• Ich hab immer das Verlangen Leute zu schlagen wenn die sich an Autos lehnen :saint: muss nicht mal meins sein.

    Beim Lotus kommt ja noch dazu, dass es nicht nur Kratzer, sondern auch Clam Schäden gibt 8o

    AUJA! Hab mal einen Nachbarn gehabt, der hat Schnee von seinem Grundstück auf die Straße mit diesem Straßenbesen gekehrt (der, mit diesen harten, roten Borsten). Und aus Nettigkeit noch das Auto von einem anderen Nachbarn "abgekehrt".. Wenn das mein Auto gewesen wäre...

    Lotus.. schnelle Autos für Leute, die es nicht eilig haben!

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Wenn der letzte Strohalm, an dem ich mich festhalte, in einem Caipirinha steckt, gehts eigentlich.

  • Bin grosse Roadtrip Junkie. Der Junge ist mein absolute Superheld. In meine top drei der geilsten Roadtrips ever, zusammen mit Jan de Man / Erwin Suykens (Carrera to China) und Harry Metcalfe (Testa to Sahara).

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Leider sind die Blogs von Dargle to Dargle und Carrera to China gelöscht, waren absolut faszinierende Reiseberichte. Eines Tages (yeah dream on...) wurde ich gerne bis nach Samarkand fahren, die Chilenische Küste hoch bis Quito in Ecuador oder entlang der Südkuste der USA bis nach Monterey für die Car Week. Eigene Karre in ein Seecontainer packen und zum Startpunkt fliegen. Alles nicht so easy da man die Zeit dafür haben muss und der Spass leider sehr teuer ist.

    Exige: Punk is not dead

  • Bin grosse Roadtrip Junkie.

    [...]

    Eines Tages (yeah dream on...) wurde ich gerne [...]

    [...]

    Alles nicht so easy da man die Zeit dafür haben muss und der Spass leider sehr teuer ist.

    Da hab ich was für Dich: "From Estonia With Love". Ein junges Paar aus Estland ist vor etwa einem Jahrzehnt innerhalb von zweieinhalb Jahren mit einer günstigen 1100er GS und einem relativ knappen Budget um die Welt gefahren. Margus hat wundervolle Bilder, kurze Filmchen und O-Töne eingefangen und sie alle paar Wochen mit abschnittsweisen Reiseberichten gepaart.

    Such mal nach dem Titel per Google bei advrider.com und the UKGSer-Forum. In Letzterem ließ sich das Ganze besser verfolgen, da weniger Zwischenantworten gegeben wurden und man nicht die ganzen Begeisterungsarien durchlesen musste. Ich hoffe, die Bilder sind alle noch verfügbar.

    Aber im Grunde kann ich nur den Tipp geben: Einfach losfahren. So blöd es sich anhört, aber das ist in den Reiseforen die Standard-Antwort. Es werden so viele Reisen geträumt und geplant, aber dann am Ende nie verwirklicht.

    Ich bin vor ein paar Jahren mit einem Freund offroad auf zwei Rädern in den Alpen unterwegs gewesen. Abends unter Sternenhimmel in einer Fort-Ruine auf 2.500 m kamen wir auf die Idee, am besten noch vor dem Winter einfach mal nach Afrika zu fahren. Gesagt, getan: Für 700,- EUR einen alten Nissan Terrano II gekauft, zwei Wochen vorbereitet und dann los. Klar, es waren die Dämpfer und alle Fahrwerkslagerungen zu tauschen, alle Flüssigkeiten, Filter und Riemen gewechselt, der Visco-Lüfter neu gemacht, die Kupplung und das Ausrücklager getauscht, Außenbeleuchtung installiert, ein einfaches Gepäcksystem mit Kisten aufgebaut, eine zweite Batterie samt Trennrelais und gesonderter Innenraumversorgung gelegt und viele Teile besorgt: Dachzelt, Kompressor, Sandblech, neue Reifen, high-lift-Heber, . Dazu hab ich einen Dachträger geschweißt und zwei Tage lang Bleche angefertigt und ins Auto geschweißt, damit er wenigstens für Flussdurchfahrten dicht wäre, der nur noch am seidenen Faden hängende Kühler nicht abfällt und so weiter.

    Und dann einfach los. In Deutschland Schietwetter. Im Schneetreiben durch die Auvergne und den ersten Morgen auf einem Hügel oberhalb von Barcelona in der strahlenden Sonne aufgewacht. Danach rübergemacht und quer durch Marokko in den östlichsten Zipfel an der Grenze zu Algerien. Eine Oase mitten in der Wüste wie aus Kinderbüchern. Warme Quellen, frequentiert von orientalischen Einheimischen und wir zwei Weißbrote mittendrin als einzige Touris. Aber alle sehr zuvorkommend und gastfreundlich, gelassen und nicht aufdringlich. Welch Kontrast zu anderen Orten in diesem Land.

    Von dort dann mehr oder weniger rein offroad Richtung Atlantik. Irgendwann mussten wir dann wegen militärischer Sperrgebiete (in denen wir uns anscheinend schon seit zwei Tagen befanden) wieder Richtung befestigter Straßen und machten uns kurzentschlossen auf den Weg in die Westsahara. Nicht, ohne vorher einen Abstecher nach Marrakech zu unternehmen (greislicher Touristen-Puff voll von US-Instagramern und Neppern, Schleppern, Bauernfängern). Mit Hilfe des Passat-Windes trieb es uns gen Süden durch Garnisonsiedlungen und vorbei an unzähligen Checkpoints, bis wir den dort ziemlich wilden Atlantik erreichten. Unterwegs konnten wir mit unseren Reparaturkünsten etwas für die Völkerverständigung tun: Für ein zerlegtes, vom Sand befreites und gereinigt wieder montiertes Drucker-Kombigerät gab es eine Übernachtung mit Dusche und Abendessen bei Ali, dessen Fort-ähnliche Unterkunft ich irgendwann mal wieder aufsuchen muss.

    Was soll ich sagen: Der Diesel war billig, der Wagen lief gut, wir hatten Spaß...also weiter. Immer weiter nach Süden. Die Kilometer zerrannen auf dem Zähler, unaufhörlich drehte sich das Rädchen des Tachometers. An uns zog seit vielen Tagen die Wüste vorbei, hin und wieder unterbrochen von riesigen Förderbändern für Phosphat-Terminals, gigantischen Windparks und den obligatorischen Militärcheckpoints. Noch mehr als schon bei der Abreise sah ich mittlerweile aus wie ein Straßenpenner, aber man lies uns nach einem kleinen Schwätzchen, der Abgabe des Fiches (Ausweis- und Scheinkopien) und ein paar Späßen immer unbehelligt weiterfahren. Immer entlang des Atlantiks, mal mehr, mal weniger nah dran. Stundenlang keine Menschen. Aber man konnte mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß bei einem Halt im Nirgendwo plötzlich aus der Steilküste verschrobene Gestalten emporkletterten, um uns zu begutachten. Nach wenigen Minuten gingen diese dann aber wieder ihrer Fischerei mit riesigen Angeln und Langleinen nach.

    Und dann standen wir plötzlich am militärischen Wall, der die Grenze des von Marokko kontrollierten Gebiets in der West-Sahara markiert. Ab hier hieß es dann quer durch vermintes Rebellengebiet bis nach Mauretanien. Die Sahauris wollen einem nix Böses, sitzen halt nur mit Kalaschnikovs in ihren Höhlen und über allem trohnt ein UN-Fahrzeug, das an der Grenze beobachtet. Nur einen Marokko-Aufkleber sollte man nicht auf dem Auto haben. Ein Motorradfahrer musste ihn unter Beobachtung der Kollegen abpulen.

    So geht es dann einige Kilometer über völlig zerbombte Pisten, vorbei an Autowracks und immer möglichst mittig auf den ausgefahrenen Spuren bleibend. Ich hatte mal einen Geschäftspartner, der als junger Mann in Afrika auf eine Mine gefahren war und als einziger im Fahrzeug mit schweren Verbrennungen am ganzen Körper überlebt hatte. Da hatte ich keine Lust drauf. Wenn man aber keine Experimente startet, ist die Sache kein Abenteuer. An der Grenze zu Mauretanien grüßt einen dann ein Torbogen zum Eintritt in die schwarzafrikanische Welt. Wir wollten die Sache ohne Schleuser und Bakschisch durchziehen, daher spielten wir sechs Stunden lang "Asterix und Obelix in Rom - Passierschein A38". Witzig auch, wie im Pförtnerhäuschen drei Kalaschnikovs in der sandigen Ecke aufeinanderliegen, als wären es Aktenordner. Jeder hatte gerade Pause, hielt ein Schwätzchen oder sonstwas. Und mittendrin in dieser Welt aus Solarpanelen und kühn verdrahteten Spannungswandlern plötzlich ein Hightech-Visadrucker. Ein Kontrast wie bei Odysee 2001.

    So trieb es uns dann am bekannten kilometerlangen Erzzug vorbei Richtung Nouadhibou, einer Hafenstadt mit großem Schiffsfriedhof und alten Tourismus-Ruinen aus spanischer und französischer Kolonialvergangenheit. Die Nächte begleitet von singenden Imamen zusammen mit einem polnischen Pärchen, die mit einem waidwunden Kleinwagen mit Camping-Aufbau aus der Sowjet-Zeit unterwegs waren. Wir vereinbarten eine Kolonne für die Fahrt in die Hauptstadt Nouakchott, da ein Mechaniker am Morgen beim Versuch der Bremsenentlüftung zwei Nippel mitsamt Gewinde abgerissen hatte und die Bremsleistung zu wünschen übrig ließ. Wir machten die Schlagloch-Spürtruppe, da die Strecke zu allerhand Vollbremsungen zwingt, die aus einem tiefen Auto fast nicht zu leisten sind. Davon zeugten auch die etwa dreistellige Zahl von ausgeschlachteten Fahrzeugwracks am Wegesrand. Respekt dafür, wenn man bedenkt, daß es die Straße erst seit ein paar Jahren gab und man vorher entlang des Muschelstrandes hunderte Kilometer Richtung Süden fuhr. Was hier wohl irgendwelche Kolonialmächte gesucht haben...

    In Nouakchott angekommen begrüßte uns wie schon auf vorigen Reisen in einigen anderen Ländern der sogenannten "Dritten Welt" chinesische Infrastrukturprojekte in Form von ungenutzten Autobahnen und Großflughäfen. Ein unglaublicher Kontrast und Teil der Faszination dieses Kontinents. In der Nähe der US-amerikanischen Botschaft schlugen wir bei einem alten Franzosen im Hof das Zelt auf. Endlich gab es auch mal eine Dusche, wenn ich auch persönlich mehr Zeit mit der Abwehr der Malaria-Mücken verbrachte als auf Körperhygiene zu achten. Aber vielleicht lag hier auch ein kausaler Zusammenhang...wer weiß das schon. Die Stadt ist ein Sammelbecken von Bombast-Architektur im Regierungsviertel, gleichzeitig aber auch von unzähligen Häusern, die aus von der Natur gepressten Muschelblöcken gebaut sind. Man kratzt an der Wand und hat ein urzeitliches Meerestier in der Hand. Die Mauren kontrollieren die Wirtschaft und das öffentliche Leben, die schwarze Bevölkerung arbeitet für sie oder findet sonst ein Auskommen. Interessant war auch der Besuch des Fischmarktes mit seinen ewig langen und buntbemalten Holzbooten, direkt am Ozean gelegen. Überall 190er Benz, genutzt als Ziegentransporter, mit schiefen Achsen oder direkt gleich als Esels-Kutsche umgebaut. Im Austausch gegen alte Schuhe und Klamotten zeigten uns zwei junge Fischer ihr Reich.

    Ich muss sagen, daß mir die schwarze Bevölkerung dort unheimlich freundlich entgegen getreten ist. Zuerst scheu, aber dann sehr nett. Nur auf der Straße machen sie keine Gefangenen. Trotz nicht langsamer Gangart wurden wir fröhlich von alten Renault-Limousinen überholt, in denen gefühlt ein Dutzend Menschen Platz gefunden hatten. Auf dem Weg Richtung Senegal-Fluß ging es nun in die Savanne und die aus Afrika-Blockblustern bekannten Landschaften mit Bäumen und rotem Sand setzte ein. In Straßendörfern wurden wir im Nu von dutzenden kleinen schwarzen Kindern überrannt, denen wir so ziemlich alles schenkten, was wir vor der Reise an Stiften, Blöcken etc. eingesteckt hatten. Es war ein ziemlich kitschiges Gefühl, aber von solch einer Kindermenge umarmt und geherzt zu werden hat mich schon ziemlich gerührt. Dabei wollten sie doch nur meine Stifte...ich glaube nicht, daß die Menschen in diesen Dörfern weniger glücklich sind als wir hier bei uns.

    (weiter in Teil 2)


  • Teil 2

    Da wir vom Übergang Rosso viele Horrorgeschichten gehört hatten, wollten wir uns den Übergang Diama direkt am Staudamm des Senegals vornehmen. Vorbei an dösenden Krokodilen, langsam über die Straße ziehenden Waranen und fischkauenden Warzenschweinen ging es an den ersten großen Strom in Westafrika. Leider war mittlerweile die Zeit für meinen Kollegen relativ knapp geworden und ein Passieren der Grenze dazu astronomisch teuer für alte Fahrzeuge (aus Angst vor unreguliertem Fahrzeughandel). Somit wurde nichts aus dem Sturzbesäufnis mit anschließendem Hausverbot im Club Med von Dakar, der aber, wie wir später herausfanden, auch nur noch eine Ruine war. Also schauten die Schleuser ziemlich dumm, als wir schließlich wendeten und sagten, wir würden heimfahren. Sowas hatten sie wohl noch nicht häufig erlebt und waren es eher gewohnt, daß ihre aufgerufenen Preise gezahlt werden. Sie waren aber immer höflich und wenn ich mal wieder hinkomme, habe ich immer noch die Nummer eines jungen Senegalesen in meinem Adressbuch, der bei den Verhandlungen hilfreich gewesen ist.

    So wie der Passat vorher unser Freund gewesen war, so war es nun auf der tagelangen Reise Richtung Gibraltar unser Feind. Teilweise blies der Wind so hart, daß der Nissan trotz 2,7 Liter Turbodiesel-Power nicht über 90 km/h hinauskam. So lief der gute Saft hektoliterweise durch den Tank, allerdings zum sparsamen Tarif von umgerechnet nur paarundsechszig Cent pro Liter. Auf dem Rückweg besuchten wir noch ein paar Touri-Ziele in Anti-Atlas, Atlas und Riffgebirge, aber das Ganze fiel nun etwas gegenüber den vorherigen Erfahrungen ab. Auf dem Weg durchs Riff-Gebirge suchte ich die ausgedehnten Hanf-Felder...leider erfolglos. Naja...musste sich der Urlaub eben anders finanzieren.

    Das LSD (ich rede vom Differential...) zeigte sich leider nicht als Kostverächter und fraß bei unserer Fahrweise das Hinterreifen-Profil, was allerdings anhand der mittlerweile zurückliegenden Tiefsand-Etappen kein großes Problem mehr darstellte. So gut wie die Mauretanier mit Visa-Druckern ausgestattet waren, so exzellent konnten die marokkanischen Polizisten mit ihren Laserpistolen umgehen, was das Budget ebenfalls belastete. Berühmte Touristenstädte wie Essaouira und Fes ließen wir angesichts des Nepps unbeachtet hinter uns. Mit großen Schritten ging es Richtung der zweiten spanischen Exklave, die ebenfalls wie eine Festung an der Küste kauert. Solche Zäune in mehrfacher Ausführung mit Stacheldraht habe ich nie wieder gesehen. Die innerdeutsche Zonengrenze war ein Witz dagegen. Am Morgen vor der Abfahrt der Fähre standen wir in einem riesigen kilometerlangen Stau, in dem etwa eine Stunde lang marokkanische Autos vor dem Grenzposten stehend hupen. Vorne angekommen, beobachtet man, wie Auto um Auto die Leute nach wenigen Sekunden abgewiesen werden und direkt wieder umdrehen. Wir waren die Einzigen weit und breit, die freudestrahlend vom Grenzer durchgelassen wurden. Wie der sich morgens motiviert und seine gute Laune behält, das bleibt mir ein Rätsel. Eine weitere Episode, die man vom heimischen Fernsehsessel aus nie kennengelernt hätte. Ich frage mich, ob sowas unsere Politiker wissen. Auf jeden Fall ist mir die Leistung von Ländern wie Spanien und Griechenland an den EU-Außengrenzen nun ein bisschen klarer geworden. Es relativiert sich vieles auf solch einer Reise und man muss bei vielen Dingen, die man in deutschen Internetforen oder Kommentarspalten liest, auch einfach die Luft anhalten angesichts der zur Schau gebotenen ahnungslosen Borniertheit.


    In Gibraltar angekommen gönnten wir uns im herrlichen Sonnenschein auf der Terrasse einer Bar zur Feierabend-Zeit ein paar Bierchen...bei aller Faszination für solche Reisen und fremde Welten: Es stellte sich ein starkes Heimatgefühl angesichts der Geborgenheit im Schoß des alten Europas ein. Bei allen unseren Nächten im Dachzelt in ausgetrockneten Bachbetten, Dünen und Steinwüsten oder am Rand von Siedlungen schlief doch immer ein wenig die Wachsamkeit mit. Auch wenn nie etwas passierte: Nun fühlte sich das Ganze wie das Einlaufen daheim bei den Eltern an, wenn der Lieblingsauflauf auf den Tisch gepackt wird und Vati die Kiste Grauburgunder aus dem Keller holt. Mittlerweile waren wir so sechs bis sieben Wochen unterwegs gewesen, hatten durch das gute Vorankommen aber wieder ein paar Tage herausgefahren. Eine Tinder-Bekanntschaft meines Kompagnons weilte über Silvester an der Algarve bei englischen Freunden und wir waren laut ihrer Aussage willkommen. Also hin. In Spanien und Portugal erlebten wir wieder traumhafte Offroad-Etappen, die teilweise sogar mit "4x4"-Schildern gekennzeichnet waren. Auffahrten, bei denen ich schon mit der Enduro kämpfen müsste, wurden mit der Übersetzung mühelos erklommen. Ein Absterben des Motors in solcher Lage würde allerdings ziemlich fatal enden. Mir war vorher nicht klar gewesen, daß solche Fahrleistungen mit normalen 4WD-Fahrzeugen mit Untersetzung möglich waren.

    Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Am Silvestertag badeten wir im Meer der Algarve, zusammen mit den Engländern zogen wir durch die Kneipen und nach einem abschließenden Trip zum westlichsten Punkt des europäischen Festlands übernahm ich den Job der Fahrmaschine zurück ins kalte Deutschland. Mit einer kleinen Zwischenübernachtung auf einem Schnellstraßen-Parkplatz in Zentralfrankreich riss ich die Strecke mautfrei durch. Irgendwann isses dann auch mal gut mit Urlaub.

    Alle freuten sich, daß wir noch mit der vollen Zahl an Nieren wieder heimgekommen waren und die Geschichte musste natürlich erstmal jedem berichtet werden. Leider liegen die vielen tausend Bilder heute noch im RAW-Format weitgehend unsortiert auf der Platte und auch die 6x7 cm Velvia 50 Dias aus der Pentax habe ich nur kurz am Leuchttisch durchgeschaut. Bis zum heutigen Tag habe ich mir auch nie die Zeit genommen und mal einen kurzen Bericht zu schreiben, was hier jetzt ungeplanterweise passiert ist. Aber Claudio: Du hast mich einfach inspiriert ;)

    Ich kann's jedem empfehlen, einfach mal zu starten. Bloß nicht zu deutsch sein und alles planen. Damit hemmt man sich an vielen Stellen selbst. Das merke ich auch auf der Arbeit immer wieder: Viele Leute kommen nicht zum Schuss, weil alles verlabert und kaputtgeplant wird. Klar, die Karre muss laufen, das richtige Werkzeug dabei und alles mal getestet worden sein. Aber dann isses auch gut. Internetanschluss in der Wüste ist besser als daheim: 100 km Luftlinie von jeder Siedlung schauten wir nachts Youtube-Videos mit 4G. Man kann vieles auch auf dem Weg erledigen.

    Das i-Tüpfelchen war am Ende, daß wir das Auto nach weiteren Arbeiten (komplett neue Schweller einschweißen, Rostvorsorge, Unterbodenschutz) fertig ausgestattet für solch einen hohen Betrag verkaufen konnten, daß mich die Tour am Ende irgendwas um die 700,- EUR gekostet hat (die Zahl hat uns irgendwie verfolgt). Also sind die Kosten auch nicht unbedingt der Hemmschuh. Den Fahrzeugtransport nach Südamerika kann man sich übrigens oft sparen: Viele Reisende wollen vor Ort ihre Fahrzeuge loswerden, um selbst nicht die Kosten für den Transport zu tragen. Schau mal in den angesprochenen Foren rein.

    Vielleicht passt es hier in diesem Thema oder auch generell in diesem Forum nicht. Aber ich hatte gerade Lust und Zeit dazu. Wer es nicht lesen will, soll es sein lassen...ok, guter Hinweis am Ende eines solchen Pamphlets...

  • Vielen Dank, Vielen Dank.

    Das ist mal ein Reisebericht :thumbup: . Für meine Verhältnisse schon zu abenteuerlich aber ich bewundere immer die Leute, die sowas gemacht haben. Ich kenne auch ein paar die Ähnliches gemacht haben. :thumbup:

    Und die Quintessenz ist: Einfach mal machen. Das gilte für Tausende von Situationen.

  • Super Bericht! Danke vielmals, you made my week!

    Ja man muss einfach machen und nicht alles überplannen und übermässig darüber nachdenken. Nach ein paar Jahre in Deutschland sagt meine deutsche Frau das ich auch schon voll "teutonisiert" bin und immer alles minutiös plannen muss...:D

    Wann war deine Reise genau? Es kann nicht so lange her sein wenn es schon Tinder gab ^^

    Danke auch für den "from Estonia with Love" Tip!

    Exige: Punk is not dead

  • Freut mich, daß es Euch gefallen hat :)

    Die Reise fand im Jahreswechsel 2017/18 statt.

    Mir fallen beim Nachdenken noch so viele Geschichten ein...es waren ca. 170 Checkpoints, weil wir zwei Mal Kopien gemacht hatte und die nicht gereicht hatten. 15.000 km insgesamt, etwa 1.700 l Diesel müssten das dann so gewesen sein. Durch die Vibrationen beim Offroad fahren sind heute noch alle mitgenommenen Sachen wie sandgestrahlt...Töpfe, Geschirr, Kocher, Ladegeräte und so weiter.

    Südamerika steht auch noch bei mir auf der Liste. Da wird gerade alles an schönen Pisten asphaltiert und das Internet ist leider ein großer Gleichmacher. Das führt dazu, daß die Jugend überall das Gleiche hört, anzieht, redet und kauft. Die vielbeschworene Diversität verschwindet und man hat für solche Reisen eigentlich keine Zeit mehr zu verlieren. Vor Corona waren die Reisebeschränkungen schon immer weiter ausgebaut worden. Eine Reise wie die der Estländer ist nicht mehr möglich, weil Dich mittlerweile mehrere der durchreisten Länder nicht mehr mit dem eigenen Fahrzeug einreisen lassen.

    Claudio, aus welcher Gegend kommst du ursprünglich, wenn ich fragen darf?

  • :thumbup: Hört sich nach Lebenserfahrung an.

    Ich bin seitdem noch zwei Mal in Portugal gewesen, da mich das Land und seine Bevölkerung nicht loslässt. Seit zwei Jahren schau' ich aktiv nach Grundstücken zwischen Lisboa und Faro.

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Oh ja, ich kann das alles so gut nachvollziehen und fühlen. War ja auch zweimal mit dem Töff da unten, ereignisreich, spannend und ebennauch einfach ganz wunderbar. Und Gibraltar- herrje, einfach ein Liverpool am Mittelmeer,,,😎

    Die Welt ist das was wir von ihr denken

  • Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Schöne Autos gucken...

    das ganze WE

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Danke für den Hinweis. Ein richtig toller Film.

  • Heute geht es weiter. Diesmal mit hoffentlich autorisiertem Stream:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Heute geht es weiter. Diesmal mit hoffentlich autorisiertem Stream:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Phänomenal, vielen Dank! Läuft nun schon den ganzen Tag nebenher - herrlich 👍🏼😊

    Schöne Grüße
    THB

    • Offizieller Beitrag

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Suche nach einem Video, welches während der letzten 2 Jahre mal von einem User hier Forum verlinkt wurde. Habe diesen Thread komplett durchsucht, aber entweder ist es nicht mehr verfügbar, oder wurde in einem anderen Thread gepostet.

    Es zeigt einen Mann, der früh morgens aufwacht, sich dann in seinen strassenzugelassenen Rennwagen setzt, die Stadt verlässt und dann irgendwo draußen auf den Sonnenaufgang wartet. Dann hämmert er seine Tour, fährt auf dem Rückweg Brötchen holen und kommt Zuhause an, als die Partnerin gerade aufwacht.

    Habe wie blöde nach dem Video gesucht, hier und bei Youtube. Weiß leider nicht mehr, um welches Auto es ging. Erinnert sich jemand an diesen Clip?

    Mein Lotus? Typisch englisch: säuft wie ein Loch, ist ständig blau und wenn sie sich wohlfühlt, furzt sie rum.