Welche Federaten machen Sinn? K20 S2 mit Nitron Street Series

    Hi,

    ich fahre eine K20 S2 mit einem Nitron Street Series 2 Fahrwerk (war bereits verbaut). Laut KT Homepage sind die folgenden Federraten verbaut, vorne: 275 lbs/inch (ca. 48 N/mm), hinten: 350 lbs/inch (ca. 61 N/mm). Gewicht der S2 liegt bei 805kg fahrbereit, ohne Fahrer.

    Aktuelles Problem ist, ich bin verhältnismäßig relativ hoch, weil die Federn sonst keine Vorspannung mehr hätten, plus es fährt nicht wirklich, wie ich es gerne hätte (teils etwas nervös, die Ruhe fehlt).

    Wir möchten daher bevor ich ein neues Fahrwerk verbaue, gerne erstmal auf Helperfeder + Hauptfeder wechseln, um zunächst mal die Höhe sauber anpassen zu können (leichte Keilform) und auch eine ggf. besser geeignete Federrate zu wählen.

    Ich bewege die Elise überwiegend auf der Straße, besuche über die Saison hinweg aber auch einige Trackdays.

    Nun die Frage an die Spezialisten, zu welchen Federraten würdet ihr wohl greifen in Bezug auf das Recht Basic Fahrwerk? Falls es eine Rolle spielt, Sturz rundum ca. 2 Grad und Nachlauf neutral. Stabi Serie.

    Danke euch vorab und Gruß

    Sven

  • svn.k20.elise 16. Januar 2023 um 01:16

    Hat den Titel des Themas von „Welche Federaten machen Sinn? K20 S2 mit Nitron Street Serien“ zu „Welche Federaten machen Sinn? K20 S2 mit Nitron Street Series“ geändert.
    Zitat von s d r

    Auch die Nitron Fahrwerke haben übrigens ein Revisionsintervall. 20 - 30tkm. vielleicht einfach mal machen lassen.

    https://www.nitron.co.uk/shock-servicing.

    Da kann er sich wahrscheinlich gleich ein neues kaufen, da wird die Revision schon so viel wie ein neues kosten ( vermute ich mal).

    Zitat von MarkusL

    Was heißt das? Nachwippen?

    Das Fahrwerk „springt“ bei schnelleren Bodenwellen, aber das ist wohl auf das zeitweise (beinahe) ausfedern zurückzuführen, auf Grund der geringen Vorspannung.

    Ansonsten fehlt mir die Ruhe bei schnelleren Richtungswechseln bspw.

    Bin eine S2 mit Öhlins gefahren (ist klar eine andere Welt), aber die war gefühlt die Ruhe schlecht hin und man müsste auch mit dem

    Einstiegsnitron meiner Meinung nach zumindest zu 60-70% dieser Performance kommen.


    Zitat von s d r

    Auch die Nitron Fahrwerke haben übrigens ein Revisionsintervall. 20 - 30tkm. vielleicht einfach mal machen lassen.

    https://www.nitron.co.uk/shock-servicing.

    Das Fahrwerk hat wohl noch keine 10k km gesehen, daher mach ich mir hier keine Gedanken. Der Vorbesitzer ist sehr entspannt und ruhig gefahren, daher würde ich dem Fahrwerk schon nochmal 10k km zutrauen, alles andere wäre etwas enttäuschend…

    Aber ich muss deinem Nachredner recht geben, bevor ich das Geld in die Hand nehme, wird das Geld direkt in ein besseres Fahrwerk Investiert.

    Zitat von laus1648

    Kann man ja auch in Deutschland machen lassen

    Das nervöse Verhalten kann auch von der Geo kommen

    Die Federraten sind für landstr ok

    Die Geo ist in meinen Augen eigentlich recht wenig aggressiv. 2 Grad Sturz sind denke ich human, Stabi wie gesagt Serie, Nachlauf auch mid Range.

    Wo würdest du noch ran gehen?

    Gruß Sven

    Zitat von svn.k20.elise

    Das Fahrwerk „springt“ bei schnelleren Bodenwellen, aber das ist wohl auf das zeitweise (beinahe) ausfedern zurückzuführen, auf Grund der geringen Vorspannung.

    Wenn die Feder im Ausgebauten Zustand grad eben nicht locker ist, hast Du bereits den maximal möglichen Ausfederweg. Eine höhere Vorspannung würde den Ausfederweg verkürzen. Hast Du Helper oder Tenderfedern verbaut? Soll heißen, wenn das Auto auf der Erde steht, ist die kleine Feder dann auf Block, oder ist zwischen den Windungen dann noch Luft?

    Helper Springs and Tender Springs - The Difference
    There is often a lot of confusion around tender springs and helper springs and the two are often mistaken for one another.
    suspensionsecrets.co.uk

    Ain't no sunshine when cheese gone

    -Bill Weathers; hat den ganzen Käse aufgegessen und jetzt regnets :cursing:-

    Zitat von s d r

    Wenn die Feder im Ausgebauten Zustand grad eben nicht locker ist, hast Du bereits den maximal möglichen Ausfederweg. Eine höhere Vorspannung würde den Ausfederweg verkürzen. Hast Du Helper oder Tenderfedern verbaut? Soll heißen, wenn das Auto auf der Erde steht, ist die kleine Feder dann auf Block, oder ist zwischen den Windungen dann noch Luft?

    https://suspensionsecrets.co.uk/helper-springs…the-difference/

    Nicht böse gemeint, nur bitte genau lesen :) Wie beschrieben, ist derzeit weder das eine, noch das andere verbaut und ich möchte auf Helper (belastet auf Block) + Hauptfeder wechseln.

    Daher lediglich die Frage, welche Federraten ihr empfehlen würdet. In den größeren Nitron Fahrwerken sind erheblich härtere Federn verbaut, natürlich muss es auch zur Kennlinie des Dämpfers passen. Ich denke aber ein wenig Spielraum wird da sein, Zug/Druck ist ja im Rahmen anpassbar.

    Eventuell hat ja jemand Erfahrungen in der Hinsicht, da mir die aktuellen Federn eben sehr weich vorkommen.

    Bei den Federraten ist relevant, wo das Fahrzeug gefahren wird (das steht oben) und auch, welchen Fahreindruck Du haben möchtest. Soll das Fahrwerk arbeiten dürfen, also huben, um viel Traktion und Komfort zu erzeugen, oder soll es eher hart sein für kaum Seitenneigung und messerscharfes Anlenken und dafür werden Traktions- und Komforteinbußen hingenommen...?

    Ich fahre meine R (850 kg ohne Fahrer) bzw. mit Gewichtsverteilung 40:60 samt Fahrer und Beifahrerin mit 350/475er Federn, also 30% steifer als Serie.
    Ich wollte die Feder straffer als Serie, jedoch weicher als in den NTR40-Fast-Road-Fahrwerken, die mir auf schlechten Straßen zu starke Radlastschwankungen aka Traktionssprünge zeigten. Der Dämpfer, seine Qualität und Charakteristik tragen natürlich viel zum Fahreindruck bei, daher habe ich einen auf diese Raten ausgelegten NTR40-Dämpfer. U.a. sind es Ruhe und Souveränität, die aus dem Dämpfer kommen.

    Bei Deinen im Vergleich zu meinen Federn weicheren Federn tippe ich auf einen unangepassten oder verschlissen Dämpfer und gehe dabei davon aus, dass die Federlängen und Vorspannungseinstellungen zu den Dämpfern passen.

    Gerne kannst Du mir Deine Achslasten senden, dann berechne ich die Eigenfrequenzen der Achsen und schaue auf das Eigenfrequenzverhältnis der Achsen Deines Autos, auch dieses ist für den Ruheeindruck auf der Landstraße sehr wichtig.

    Ich fahre Kurven aus Leidenschaft.

    Ich bin in meiner S2 Exige das NTR40 Fast Road gefahren. Für die Landstraße perfekt aber für die Rennstrecke (z.B. Spa, doppel links) zu weich.

    Ich würde mich wenn du wirklich nur die Federn ändern willst an dem NTR40 Federraten orientieren. Allerdings würde ich an deiner Stelle auf ein anderes Fahrwerk umsteigen.

    Grüße Patrik

    Bei meiner S1 war das SS2 auch nervös. Egal was man eingestellt hat. Was mir aufgefallen ist dass nicht genug Ausfederweg vorhanden ist, muss mit dem neuen Fahrwerk deutlich höher Aufbocken als mit dem SS2.

    Solange das SS2 drin war hat mich das nicht gestört, war halt so. Erst mit Umstieg auf das andere Fahrwerk ist mir aufgefallen dass man über Wellen noch Haftung hat wo ich mit dem alten schon sehr leicht war. Zudem ist das je Achse unterschiedlich, manchmal bekommt man untersteuern, manchmal Übersteuern. Da reicht schon ein Dolen in der Kurve dass man ausgehebelt wurde.

    gruß werki

    Dieses sehr häufig gesehene Zudrehen um 2-3 Klicks vorne macht das Auto ruhiger, da die Resonanz vorne (ein klein wenig) runtergeht.

    Aber eigentlich ist das Pfusch, und regelt das Problem, was härtere Federn hinten besser lösen, schlechter.

    Mit härteren Federn hinten versaut man sich auch nicht die VA durchs Zudrehen, und kann hinten wieder normalen Sturz (2,5 Grad) fahren.

    Die richtigen Federraten hängen auch davon ab, ob man ein Sperrdiff verbaut hat, und wenn ja, welches.

    Ich würde für die Anforderung hinten auf 550lbs/in für landstraßenlastig und auf 600-650 lbs/in für tracklastig gehen und abhängig von obigem die VA Federn passend aussuchen (dann in der Gegend 400-475 lbs/in je nach hinterer Federhärte und Differenzial).

    LG Mark

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

    Vielen Dank erstmal für all eure Antworten, man erkennt auf jeden Fall einen Trend, dass das Fahrwerk wie vermutet einfach nicht allzu viel Luft nach oben hat und eben eher für den gediegenen Landstraßenspaß gedacht ist.

    Ich selbst wollte erstmal Versuchen da mit Federn noch etwas mehr rauszuholen, aber ich denke sooo viel Potential beherbergt es nicht mehr. Mit Zug/Druck habe ich auch schon gespielt, was zwar einen Effekt mit sich gebracht hat, aber fast immer auch einen negativen Beigeschmack…

    Bezüglich der Spureinstellung noch, ich fahre vorne pro Seite 1mm Vorspur (bis beinahe neutral), hinten 2mm Vorsprung pro Seite. Ist mit dem Garn vermessen, in Grad müsste ich’s erst ausrechnen 😄

    Da auch die Frage nach dem Sturz kam, vorne genau 2 grad pro Seite, hinten ein wenig mehr, soweit ich mich erinner 2 grad 20-30‘

    Was die Federn betrifft, werde ich vorne wohl in Richtung 350/400lbs gehen und hinten in einen Bereich von rund 500lbs, ich denke das sollte für das Fahrwerk gerade noch ok gehen.

    Falls es das insgesamt nicht besser macht, hilft wohl nur ein anderes Fahrwerk.

    Danke euch soweit erstmal ✌🏼

    Dann 375/500 ohne Sperrdiff, Nullspur vorne,

    12 Minuten Vorspur pro Seite (1,5mm) hinten, und 2,0 Grad Sturz vorne, 2,5 Grad hinten.

    Und vorne einen Klick mehr als hinten (optional).

    #unverbindlicheFahrwerksempfehlung

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

    Das was Mark sagt! :)

    Meine Honda S1, vollgetankt 800kg, mit Sperrdiff, hatte mit GAZ Monotube einstellbar vom Holländer und am Ende 400lbs vorne / 550lbs hinten mit Helper Springs. Stabi Serie (0 Spur vorne, Sturz -2 vorn -2 hinten) Dazu habe ich noch das hintere Bracket für die Dämpferaufnahme getauscht. Für meinen Anwendungszweck war ich sehr zufrieden (Alpen/hin und wieder trackday). Sollte ich in Zukunft nochmal ein Fahrwerk kaufen wäre es ein Wilbers. Da kannst du bei der Bestellung direkt alles so ordern wie du es haben willst und der Laden ist in Deutschland. :)

    Das sind doch nochmal zwei Antworten, die mich einerseits bekräftigen und andererseits war ich bisher nicht ganz auf dem Holzweg, das sieht man gerne.

    Danke euch beiden auch nochmal!

    Btw. Sperrdiff ist wie oben vermutet (noch) keins verbaut :)

    Zitat von svn.k20.elise

    Ich selbst wollte erstmal Versuchen da mit Federn noch etwas mehr rauszuholen, aber ich denke sooo viel Potential beherbergt es nicht mehr. Mit Zug/Druck habe ich auch schon gespielt, was zwar einen Effekt mit sich gebracht hat, aber fast immer auch einen negativen Beigeschmack…

    Das Street Series 2 verstellt sowieso nicht Zug/Druck, sondern eigentlich nur Zug. Würde aber von dem Bereich, den es "kann", eine härtere Feder durchaus abdecken und ist den Versuch wert!

    Zitat von -Felix-

    Das Street Series 2 verstellt sowieso nicht Zug/Druck, sondern eigentlich nur Zug. Würde aber von dem Bereich, den es "kann", eine härtere Feder durchaus abdecken und ist den Versuch wert!

    Eine um wieviel % steifere Feder würde der einfache NSS-Dämpfer nach Deiner Meinung noch dämpfen können?

    Ich fahre Kurven aus Leidenschaft.

    Zitat von marko

    ich finde es mit 0.74:1 Federrate vorne zu hinten (65:85 N/mm) passend von den Frequenzen. Hinten 75 N/mm war zu weich. Das fuhr sich wie zwei unterschiedliche Autos hinten und vorne.

    ...kommt natürlich stets auf die Achslasten und Übersetzungen an, aus denen das Frequenzverhältnis resultiert.

    Ich fahre Kurven aus Leidenschaft.

    Zitat von marko

    ich finde es mit 0.74:1 Federrate vorne zu hinten (65:85 N/mm) passend von den Frequenzen. Hinten 75 N/mm war zu weich. Das fuhr sich wie zwei unterschiedliche Autos hinten und vorne.

    +1, bei Erschwernissen wie Sperrdiff und/oder Toyota kann man bis 0,70:1 runtergehen.

    Irgendwann kommt der Tag, an dem die Hütte so verbastelt ist, daß nur noch das Verkloppen hilft.

    Zitat von carbongrey

    Eine um wieviel % steifere Feder würde der einfache NSS-Dämpfer nach Deiner Meinung noch dämpfen können?

    Müsste ich mal ausrechnen, aber ich weiß ehrlich gesagt gerade gar nicht wo ich die Excel vom Dämpfer hingelegt habe, müsste ich erst raussuchen...

    Interessierte mich auch nicht so, da ich dieses "harte Federn!" eh nicht verstehe. Mir sind die originalen NSS2 Federn schon zu hart.