Verzinken/Chromatieren - welche Variante und warum?

  • Bei meinem neuen Projekt habe ich einige Stahlteile wie Querlenker, Brackets, Fensterheber, Schienen etc. in rohem Stahl(-blech).

    Diese möchte ich verzinken/chromatieren lassen.

    Einige von euch haben bereits diverse Querlenker gelb chromatieren lassen.

    Meine Fragen:

    - Gibt es Unterschiede zwischen Verzinken und Chromatieren? Oder ist das das Gleiche? Abgesehen vom Feuerverzinken ...

    - Warum macht ihr fast alle gelb? Es gibt auch blaue, schwarze, olivgrüne und farblose Chromatierung? Die Elisequerlenker sind blau verzinkt oder anders?

    - Was ich mitbekommen habe, sei die gelbe Chromatierung der beste Korrosionsschutz? Ist das richtig so?

    - Gibt es preisliche/aufwandstechnische Unterschiede bei den Chromatierungsarten? Die Innenraumteile würde ich gerne "blau" haben und nicht gelb. Im nicht sichtbaren Bereich bzw. im "korossionsgefährdeten" Bereich ist mir die Farbe egal.

    Auf eine nachträgliche Versiegelung mit POR15 o. ä. möchte ich verzichten.

    Die Elise Querlenker von meinem Auto mit Baujahr 2006 sind noch original, waren 11.000 Meilen in England und haben null Rost. Also so schlecht kann die originale Lotus-Verzinkung für meinen Einsatzzweck nicht gewesen sein. Und irgendeine Versiegelung haben die ab Werk sicher auch nicht drauf?

  • Nur für die Autoindustrie (du bist keine industrie) und andere gewisse Bereiche ist Chrom (VI) verboten wurde mir damals gesagt.

    Ersatz für die gelbe variante in der autoindustrie ist Chrom (III)

    meine teile hat er mit chrom (VI) ohne probleme beschichtet.

    das VI-er ist wohl viel korrosionsbeständiger als die anderen varianten.


    zink braucht man als schicht auf der überhaupt chrom aufgebaut werden kann.

    das zink besitzt noch eine selbstheilende wirkung (kann sich bei steinschlägen praktisch wieder selbst versiegeln.

    aber in dauerhaft so einer "aggressiven" umgebung hält nur zink einfach nicht lange genug.

    das POR15 is vermutlich wirklich overkill auf dem Chrom (VI).

    direkt auf nur verzinkt oder blanken stahl ist hier wohl der sinnvollere anwendungsfall

    die originalteile waren auch chrom (VI) beschichtet soweit ich weiß

    1048886_5.png

  • Moin,


    Zitat

    Gelb Chromatieren wirst Du vermutlich eh vergessen können, da es meines Wissens seit dem 1.1.2021 nicht mehr erlaubt ist.


    also mein Galvaniker meint das wäre schon länger zumindest eingeschränkt und nennt es deswegen gelb verzinken. :thumbup:


    Guido

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  • Das ursprüngliche Chromatieren ist in Deutschland schon länger nicht mehr erlaubt.

    Beim Verzinken (Passivieren) wird galvanisch eine Zinkschicht aufgebracht, welche nachträglich in einem Tauchbad eingefärbt wird. Hier dann meistens Blau/Silber oder Gelb. Wasserstoffversprödung tritt nur bei höherfesten Stählen auf und auch erst ab einer gewissen Zeit im Galvanikbad, also höheren Schichtdicken. Das muss beim Beschichten einfach berücksichtigt werden, dann gibt es aber keine Probleme.

    Ich habe ja sowohl Teile in gelb als auch blau/silber verzinken lassen, je nachdem wie sie Original waren. Ich habe es bei der Chromfabrik machen lassen und die HP war sehr informativ!:

    Verchromen von Stossstangen - chromfabrik.ch - Oldtimerrestauration

  • Moin,


    Zitat

    Die sollten nicht einfach stumpf verzinkt werden.

    Stichwort "Wasserstoffversprödung"

    Die sollten in einem speziellen Verfahren verzinkt und anschließend getempert werden.

    Unbedingt ! Vor allem beim anschließendem tempern sollten nackte nubische Jungfrauen geweihte Palmwedel zum kühlen benutzen. Und die ganze Aktion muß natürlich bei Vollmond um Mitternacht durchgeführt werden.


    Guido

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    • Offizieller Beitrag

    bis zu dem Tag, wo ein Steinschlag die Schicht zum Brechen bringt und die Feuchtigkeit die Beschichtung unterwandert....

    Oder man beim Einbauen der Lager und Traggelenke Macken in die Beschichtung macht ... Oder beim Anschrauben mit der Mutter oder Schraube die Beschichtung aus den Gewinden schneidet...

    Nein, das ist für solche Teile keine Alternative.

  • Ich hatte mal BMW M68 Felgen Pulverbeschichtet.

    Die haben auch den Kegelsitz mit gepulvert, dass war aber kein Thema beim Anziehen der Schrauben.

    Der gepulverte Kegelsitz war unbeschädigt.

    (Habe die glaube ich ca. 8 mal angeschraubt)

    Steinschlag gab es an den Felgen auch nicht sichtbar, kann ich nichts zu sagen,

    Aber die Felge war im Innenbett stark Korrodiert und die Korrosion lief weiter.

    Es bildete sich diese Blasenentzündungen, aber die Beulen sind nicht aufgegangen!

    War aber auch Schweine teuer, 150€/Rad.

    • Offizieller Beitrag

    Ab Werk sind quasi alle Felgen gepulvert.

    Die haben aber wie gesagt keine Gewinde, Passungen und sonstige Montagepunkte. Pulver mal ein M4 Gewinde...

    Außerdem sollen die Teile ja nachher auch schön um Auto passen. Und an einen alten Elan gehören glänzende Fahrwerksteile.

    Ich würde sogar Nickel nehmen, wenn Geld nicht so die Rolle spielt ;)

  • Danke an alle. Ich werde Kontakt mit einem Galvanisierbetrieb in meiner Näher aufnehmen, bei dem Rohan seine Fahrwerksteile schon behandeln lassen hat und bespreche es mit ihnen, was ich mir wünsche bzw. zu was sie mir für meine Einsatzzwecke raten > außen nicht im Sichtbereich und innen im Sichtbereich.

    s d r :

    Glänzende Fahrzeugteile ... am Besten soll ich die Magnesiumfelgen verchromen lassen. Das blendet sicher die Konkurrenz. ^^

    Glänzend muss es nicht sein. Sieht doch keine Sau. :):thumbup:

  • Die 340R Wishbones sind ab Werk grau lackiert. Sieht gut aus.

    Auch habe meine auch seit vielen Jahren mit schwarzer Korrosionsschutzfarbe lackiert. (Alpina Rostschutzfarbe bzw. Hämmert "direkt auf Rost". Diese Farben haften sehr gut auf oxidischen Oberflächen wie Eisen oder chromdatierten Oberflächen. Sie kommen daher bezüglich der Formulierung eher einer Grundierung nahe als einem klassischen Lack.

    Es gibt höchstens braune Pünktchen an Stellen mit Steinschlag. Ein Unterwandern ist nicht zu beobachten.

    Ich würde es nach dem Chromatieren lackieren mit einem geeigneten Lacksystem.

    Lotus Elise MK1 Honda K20a2+:)

  • Ist eigentlich Pulverbeschichten kein Thema?

    Das ist doch auch sehr unempfindlich.

    Doch, allerdings NUR mit vorheriger KTL-Beschichtung.

    Pulverbeschichtung, als alleiniger Korrosionsschutz, ist (aus genannten Gründen) für Fahrwerksteile eher suboptimal.

    • Offizieller Beitrag

    Die 340R Wishbones sind ab Werk grau lackiert. Sieht gut aus.

    Da gehe ich aber mal davon aus, dass da noch ein galvanischer Rostschutz drunter ist. Die sind ja nur grau, damit sie zum Rest des Autos passen.

  • Frittiersalon

    schreib doch bitte mal was zu den Kosten vom Gelb chromatieren der Fahrwerksteile und ob Du oder oftech noch weitere kostenrelevante Vorarbeiten wie Strahlen o.Ä. durchgeführt habt (Ausbau und Lager raus meine ich damit nicht, ist ja selbstverständlich).

    Mich interessiert was bei so einem Fahrwerksfresup an Kosten für das „schön machen“ der Fahrwerksteile anfällt...

    :thumbup:

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  • Die ganze Kiste Fahrwerksteile vom Bild oben gab es früher mal für 100 Euro.

    Die Frage nach den Kosten kann man pauschal schlecht beantworten, kommt auch immer auf die Teile selber und deren Größe an.

    Das gelb passivieren kostet pauschal aktuell 25 Euro bis 3,9 kg. Gelb chromatieren gibt es nicht mehr.

    Buchsen und Traggelenke habe ich ausgepresst, weitere Vorarbeiten sind nicht notwendig.

    20832 m, 73 Kurven

  • cottec

    Herzlichen Dank :thumbup:, wirklich sehr ausführlich!

    Ich benötige nur noch die Gummibuchsen der QL, Traggelenke hatte ich schon vor langem einfach mal so gekauft als sich eine gute Gelegenheit bot.

    Koppelstangen, Spurstangenköpfe und Toe Links hinten sind noch top bzw sehr wenig gelaufen.

    Nötig ist es technisch gesehen deshalb eigentlich nicht, aber ich hätte halt gerne wieder die Querlenker schön - beknackt ich weiss... 8o vor allem wenn ich bedenke wie wenig ich letztes Jahr gefahren bin :/

    Na schauen wir mal.

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