...hatte ich völlig vergessen, zu schreiben:
Als mein Excel vor etwas über 1 1/2 Jahren plötzlich weiße Schäfchenwolken aus dem Auspuff blies, war es Zeit, den Motor auseinanderzunehmen... das war also die perfekte Ausrede, um zu schauen, was sich da noch verbessern lässt...
Der eigentliche Schaden war eine vermoderte Zylinderkopf-Dichtung. Viele dieser Dichtungen sind, wie man sie eben so kennt... aus einem Pappe-ähnlichen Zeugs, mit Metallumrandung an den wichtigen Stellen. Bei Motoren mit geschlossenem Deck ist das ja kein Problem, aber unsere Motoren haben leider ein offenes Deck, also "schwimmt" diese "Pappe" permanent in heißem Kühlwasser. Die Dichtung ist zwar beschichtet, was einen gewissen Schutz bietet, aber wenn die alt wird und/oder Fehler in der Beschichtung sind, schwemmt das Zeugs auf und das war´s dann. In meinem Fall hat sich sogar die Pappe IN der Metallumrandung eines Zylinderbereichs aufgelöst, was dann zu den Schäfchenwolken führte.
Daher habe ich mich für eine MLS-Dichtung von Gary Kemp entschieden. Die ist zwar 3 mal so teuer wie diese Billig-Dichtungen, aber damit ist man das Problem los. Außerdem ist die innere Schicht aus Kevlar. Das ist zwar völlig egal, aber es klingt toll, das auszusprechen 
Den ganzen Kleinkram und die Peripherie, wie moderne Lüfter und so, lass´ ich der Übersicht halber jetzt mal weg und bleib´ beim Wesentlichen:
Der Serien-Kurbeltrieb ist erstaunlich robust und eher dafür ausgelegt, Kraft zu verdauen. Ich fand das überraschend, weil ich eher dachte, Lotus macht´s zierlich und leicht für hohe Drehzahl. Jedenfalls war da alles i.O., Hohnung der Liner, Lager, alles schien nicht wirklich viel Kilometer hinter sich zu haben, also hab´ ich da alles Serie gelassen.
Beim Kopf hab´ ich die Brennkammern gelassen, da gab´s nicht´s sinnvolles zu tun. Die Bowls hab´ ich nur etwas geglättet und den Ansatz zu den Runners begradigt, die Exhaust-Runners massiv vergrößert (ist auch viel Fleisch drumherum) und von einem 8-Port in einen großen D-Port umgefräst. Die Intake-Runners (die Briten nennen Runners übrigens Tracks) habe ich nur etwas vergrößert und zusammen mit der Spinne Gasket-gematcht... jaja, denglisch, aber ihr wisst, was ich meine. Der Krümmer ist komplett DIY in einteiliger 4-2-1-Bauweise. Angefangen habe ich mit einer lasergeschnitzten Platte, 2" Primaries, 2 1/4" Secondaries und ´nem 2 1/2" Collector. Ich hab´ mich vor allem deswegen für diese abstruse Größenordnung entschieden, weil ich anders als original nicht 1-4 und 2-3, sondern 1-2 und 3-4 gegangen bin. Rest der Anlage ist bis zum Serien-Y-Stück 2 1/2", Mittendämpfer ist ein gekürzter Durchgangsdämpfer, Enddämpfer sind Cherry-Bombs.
Obwohl ich jetzt schon seit 1 1/2 Jahren damit herumfahre, hab´ ich´s immer noch nicht geschafft, mal die Leistung zu prüfen... was genau das Herumgebastel gebracht hat, ist also immer noch eine offene Frage. Mir ist aber schon aufgefallen, daß der Excel im mittleren RPM-Bereich deutlich schneller hochbeschleunigt als vorher, Peak-Torque liegt grob geschätzt 1,5 krpm früher an, womit sich der elastische Bereich vergrößert hat 
Auch der Sound klingt jetzt vernünftig. Bis 1,8 krpm angenehm und leise genug, um auch nachts nicht die Nachbarn aufzuscheuchen, ab 2 krpm eine 8,5 auf der Barry-White-Scala, mit einer guten Portion Joe Cocker ab 3 krpm 
Wenn ich endlich mal die Leistung gemessen habe, werde ich sie hier mal posten.
Natürlich habe ich wieder vergessen, irgendwelche Photos beim Bau zu machen, hier aber immerhin ein paar vom fertigen Produkt: