Lambda unter Beschleunigung

  • Man kann es “interpretieren”. Die Antwort der Sprungsonde ist leider stark nichtlinear und auch noch temperaturabhängig. Je heisser die Sonde ist, desto höher die wird Spannung. Es handelt sich um ein sogenanntes Konzentrationselement. Die Spannung läßt sich nach der Nernst-Gleichung berechnen.

    Sorry, musste mal kurz den Chemiker rauslassen. Man möge mir verzeihen.

    Von daher ist die Ableitung eines Lambdawertes aus der Spannung einer Sprungsonde eher eine Schätzung.

    Ohne eine entsprechende Temperaturkorrektur ist es auch nur eine grobe Schätzung.

    Anbei ein Diagramm.

    http://mdvp.bplaced.net/Lambda/Temp.gif

    Temp.gif


    Das einzige, was sich nur wenig verändert ist der “Sprung” des Signals von eher niedrigen zu eher hohen Spannungen beim Übergang mager zu fett. Daher werten die Steuergeräte auch nur aus, wie lange die Spannung unter 0.45V liegt und wie lange jeweils darüber. Der Motor wird hierzu bewusst immer schwankend zu mager zu zu fett betrieben im Regelbetrieb. Liegt das Verhältniss der zu mager Zeit zur zu fett Zeit auf zu fett, wird im Mittel etwas mehr Sprit eingespritzt und umgekehrt.

    In den zu magernen Phasen dieser „Schwankungen“ speichert der Katalysator Sauerstoff in seiner Matrix, den er in den zu fetten Phasen mit den Schadstoffen zur Reaktion bringt.

    Deshalb sieht die zweite Sonde kaum Schwankungen.

    Sinkt die Sauerstoffspeicherkapazität des Katalysators, fängt auch die hintere Sonde an diese Schwankungen zu sehen. Dann geht die MIL/CEL Lampe an.

    Lotus Elise MK1 Honda K20a2+:)

    6 Mal editiert, zuletzt von marko (14. Juli 2018 um 13:05)

  • Das ist das einzige, was ich spontan gefunden habe:

    https://www.aemelectronics.com/?q=forum/strat…s-2zr-fe-engine

    Er beschreibt, dass die ECU bezüglich Lambda wohl eine AFR von 10:1 oder lambda 0.68 anstrebt, es bei seiner Cup250 mit Krümmer etc. aber nur in einer AFR von 13.x oder ca. Lambda 0.9 resultiert hat. Woher er den Sollwert kennt, ist leider nicht beschrieben. Ich kann nur raten, dass er das aus den Messungen mit seiner Breitbandsonde vor den Modifikationen gesehen hat.

    Deine 900mV entsprechen je nach Sondentemperatur irgendwo zwischen 10:1 und 14:1. Ohne Breitbandsonde am Steuergerät läuft dein Motor halt open loop unter Volllast.

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  • Das ist das einzige, was ich spontan gefunden habe:

    https://www.aemelectronics.com/?q=forum/strat…s-2zr-fe-engine

    Ja, den hatte ich auch schon gefunden.

    Meine Elise erreicht unter Vollast 0,9 gemessen auf dem Leistungsprüfstand, was eigentlich vergleichbar mit normalen Fahrzeugen (lies Golf) sein sollte.

    Es ist auch die Frage ob der Motor so fett laufen soll um ihn zu kühlen, ob der Zielwert in Anbetracht kleiner Einspritzdüsen eingegeben wurde oder ob es wirklich mehr Leistung bringt...

    Ich bin leider Laie auf dem Gebiet und versuche mich gerade in das Thema einzuarbeiten.

  • Ganz moderne aufgeladene Motoren laufen nicht mehr so fett und laufen auch bei Vollgas im Lambdaregelbetrieb, z.B. Golf 7 R.

    Ältere aufgeladene Motoren, Euro 4 und älter hingegen wurden tatsächlich bei Volllast extrem fett betrieben zur Innenkühlung und Klopfunterdrückung.

    Ein ehemaliger Kollege, ex Motorenentwickler bei Hyundai und heute Chefingenieur bei einem Zulieferer, hat mir das auch bestätigt. Lambda 0.7 sei nicht unüblich.

    Schau dir mal deine Endrohre an. Wenn Sie tiefschwarz verußt sind, bist du eher bei lambda 0.7x, bei grauen Endrohren eher bei 0.9

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  • Wie erreicht die Cup 250 denn ihre Leistung? Womöglich ist der Ladedruck gleich, der Zündwinkel wurde aber verändert und damit auch das Gemisch.

    Vermutlich gar nicht, vor allem wenn es warm wird/ist. LOTUS Angaben scheinen optimistisch zu sein...

    Mir ist 0,85 als Zielwert in der Biker Szene bekannt...

    Bringt etwas mehr Drehmoment und es ruckelt nicht so heftig...

    Bei Lotus Kisten die Leistung haben, leuchtet meistens die MIL ständig...

  • bei den alten 2ZZ Exige Modellen wurde der Ladedruck oft nur über die elektrische Drosselklappe eingestellt. Bei der Exige S mit 220PS ging dir DK halt nicht soweit auf wie bei der 240PS Version. Darüberhinaus waren dann auch größere Düsen, Benzinpumpe etc. fällt. Die Riemenscheiben waren erst einmal immer gleich.

    Bezüglich Lambda und maximale erzielbare Leistung ist da so eine Sache. Fundamental wären 0.85 ideal, da dort die Flammenfront am schnellsten brennt. In Realität mögen die meisten Sauger eher 0.88 bis 0.9 und bei Aufladung kommt es auf die Konfiguration, Ladedruck, Literleistung Brennraumdesign, etc. an, was am Schluss die anvisierte Leistung bringt und das ganze auch noch hält.

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