Der Snowboard Thread

  • Mein Bruder hat auch sein Hobby Gleitschirmfliegen zum Hobby gemacht und hat ein eigene - mittlerweile recht große - Firma in dem Bereich.

    Ich bin fest davon aus gegangen dass das Boarden immer MEINE große Berufung bleiben wird. Als ich merkte dass sich auch diese Erfahrung abnutzt, bin ich wirklich in ein tiefes Loch gefallen. Nichts könnte ich so gut. Ich hatte da einen Riecher für die richtige Linie. Alles war im Flow (wie man mittlerweile sagt).

    Das richtig was passieren kann, bzw. man sterben kann nimmt man nicht so wirklich war, wenn man tief drin steckt.

    Aber ja ich glaube es gibt Menschen denen steckt es im Blut so was zu tun, tun zu müssen. Irgendeine komische Sache zum Limit (oder knapp davor) zu treiben. Ich hab auch viel mit genommen. Hab eine ganz spezielle weise Dinge zu sehen. Ich sehe mich immer im Medium und versuche darin möglich gut zu funktionieren. Wenn man den Naturgewalten ausgeliefert war sieht man vieles anders.

  • Das ist aber hoffentlich nicht der Puffbesitzer aus Villingen-Schwenningen oder die Heuschrecke von der Wasserkuppe?!

    Können wir ja heute Abend mal per PN austauschen.

    Das mit dem Loch hatte ich mal in einem anderen Zusammenhang und eine anderen unerfüllten Erwartung. Hat mich im Nachhinein weiter gebracht, als wenn sich alles wie ursprünglich gewünscht erfüllt hätte.

    Und ja, wenn alles passt, dann ist Snowboard-Fahren wirklich mit einem Fließen zu vergleichen. Ganz anders als Skifahren, seien es 2,xx-Latten, Carver, Rocker oder was weiß ich was. Das ist auch wie beim Moppedfahren: Vier Räder haben viele Vorteile und für die meisten Situationen ist es das Gefährt mit weniger Unannehmlichkeiten. Aber wenn alles passt, ist eine perfekt gefahrene Linie mit einem Einspur-Fahrzeug unschlagbar als das Geholper und Gezerre in einem Auto.

    So ging es mir auf dem Board auch: Wenn Du richtig in Übung und aufgewärmt bist, spulst Du das Programm ab. Komme, was wolle. Eisplatte: Verursacht nur ein Grinsen. Liegender Baum unter Schnee: Wird einfach gerade als Rampe genommen. Schneebrett geht ab: Noch extra reinfahren und auf der hinteren Lippe "im Wheelie" genommen. Kurzes gerades Stück: Einfach mal 360 Grad über alle Boardkanten drehen, um die Mitfahrer zu grüßen. An solchen Tagen klappt fast alles.

  • Mein Bruder ist Armin Harich hat damals Flysufer/Skywalk gegründet. Kenn mich in der Szene aber nicht aus. War nur ein mal mit ihm Snowkiten (mit dem Board) an der Wasserkuppe. Nur 1,5 Stunden von Frankfurt aus.

    Ja mit dem Board gerade im Tiefschnee ist schon was besonderes. Fast wie Fliegen aber mit etwas Auftrieb/Gleiten/Dämpfung. Zwischen zwei und drei Dimensionen. Ein kleiner Druck auf das Tail und das Ding schießt aus dem Powder.

    Hat mir auch geholfen mein Auto - etwa mit der Balance - besser zu verstehen.

    Beim Boarden bist du ja auch quasi direkt mit deinen Füßen (auf dem Brett) mit dem Element (hier Schnee) verbunden. Beim Auto ist man leider sehr sehr viel indirekter im dem Element Straße verbunden. Reifen, Felgen, Querlenker, Dämpfung, Lenkung, 1000kg auf jeden Fall. Dann noch ABS, ESP, Servolenkung, Traktionskontrolle .....

    Daher bin ich mit meinem Caterham sehr glücklich der mir ein sehr gutes Feedback liefert. Da spüre ich die Straße am Lenkrad, oder wenn er quer kommt.

  • Waaaas! Die bist der Bruder vom Harich?! Der Typ ist ne verdammte Legende!

    Und ich seh grad: Der wohnt in dem Ort, in dem ich früher im Rettungsdienst gefahren bin.

    Man man man...ist die Welt klein.

  • Klar.

    Tele Ski Gymnastik mit der zwei Minuten Abfahrtshocke am Ende.

    Immer die Profis (Rosi Mittermaier) und ne Familie.

    War ja damals Pflicht und irgendwie auch lustig. Bin da noch mit meinen Eltern zum Ski fahren gegangen.

    Hab gerade bei einem langen Webmeeting (fast nur Zuhörer) auch mal wieder die Oberschenkel mit diversen Übungen trainiert.

  • Buckelpiste ist schon mal ganz großer Sport.

    Ja der Typ war krass. Ganz große Kontrolle.

    Bin auch mit dem Raceboard häufiger in die Buckelpiste. Mit gutem Timing geht es sogar.

    Wenn die Buckel den richtigen Abstand haben kann man quasi immer hinten auf dem absteigenden Hügel landen.

    Ging sehr lange wirklich gut, bis mich ein Hügel überrascht hat, und ich frontal und vollkommen unkontrolliert mit der Schulter im Buckel detoniert bin. Hat auch einen Monat gedauert bis ich wieder den Arm über Schulterhöhe heben konnte.

    War mal durch Zufall bei richtig schlechtem Wetter auf einer abgelegenen Hütte. Hatten da zwei richtig netten Mädels kennen gelernt. Hatte die so als Skihasen eingestuft, die sich hier etwas verlaufen hatten und die uns bestimmt als Möchtegern Boarder aus dem Flachland. Als es etwas auf gezogen hat wollten wir zusammen fahren. Jeder hat halt gedacht die können eh nicht fahren, aber wo wir uns so nett unterhalten haben machen wir halt mit. Aber die hatten es wirklich drauf. Hatten ein paar wirklich nette Abfahrten auch abseits der Piste. Waren damals mit der Tatjana Mittermayer (ich glaub so hieß die) in der Buckelpiste Nationalmannschaft. Hab sie leider nie mehr wieder getroffen.

  • Leider nein. Man sagt ja immer man sieht sich immer zwei mal im Leben. Da nicht.

    War aber nett erst auf der Piste. Gut klar, sah bei denen sehr gut aus. Da die sich da gut aus kannten, wollten die dann ins Gelände, also Heimspiel für mich - hab ich gedacht. War wirklich interessant dass gerade Abseits trotz verschiedener Sportgeräte den gleichen Speed und ähnliche Linien hatten. Was ja auf der Piste weniger der Fall ist. Haben dann noch gesagt dass der andere wirklich - also wirklich gut fahren kann. Dann kamen die damit raus das sie halt da im Freestyle Zirkus unterwegs sind. Und dann waren sie weg.

    Hier meine Lieblingsroute Mont Fort Backside:

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    Da gibt es auch einige Varianten und sie ist sehr schön lang.

  • Bin ja mit ner großen Truppe unterwegs gewesen, die das Revier sehr sehr gut kennen.

    Aber ja man ist da zwischenzeitlich weit weg von dem eigentlichen Ski Gebiet.

    Wenn man live vor Ort ist ist die Orientierung auch besser.

    Da gibt es noch einige andere Touren, bei denen man oben ein Taxi odert, dass einen dann unten irgendwo ab holt.

    Und einige schöne enge Rinnen.

  • Hab ich das schon gepostet:

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    Also die zwei Jungs von Sword / Extreme Carving.

    Video ist etwas komisch (was macht der Paraglider) bzw. lang, aber fahren können die.

    Vor allem am Ende kommt die Raceboard Action.

    Die machen auch Freestyle Boards, mit denen man gut carven kann.

  • Machen wir uns mal nichts vor, auf so einer gut präparierten Piste ist das auch nicht schwierig.

    +++ Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat +++

  • beim Skifahren spricht man von asstograss aber das ist ja echt übel. Aber vielleicht die logische Konsequenz das ihr bei Lotus gelandet seid!?

  • Wie gesagt habe ich viele Muster die es beim Boarden gibt gut aufs Auto fahren übertragen können.

    Beispiele:

    Wenn man beim Board/oder Ski Rücklage hat weiß man genau was Untersteuern ist.

    Hoch dran sein beim Boarden kann man direkt beim Slalom fahren ein setzen.

    Mein Board drehe ich mit der äußeren Führungshand ein. Die Bewegung am Lenkrad im Auto ist die Gleiche.

    Die super feinfühlige Verschiebung der Balance auf die Nose entspricht dem Verschieben der Balance beim Anbremsen/Einlenken.

    Für die maximalen Grip in der Kurve muss man aggressiv und feinfühlig zugleich am Kurveneingang agieren.

    Blickführung, also immer ein Turn voraus sein.

    Auch wenn die Steuerung über ganz andere Mechanismen funktioniert, so sind ein paar Grundprinzipien Grip, Balance, Linie, Timing doch sehr ähnlich.

    Man kann viele Grundbausteine/Bewegungsabläufe/Feedbacks wieder verwenden.

    Und ja nachdem ich mal eine Zeit nicht mehr Boarden konnte, bauchte ist andere Drogen/Adrenalin. Ist beim Autofahren zwar etwas indirekter aber dafür schneller.

    Die Boardsaison ist ja quasi ohne mich und die meisten ab gelaufen. Beim Auto hab ich Hoffnung. Geht ja schon bald los.

  • Ja hab das Video damals gesehen. Genau die Stelle ist mir auch sehr in Erinnerung geblieben.

    Ich hab vor 10 Jahren (mit 43) bei Null mit dem sportlichen Autofahren begonnen - damals mit dem Speedster.

    Ich habe auch viel vom Boarden, Wildwasser, Radeln, Inline Skaten abgeleitet und angepasst.

    Wo wir es von meinem Bruder hatten, der war ja auch im Paddeln richtig gut.

    Aber vor allem konnte er das Wasser lesen, spüren.

    Hat dann vom einen Tag zum anderen damit auf gehört, und mit dem Paragliden an gefangen.

    Er hat auch immer gesagt. Die Strömungen der Luft die man ja nicht sehen kann hat er immer von den Wasserstömungen beim Wildwasser fahren abgeleitet. Kurzum er konnte die Luftbewegungen sehen die die anderen nicht oder nur mit viel Übung erahnen konnten.

    Ablösungen, Walzen, Luv, Lee, ...

  • Ich habe auch den Eindruck, daß man viel von diesen Koordinations-Sportarten übernehmen kann. Ich kenne einen BMXler...wie der mit dem Mopped umgeht...Wahnsinn. Oder ein Kollege, der Musiker ist...und gleichzeitig auf dem Einrad brilliert.

    Bei den Luftströmungen denke ich mir immer: Wenn die ganzen Leute am Startplatz sehen könnten, wie im Tal die Luft strömt, würde wahrscheinlich niemand starten. Und Dein Bruder hat sicher recht: Auch wenn die Dichte ca. 1.000 mal höher ist und einige Parameter zu unterschiedlichen Auswirkungen führen, ist das qualitative Verhalten vergleichbar und die Einflüsse übertragbar.

    Aber ich glaub, bei Deinem Bruder kommen Mut, Können, Talent und Wissen zusammen.

  • Aber ich glaub, bei Deinem Bruder kommen Mut, Können, Talent und Wissen zusammen.

    Mein Bruder ist eigentlich ein Schisser (etwa im Vergleich zu mir). Er hat Höhenangst (als Paraglider).

    Er macht Dinge nur wenn da relativ wenig passieren kann, bzw. wenn er sie einigermaßen abschätzen kann. Ist ja nicht schlecht.

    Talent bei einigen Sachen definitiv. Seine Paddeltechnik war auch vom andern Stern. War da ja auch Deutscher Meister.

    Aber a props Paragliden und Boarden. Der Ullrich Prinz http://ulrichprinz.de/ war mal bei uns in Verbier boarden (und auch Paragliden).

    Der ist in meinen Augen lebensmüde. Wir waren bei richtig schlechtem Wetter am Einstieg in eine kompliziertere Rinne.

    Ich war der Guide, und hatte ein schlechtes Gefühl wegen der Sicht und lawinentechnisch.

    Der Typ ist einfach in die Rinne gefahren, ohne sie zu kennen, und ohne sich ab zu sprechen.

    Ich war quasi gezwungen hinter her zu fahren, ich denke nicht dass er da alleine ohne Ahnung von der Route bei der Sicht wirklich durch gekommen wäre.

    Und ja der Hang war an dem Tag auch wirklich lawinengefährdet. Fiese Geräusche von reißenden Schneeschichten. War echt - auch anderen gegenüber - sehr verantwortungslos.

    Hab ihn dann runter gebracht und bin nie mehr mit ihm gefahren.

  • Das mit der Höhenangst geht mir ähnlich. Trotzdem bin ich GS geflogen und hab nebenher als Sportprogramm geklettert. Aber das ist was anderes. Bei ner Talquerung hast Du ja schnell 2 km Luft unterm Hintern. Die Vorstellung, nur durch einen zehntelmillimeterdicken Polyamid-Gurt vorm Absturz geschützt durch die Lüfte zu gondeln, lässt mich grauseln. Aber man sitzt da recht geborgen und es fühlt sich nicht so an.

    Mir haben es dann eher die negativen Erfahrungen durch Übermut verleidet, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Aber mal bei jemanden wie Deinem Bruder als Passagier im Tandem auf einem Streckenflug mitzufliegen, das würde mich nochmal reizen.

    Den Uli Prinz hab ich von Anfang an mitverfolgt. Der trat als Interessent in einem Forum in Erscheinung und hat dann immer von seiner Schulung und den ersten Flügen berichtet. Dann hat er nach den Wettbewerben gefragt und meinte, er wolle da gerne mal mitfliegen. Kannst Dir vorstellen, wie die Foren-Platzhirsche reagiert haben: "Mach mal langsam", "kannst Du nicht" und so weiter. Und der hat's durchgezogen. Und so ging das bei jedem Karriereschritt. Jetzt fliegt der seit Jahren schon in der Nationalmannschaft...

    Den Sinn von Wettbewerben beim GS hab ich nie verstanden. Da könnte ich auch ein Elektro-Rollstuhlrennen auf dem großen Kurs im Hockenheim veranstalten. Aber wie er mit seinen Fragen und seinen Taten die Sesselpfurzer und Theoretiker in dem Forum aufgemischt hat, das hat mich köstlich amüsiert.

    Vorher ist er auch ziemlich extreme Mixed-Touren in den Alpen gegangen und hat die ein oder andere Wand durchstiegen. Also von Haus aus sicher nicht zimperlich, der Kerl. Aber daß er so zum Leichtsinn neigt, hätte ich jetzt nicht gedacht. Und unabgesprochen sowas zu starten, geht auch auf keinen Fall.

    Trotzdem bin ich ein bissi neidisch auf ihn. Hat sich ne vermögende Französin geschnappt und wohnt am Ostufer des Lac d'Annecy...

  • Hast du den dann nicht rund gemacht?

    Doch, doch. Am nächsten Tag ist er dann allein auf einen Berg hoch gestiegen.

    Er machte auf mich vor der ersten Abfahrt erst mal einen sehr ruhigen und besonnen Eindruck.

    Beim Paragliden hatte er wohl einige schlimme Unfälle.

    Aber er lebt wohl noch.

    Wollte nur auf den Mut raus. Da gibt es ganz verschiedene Ansätze.

    Jeder wie er will. Im Wildwasser, extrem Skifahren fährt man halt eigentlich nie alleine, aus guten Gründen. Ich fahre auch sehr gerne in der Gruppe und lerne und schau mir Routen und Style bei anderen ab. Alles alleine machen ist hart und gefährlich, geht aber auch.

    Mein Bruder hat ja einige Rekorde mit einem normalen Schirm von der Stange und keinem kritischen Wettkampfschirm geflogen.

    Aber im Wesentlichen weil ihm die Wettkampfschirme zu unsicher sind.

    Positiver Aspekt war natürlich dass das eine seht gut Werbung für die Skywalk Schirme war.