Elise 2ZR Wassereinspritzung

  • Hallo,

    hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Vor allem bei dem Motor.

    Wo soll bei der komprimierten Bauweise die Düse eingebaut werden ohne den Kompressor zu zerlegen um ein Loch zu schaffen...

    Der Ladedruck soll noch erhöht werden und ich würde die Temperatur dann gerne runter bekommen. Zusätzlicher LLK finde ich ziemlich aufwändig und doch nicht soo effektiv.

    Aus dem Grund denke ich darüber nach, die Einspritzung mit WASSER zu machen.

  • Natürlich keine Bastellösung...

    Soll wenn dann die von s d r erwähnte Lösung werden.

    Anfrage bei denen erbrachte folgendes:

    Zitat

    Leider haben wir keine fahrzeugspezifischen Einbauanleitungen.

    Sie bekommen bei Bestellung eine bebilderte deutsche Anleitung (mit gemischten Bildern als Beispiel).

    Mit dieser Anleitung steht dem Einbau an sich eigentlich nichts im Wege. Die Düse(n) Position kann man im Anschluss noch einmal final besprechen,

    aber dies ergibt sich auch in der Regel beim Einbau von selbst :)

    Ergibt sich beim Einbau von selbst... Fand ich jetzt nicht sehr Vertrauenserweckend.

    Hab mal mit Motorzeichnung nachgefragt, was die denn denken wo die Düse bei der Maschine hin sollte.

    Ging mir auch mehr um Erfahrungen die vielleicht schon jemand damit gemacht hat.

    In deren Broschüren steht ja nur das tolle an dem System.

  • ich hatte das ja lange am Rover mit Kompressor.

    To cut the chase:

    Ohne Änderung der Abstimmung kommt es zu einem Leistungsverlust. Warum, weil es den Start der Verbrennung und die Verbrennung selber verlangsamt. Daher muss der Zündzeitpunkt angepasst werden.

    Der Sinn besteht nicht in der Kühlung des Kompressors oder der angesaugten Luft als gesamtes.

    Zur effektiven Klopfunterdrückung, der gewünschte Effekt, bedarf es feinem Nebel am Rand der Zylinder, dort wo das Klingeln entsteht.

    Um dies zu erreichen, bedarf es Einspritzdüsen vor dem Einlassport, da der Sprühnebel keine Kurven nimmt. Die Tröpfchen werden an die Wand geschleudert und laufen als Strum durch den Motor in den Auspuff genbaus wie größere Tropfen. Auch dazu gibt es Publikationen. Ab so 100µm gehen die einfach durch, Verbrennung oder nicht. Die Verdampfungsgeschwindigkeit ist schlicht wesentlich länger als der Verbrennungstakt dauert.

    Die Düsen müssen deshalb auch auf der Oberseite der Einlassplenum sitzen. Auf der Unterseite kommt es u.A. zu einer Ungleichverteilung über das Zylindervolumen, da der größte Teil der Luft über den oberen Teil des Ports fließt.

    Spritzt man zentral oder vor dem Kompressor ein, bewirkt man eine Kühlung des Metalls. Das ist zu vermeiden. Die dabei entstehenden Gase reduzieren den Sauerstoffanteil durch Verdünnung und kompensieren die Dichtegewinne über niedrigere Temperaturen. Da gibt es eine nette wissenschaftlich Publikation dazu inkl. der zugehörigen Berechnungen und Experimente.

    Spritzt man so wenig ein, dass eine Neuabstimmung vermieden werden kann, dann hat es auch keinen signifikanten Effekt. Es ist Vorsorge zu tragen, dass das auch ohne Wassereinspritzung funktioniert. Dies geht eigentlich nur mit Mapswitchung oder äquivalenten ECU-Funktionen, da sich sowohl Spritmenge als auch Zündzeitpunkt erheblich ändern.

    Die Mischung 50:50 nach Gewicht Methanol und Wasser ist insgesamt am einfachsten bezüglich Abstimmung und benötigter Zündleistung meiner eigenen und der Erfahrung anderer nach.

    Je höher der Methanolanteil, desto geringer ist die Wichtigkeit der Düsenpositionierung. Methanol verdampft auch als dicker Tropfen effektiv im Zylinder und hat über einen weiten Lambdabereich eine hohe Klopffestigkeit.

    Eine schlechte Gleichverteilung über die Zylinder ist nicht so nachteilig.

    Daher haben die Amis meiner Meinung nach eher Erfolg mit hohen Methanolanteil oder gar Reinmethanol. Das ist dann eher ein zweites Treibstoffsystem als eine Klopfunterdrückung.

    Sollte das Auto bereits über eine wassergekühlte Ladeluftkühlung verfügen, dann kann man auch Wasser über den Wärmetauscher sprühen. Das geht auch ohne Abstimmung.

    Macht man alles richtig, stellt Klingeln keine Grenze mehr da.

    PS In Spa hielten bei mir 2.5l Mischung so 20 Minuten. Auf der Strasse eine halbe bis ganze Tankfüllung. Die maximale Einspritzrate lag bei ca. 500 ml/min und damit ca. 30% der Benzinrate.

    Lotus Elise MK1 Honda K20a2+:)

  • Hallo Marco,

    vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.

    Bei den ersten Suchen fand ich natürlich nur alles Plug n Play, super toll. Vor allem die Verbrauchsangaben von 170ml/min. Damit wird die Geschichte dann doch zu kompliziert, denke ich.

    Das mit dem Wasser auf den LLK hab ich parallel auch im Kopf, das werde ich demnächst wohl mal testen.

    Wir können uns ja mal treffen um darüber zu sprechen.

  • Hab nochmal Rückmeldung vom Anbieter bekommen:

    Zitat

    Das sieht ja dann schon nach einem etwas größeren Aufwand aus.

    Besteht denn vom Platz her die Möglichkeit vor dem Kompressor ein zu spritzen?

    Wenn dieser nicht höher als sagen wir 20-25.000 Umdrehungen dreht, dann wäre es aus technischer Sicht kein Problem.

    Hört sich alles nicht sehr professionell an... Die Ausführung von marko ist eh ernüchternd was das Thema angeht.

  • bei 250PS und damit so ca. 1.5 l/min an Benzin sind 170 ml/min Wasser/Methanol ein besseres Alibi. Mehr braucht halt eine spezifische Zündabstimmung mit ca 5° mehr Vorzündung je nach Druck und Verdichtung und eine entsprechenden Reduktion der Benzinmenge zur Erreichen vom Lambda 0.85-0.9.

    Weniger hat schlich und ergreifend wenig Effekt. Ab so 20% Anteil an der Gesamteinspritzmenge wird es interessant. Mit guter Zündanlage kann man das nahezu beliebig steigern auch auf 1:1.

    Mit reinem Wasser und guter Düsenpositionierung hat es gar ca. 10° mehr Vorzündung gebraucht um das ganze Aufzuwecken. Ging aber sehr gut voran :)

    Letztendlich orientiert sich der Anteil an Methanol/Wasser zu Benzin an der Klopfgrenze. Erreiche ich sie nicht mehr vor dem maximal möglichen Drehmoment, dann reicht der Anteil. Mehr bringt nichts mehr bei dem vorgegebenen Ladedruck.


    Lotus arbeitet zumindest bei den V6 Exigen ohne Einlasslufttemperatursensoren nach dem Kompressor. Es wird rein nach Klopfsensor gearbeitet.

    Ja, mit Wasser klingelt es später, man hat aber auch weniger Leistung :)

    Ich weiß nicht, wie es bei den 250CUP Autos gemacht ist.

    Lotus Elise MK1 Honda K20a2+:)

  • Sorry für OT

    Kann man den Wert per OBD auslesen?

    Habe in meiner App nix gefunden was Ansauglufttemp. angeht.

    *** Ein Gebrauchsrennwagen besteht zu min. 3% aus Gaffertape ***