als der Motor noch einwandfrei lief), wollte ich eigentlich den Rest meines Budgets für 2022 in ein geradverzahntes Getriebe mit Lamellensperre investieren. Jetzt habe ich aber schon zum zweiten Mal Probleme mit dem Motor und habe mich deswegen dazu entschieden, diesen nochmal ganz in Ruhe zu prüfen und zu überarbeiten und zusätzlich einen komplett neuen Motor aufzubauen. Mein Ziel ist es, bis zum Frühjahr einen Motor fertig zu haben und im Laufe des Jahres 2023 den Ersatzmotor ebenfalls zu komplettieren. Über kurz oder lang wird ein Ersatzmotor mit Sicherheit von Vorteil sein. Aber der Spaß kostet natürlich viel mehr als die ursprünglich geplante "kleine Revision". Deshalb stelle ich das geradverzahnte Getriebe zunächst hinten an.

    Der zweite Motor wird von der Performance her keinen wirklichen Fortschritt bringen, sollte aber in puncto Zuverlässigkeit helfen. Motor ein- und ausbauen kann man im Ernstfall in ca. 4 Stunden schaffen. Um das Auto wenigstens ein bisschen schneller zu machen, werde ich mir eine Quaife Torsen-Sperre kaufen und diese in mein vorhandenes Differential einbauen. Ist natürlich nicht so gut wie eine Lamellensperre, aber vom Verhältnis Preis/Leistung top. Ein Europa-Treter aus England hat mir berichtet, dass die Sperre in seinem Twin Cam Renner sehr gut funktionieren würde. Seine Rundenzeit in Spa spricht eindeutig für ihn. Wenn es für diese Rundenzeit gut genug ist, wird es mir auch helfen.

    Um den Aufbau eines zweiten kompletten Rennmotors hinzubekommen, habe ich mir zwei gebrauchte Motoren gekauft. Einer davon war mal der Ersatzmotor eines R12 Gordini Rennwagens. Es ist eine Art Frankenstein-Motor, der aus Teilen von R12, R15, R18 o.ä. zusammengestellt wurde. Der zweite Motor stammt aus einem R16, ist schon seit einigen Jahren zerlegt, aber noch komplett unbearbeitet. Die Teile dieser beiden Motoren sollten als Basis genügen, um einen vollwertigen Motor zusammenstellen zu können. Viele Teile sind für mich natürlich unbrauchbar. Gordini-Kolben für 1565 cm³ sind ganz nett, aber ich muss natürlich die verfügbaren 1600 cm³ meiner Hubraumklasse bestmöglich ausnutzen. Für meinen Motor geht das mit 1597 cm³. Deswegen habe ich einige der Teile schon wieder verkauft.

    Jetzt habe ich zum Aufbau von zwei kompletten Motoren folgende alte Teile zur Verfügung:

    - 3 Motorblöcke

    - 4 Zylinderköpfe, von denen einer ggf. unbrauchbar für mich ist

    - 2 intakte Kurbelwellen

    - 3 Sätze Kipphebelwellen mit Kipphebeln

    Alle anderen Teile (Kolben, Laufbuchse, Nockenwelle, Pleuel, Ventile, Federn etc.) sind natürlich reinrassige Rennsportteile und können nicht von gebrauchten Motoren verwendet werden. Um das Budget zu schonen, werde ich noch nicht alles auf einmal kaufen, sondern vor allem die Teile für den zweiten Motor erst nach und nach zusammenstellen. Besonders wichtig wird hier am Ende die Bearbeitung des serienmäßigen Renault 16 Zylinderkopfes. Der letzte Zylinderkopf ist noch selbst bearbeitet worden. Das möchte ich für den zweiten Motor Profis überlassen. Vielleicht kommen ja dann doch ein paar PS mehr heraus. Aber Saugertuning ist teuer. Deshalb muss das auch noch ein bisschen warten. Ich werde von meinen Fortschritten berichten.

  • Im Mai bin ich im belgischen Zolder erneut beim BELCAR Historic Cup am Start gewesen. Donnerstags habe ich eine Test-Session am Nachmittag abgespult, bei der Kleinigkeiten ausgemerzt (z.B. Einstellung der Kupplung) wurden. Der Freitag war der Tag für die technische Abnahme und einen gründlichen Check.

    Am Samstag konnte ich mich für den 26. Startplatz von insgesamt 40 Startern und Platz 2 in der Klasse qualifizieren. Die Rundenzeit blieb mit 1:59,947 min leider 1,8 Sekunden hinter der Bestmarke des Vorjahres zurück. Umso ärgerlicher, weil das neue Quaife-Sperrdifferential eigentlich eine Verbesserung der Rundenzeit bringen sollte. Die Analyse der Sektorzeiten zeigt aber eindeutig, dass das Quaife funktioniert. Das Problem war der Motor. Er brachte nicht dieselbe Leistung wie im Vorjahr. Der Top-Speed ist um ca. 4 km/h schlechter gewesen und auch die erreichten Drehzahlen vor den Bremspunkten sprechen für ein Leistungsdefizit. Von den 1,8 Sekunden habe ich den Löwenanteil (1,6 Sekunden) in den ersten beiden Sektoren verloren. Dies sind die Sektoren ohne besonders enge Kurven. Diese engsten Kurven liegen beide im dritten Sektor. Dort verlor das kurveninnere Hinterrad beim Herausbeschleunigen mit dem offenen Differential die Traktion. Mit dem Quaife ist dieses Problem behoben. Meine Iteration hat ergeben, dass die Sperre allein ca. 5 - 6 Zehntelsekunden pro Runde bringt.

    Im ersten Rennen gab es direkt in Kurve 1 einen Crash, dem einige Fahrer ausweichen mussten. Der Führende in meiner Klasse musste bremsen und ich konnte in Führung gehen. Leider konnte ich diese Führung aber nicht lange behaupten und fuhr am Ende ein recht einsames Rennen. Gegner, die ich 2022 noch locker in der Tasche hatte, fuhren mir davon. Das Leistungsdefizit des Motors schien sich weiter zu verschlimmern.

    Im zweiten Rennen merkte ich nach wenigen Runden, dass etwas mit der Wassertemperatur nicht stimmte und stellte das Auto an der Box am. Der Befund ist nun klar: Schaden der Zylinderkopfdichtung. Der Zylinderkopf ist nicht mehr zu retten und deswegen lasse ich jetzt den zweiten Rennmotor von einem Alpine-Spezialisten aufbauen. Die Saison 2023 ist damit leider gelaufen. Bis zum letzten Rennen wird der Motor nicht fertig sein. Um die lange Pause zu nutzen, lasse ich mir außerdem ein kürzeres Teller- und Kegelradpaar speziell anfertigen. Dann kann ich endlich auf eine rennmäßige Getriebeübersetzung zurückgreifen. Dies ist nicht die bestmögliche Lösung, aber im Verhältnis zu einem komplett neuen Getriebe erziele ich ca. 90 % des Benefits mit ca. 50 % des finanziellen Aufwandes. Hoffentlich bin ich dann 2024 endlich in der Lage, eine volle Saison zu fahren und dabei regelmäßig um Klassensiege zu kämpfen.

    Hier noch ein paar Fotos von Zolder:

  • Neuer Motor, neues Glück. Für die Saison 2024 habe ich mir einen komplett neuen Renault Alpine 807 Motor von der Firma Schäfer Tuning in der Eifel aufbauen lassen. Das Ziel liegt bei 150+ PS. Die Inbetriebnahme auf dem Prüfstand folgt im März. Der Roll-Out soll am 04. April im belgischen Zolder stattfinden. Als erstes Rennen ist das Spa Summer Classic vom 25. bis zum 28. April anvisiert.

    Als Ergänzung zum neuen Motor habe ich ein neues Differential mit kürzerer Übersetzung in Auftrag gegeben, welches Ende Februar geliefert werden soll. Mit der Quaife-Sperre sollte das Renault 395 Fünfganggetriebe dann endlich renntauglich sein. Zusätzlich dazu habe ich noch ein paar andere neue Teile fertigen lassen bzw. in der Pipeline:

    1. Neuer Auspuffkrümmer, der das alte hässliche Ungetüm ablösen soll (wenn dieser auf dem Prüfstand nicht schlechter ist)

    2. CNC-gefertigte Riemenscheibe aus Aluminium für die Nockenwelle

    3. CNC-gefertigter Lichtmaschinenhalter aus Aluminium

    Sobald das Getriebe mit dem neuen Differential wieder komplettiert und verbaut ist, werde ich hier ein paar Fotos zeigen. Ich glaube, dass der neue Auspuff den Motorraum deutlich aufwerten wird. Aber vorerst müssen wir uns mit dem Anblick des Motors im Ständer begnügen. Das Differential hat mit der Fertigungszeit von 6 Monaten leider Verzug in meine Arbeiten gebracht. Ich bin schon seit Wochen sehr ungeduldig und kann es kaum noch abwarten.

  • Summer Classics stehen schon im Terminkalender - ich werde dich aufsuchen, wenn ich darf.

    Bin auch da .... aber ohne Auto . ( Rennauto )

    Aber selbstverständlich könnt ihr gern bei mir im Fahrerlager vorbeischauen. Ich hoffe, dass ich das Wochenende nicht komplett unter dem Auto verbringe und dementsprechend auch ansprechbar bin.

    Mich darfst du liebend gerne aufsuchen. :*


    Kremer

    Wo startest Du denn?

    Beim BELCAR Historic Cup. Im letzten Jahrzehnt (2011-2016) war ich häufiger beim FHR Langstreckencup am Start, aber das Anhang K-Reglement ist für den Europa S2 nicht optimal. Jetzt fahre ich nach Gruppe H und das hilft dem Auto sehr. Vor allem im Bereich Bremsen und Kühlung.