Rad Reifenkombination

  • Hat in den letzten Jahren jemand versucht in Deutschland andere Räder einzutragen? Ich habe OZ Racing Felgen mit entsprechenden Spurplatten auf meinem Lotus Esprit High Wing mit den originalen Dimensionen des S4, also vorn und hinten 17 Zoll. Die Jungs vom TÜV wollen ein Herstellerzertifikat über Fahrdynamikprüfungen haben. Gibt es jemanden, der mir helfen kann?

    Gruß Andreas

  • Na Ja, ich bin nicht so gern illegal unterwegs, allein schon weil die Vericherungen heutzutage aus allem einen Strick drehen. Früher haben solche Abnahmen die Prüfer hier in meiner Werkstatt gemacht, heute traut sich keiner mehr ohne Gutachten ran....

  • Jau. Nicht so einfach. Erlebe gerade das Gleiche mit der OEM 135R OZ-Felge. Wenn Du ein "E" unter Pkt.17 im Schein stehen hast musst Du schon mal zwingend zu den blauen Prüfern, wo der Spaß dann losgeht.

    Ich hab im Winter über den Lotus Support eine Bestätigung aus Hethel bekommen, dass mein(!) Wagen (VIN!) mit den Felgen gefahren werden darf und auch baugleich so in Verkehr gebracht wurde. Bin mal gespannt, ob das für den nächsten Anlauf bei der Prüfstelle ausreicht, denn über die Felgen selbst hab ich auch noch nichts in den Händen. Original hin - original her.

    Hast Du ein COC für Deinen Wagen? Was steht da (ggf. abweichend vom Schein) drin? Vielleicht sind die Größen dort genannt.

    Einmal editiert, zuletzt von oww (28. Februar 2019 um 10:25)

  • Na Ja, ich bin nicht so gern illegal unterwegs, allein schon weil die Vericherungen heutzutage aus allem einen Strick drehen. Früher haben solche Abnahmen die Prüfer hier in meiner Werkstatt gemacht, heute traut sich keiner mehr ohne Gutachten ran....

    Die versuchen das auch, wenn du 100% nicht Schuld hast und dir einer in die Seite fährt. Rechtsverdreher brauchst heute also immer kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.

    In dem Fall müsste die Versicherung beweisen, dass die Felge den Unfall verursacht hat.

    OZ Felgen haben ein Festigkeitsgutachten und du fährst quasi originale Größen. Daher könnte ich da mit ruhigem Gewissen fahren.

    P.S. Schönes KFZ und schöne Farbe ;)

  • im Studium habe ich meinen Esprit V8 für den Kurs "Fahrzeuguntersuchungswesen" benutzt.

    .. der Wagen wurde vom Leiter der technischen Prüfstellen des TÜV Berlin verwendet

    Einen Teil der Vorarbeiten konnte ich selbst für mich machen, also die grundsäzlichen Planungen in CAD zu den Räder Kombinationen.

    Die Abnahme erfolgte dann als Teil der Laborvorlesung mit realen Messungen der Bewegungsräume und an Hand von Herstellerdaten aus dem TÜV / KBA - Archiv.

    Grundzustand ab Werk:

    1) vorn - 235/40ZR17 auf 8.5Jx17 Doppelhump Felge, mit ET19

    (AWIC flatspoke 6)

    2) hinten - 285/35ZR18 auf 10Jx18 Doppelhump Felge, mit ET17

    ************************************

    3) vorn ist 1) auch in Kombination mit der FK Typ081 in Breite 10mm genehmigt

    4) hinten ist 2) auch in Kombination mit der H+R 5030601 in Breite 25mm genehmigt

    ************************************

    5) vorn - 225/45ZR17 71H M&S auf 7.5Jx17 Doppelhump Felge, ET20mm Typ "Borbet" -KBA 45774

    - in Verbindung mit Spurverbreiterung FK 081 Breite 10mm

    6) hinten - 265/40ZR18 82H M&S auf 9.5Jx18 Doppelhump FelgeTyp "Borbet TS 95820" , ET 20

    - in Verbindung mit Spurverbreiterung H&R Typ 5030 , Breite 25mm


    ... Grund für die Aktion war die Einführung der Winterreifenregelung - denn ich habe in den ersten drei Jahren als Esprit Besitzer den Wagen ganzjährig als daily und einziges Kraftfahrzeug bewegt.

    Inklusive "fliegender" Standheizungseinbau und vorgewärmt mit Dieselresten aus der Nutzfahrzeugwartung.

    Als dann die Regelung gekommen ist waren am Reifenmarkt nur das Serienformat für hinten als Winterreifen erhältlich (nur ein teurer Anbieter, Dunlop)

    - für vorn gab es in dem Format bei den einschlägigen Lieferanten keine mit e- gekennzeichneten Winterreifen .

    .. was also "Dauerwheelies" bedeutet hätte.

    Einige Zeit später hatte ich dann andere gängigere Alltags Arbeitstiere - doch das mit der auch von Seiten der Lotus Werkskontakte erhaltenen Absage an Alternativ Kombinationen hat mir nie Ruhe gelassen.

    Später im Studium ergab sich durch den Umgang mit allerlei Tuner- und Autoschrauber Ingenieurstudenten die Möglichkeit zwei Porsche SUV Felgen von ihren Decken zu befreien .. das waren die "geschenkten" 265er M&S .. und das Format 225/45R17 ist ein in Westeuropa gängiges Reifenformat der Mittelklasse Fahrzeuge mit meist bis zu 1.8t zulässigem Gesamtgewicht.

    Also fehlten mir noch Felgen - für vorn konnte ich dank 5x108er Lochkreis auf gängige Citroen/ Ford etc. Zubehörfelgen zurückgreifen .. für hinten hatte ich 9.5er Felgen im identischen Design mit einem Opel Lochkreis und passenden Schrauben für den 108 zu 110 Ausgleich gefunden.

    Die FK Spurplatten sollten übrigens im Nabenbereich "geplant" werden, damit man zur Nabenzentrierung die originale Radnabe heranziehen kann.

    .. je nach Werkstoleranz und Fahrwerksgrundeinstellung kann es auch mit den Serienrädern vorn, insbesondere bei trackday Einsatz, zu Reibspuren auf der Bitumenbeschichtung des inneren Radhauses kommen

    "..eine alte else riecht meist nach frostschutz, wenn die nach totem hund riecht solltest du den marder ausbauen....."- 'C' by Guido Schuchert

    "selber essen macht satt" -'C' by me

  • Cossi86 - deine OZ sind zwar "original OZ", jedoch nicht die Originalausstatttung für deinen Esprit.

    Folglich ist eine Traglastprüfung für den Einsatz mit maximaler statischer Last und für Einsatz abwärts in der Lastklasse nötig.

    Das Gutachten bzw. die Herstellerunterlagen zu den Felgen sollte es sowohl bei OZ als auch im Archiv von KBA und den jeweiligen Prüforganisationen geben (in Zukunft sogar bei allen, wegen der Markterweiterung zu den Abnahmeprüfungen..)

    Mit diesem Gutachten zu deinen alternativen OZ und den Vergleichsgutachten zu den originalen Rädern kann der Prüfer die Eignung der "robusteren" Aftermarket OZ- Felgen mit gutem Gewissen auch für den leichten Lotus gestatten.

    Bei etwaigen Spurplatten muss bei der Prüfung natürlich die tragende Gewindelänge der Befestigungsmittel und die Verwendung der Spurplatten / Adapter an sich schon geprüft und genehmigt sein.

    Fahrdynamik hängt mit den möglichen Spurweitenänderungen und der unveränderlichen Federbeinposition am Querlenker zusammen .. denn Lenkgeometrie und Feder-Dämpfer Verhalten können sich ändern durch einen weiter von der Fahrzeuglängsachse entfernten Radaufstandspunkt.

    Die Hebelverhältnisse an den Kraftaufnahmepunkten des Federbeines sind ja geändert, sofern sich aus neuer Felgen ET und Spurplatte nicht die ursprüngliche Felgen ET der Serienräder ergibt .. .

    Lenkrollhalbmesser ist dann auch von Bedeutung.

    Also - Daten besorgen und dem Prüfer zeigen du hast in der Vorlesung aufgepasst ..

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  • Original bezog sich auf die Breite und Umfang der Reifen, die Felgen differieren ein wenig zu den Originalen, das originale Maß (S4) habe ich aber durch Spurplatten erzielt. Es ergibt sich also keine Laständerung oder eine andere dynamische Einwirkung auf das Fahrwerk. Ich habe jetzt einen Termin bei einem Prüfer, der nach diesen Angaben eventuell die Felgen und Reifen einträgt....

    Gruß Andreas

  • nicht nur "eventuell" - denn wenn die von mir beschriebenen Bedingungen erfüllt sind, so darf er sich technisch der Sache nicht verweigern

    .. im äußersten Konflikt Fall würde ich auf die technischen Gegebenheiten hinweisen - und die inzwischen neue Zuständigkeit bei Eintragungen .. das rüttelt den Herren im TÜV Kittel dann hoffentlich wach.


    Kannst ihm auch hier die Kontaktdaten geben - der Herr kennt sich ja nun besser aus mit Lotus Esprit:

    http://www.fahrlehrerverband-berlin.de/pruefstellen.htm

    andreas.roese@de.tuv.com

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  • Heute Morgen war ich beim TÜV, der Prüfer hat sein OK gegeben. Er hat mir aber auch erklärt, das die Sonderabnahmen heutzutage gegengeprüft werden und es für einen TÜV Prüfer sehr viel mehr Schreibaufwand ist als noch vor wenigen Jahren.

    Gruß Andreas

  • braucht er eine Radkurve in CAD ..oder was

    fahr mit Werkzeug und dem Radsatz einer Seite im Kofferraum hin - und führe vorn / hinten jeweils den Vergleich zum Original vor seinen Augen vor.

    Der V8GT steht mit Leermasse 1400kg in den Papieren und laut Typschild ca. 1600kg max. Fahrzeugmasse .. dein Wagen dürfte nicht schwerer sein, also eine Freigabe mit pro Rad 680kg statisch ist doch mehr als genug.

    Für die Streckung der Seitenwand auf dem Hump und dem Überstand des Felgenhorn gibt es bei jedem besseren Reifenhändler die Prüftabellen- /Zuordnung Felgenbreite zu Reifenbreite.

    "..eine alte else riecht meist nach frostschutz, wenn die nach totem hund riecht solltest du den marder ausbauen....."- 'C' by Guido Schuchert

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  • also noch ein Esprit mit ALLONGE .. hast du alle Kombinationsmöglichkeiten dokumentieren lassen ?

    denn dann kommt der zweite Zettel ran, weil Felgen und Reifen Kombinationen nicht alle als Text unter die erste Seite passen

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  • erzeugt dann fragende Gesichter bei der Verkehrskontrolle - weil erstens "unbekannter Wagen" ..und dann mit Anhang, da muss doch alles mögliche gebastelt sein - und wenn man dann sagt das ist so bei Lotus, bloß die Räder sind extra grübeln die noch mehr mit dem Zettel herum 😂

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  • Ich fahre nun seid 30 Jahren Exoten (Marcos TVR Lotus Cosworth.....), bisher haben die meist das Fahrzeug angesehen und Fragen gestellt, Papiere musste ich bisher selten zeigen. Vor 3 Jahren wurde ich mal nicht weit vom Nürburgring mit meinem Escort Cosworth EX WRC Fahrzeug angehalten, der Schein ist 5 Seiten lang, die Rennleitung hat nur die Seiten gezählt und dann haben wir uns über die Geschichte des Fahrzeuges unterhalten. Die können auch nett sein wenn man selbst freundlich bleibt.

    Gruß Andreas